Test: VW Arteon 2.0 TSI und Alfa Romeo Giulia Veloce

1:30 Min. 03.03.2020

VW Atlas Cross Sport

So unterschiedlich und doch so gleich: Der Alfa Giulia trifft als Veloce auf das neueste MQB-Modell von VW, den Arteon. Beide 280 PS stark, beide allrad-getrieben und mit kleinen Vierzylindermotoren. Ob sie Spaß machen? Jein!

Der Arteon setzt auf den bewährten EA-888-Motor mit 280 PS und trifft auf die emotionalen Italiener in der Giulia Veloce. Während VWs Limousine mit solidem Komfort und einer makellosen Verarbeitung punktet, appelliert Alfa mit knisternder Dynamik und emotionalen Design an die Herzen und Sinne.

In Sachen Performance liegen beide nahe beieinander: Der VW Arteon schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,7 Sekunden, die Giulia folgt dicht mit 5,8 Sekunden. Doch bei den Fahrleistungen hört die Gleichheit auf. Die Giulia begeistert mit einer agileren Fahrdynamik und einem präziseren Fahrgefühl, während der Arteon mit einem souveränen Fahrverhalten und höherem Langstreckenkomfort überzeugt.

Letztlich zeigt sich im direkten Vergleich: Während die Alfa Romeo Giulia Veloce mit ihrem charakterstarken Auftritt und einer Portion italienischer Leidenschaft zu begeistern weiß, präsentiert sich der VW Arteon als solide, komfortorientierte Limousine der gehobenen Mittelklasse. Was zählt, sind die persönlichen Vorlieben – entscheiden Sie sich für das flammende Temperament der Giulia oder die ausgereifte Zuverlässigkeit des Arteon.

Ich wollte die Giulia richtig gut leiden können, und ja, ich mag sie! Vieles macht sie richtig. Das Cockpit ist trotz mäßigen Infotainments gelungen. Es sitzt sich tipptopp und sie fährt auch dynamisch. Als Veloce überzeugt sie mich nicht, und das liegt vor allem am Motor, der mal so gar kein Feuer entfacht. Sorry Alfa, aber zur schönen Giulia gehört ein schöner Sound – und ein deaktivierbares ESP. Beim VW Arteon stört es nicht, dass er weder Klangwunder noch Fahrdynamiker ist. Bei ihm wäre beides ein Nice-to-have, kein Must. Der einzige Störfaktor ist beim VW (wie so oft) das DSG. Es schaltet nur unter Last schnell, agiert sonst unentschlossen und ganz sicher nicht sportlich. Zusätzlich könnte man dem Arteon vorhalten, er sei nur ein gestreckter Golf, und das würde sogar stimmen, schaut man sich nur das Interieur an. Aber: Ein gutes Auto ist er trotz alldem, nur eben kein Sportauto.

Mehr Details