Hyundai schlägt mit dem Ioniq 5 ein neues Elektroauto-Kapitel auf. Mit 800-Volt-Ladetechnik, scharfem Design und edlem Interieur. Hier alles zum E-Auto inklusive Preise, Technik und Modellpflege 2022.
Seit Anfang 2021 ist der Kompakte mit 800-Volt-Schnelllade-Technik von Projektpartner Rimac im Handel – jetzt erhält das Modell ein erstes Update.
Nach dem Marktstart im Februar 2021 verpasste Hyundai dem Ioniq 5 ab Herbst 2022 eine Modellpflege. So erhält der E-SUV einen neuen Akku mit einer Kapazität von 77,4 kWh – statt 72,6 kWh. Der größere Akku stammt aus dem Kia EV6, der mit mehr Batteriemodulen bestückt ist, als das 72,6-kWh-Pendant. Neben dem größeren Akkus fliegt auch die Basis-Version mit Allrad aus dem Programm. Mehr zu technischen Daten im Antriebs-Kapitel.
Als weitere Neuerung bietet Hyundai serienmäßig für die Vorbereitung auf das Schnellladen eine Batteriekonditionierung an. Wählt der Fahrer über das Navigationssystem eine Schnellladesäule aus, bereitet das System eine optimal temperierten Akku beim Erreichen der Ladesäule vor. Besonders bei Kälte sollen so bessere Ladeleistungen erreicht werden. Für einen verbesserten Fahrkomfort verbaut Hyundai Smart Frequency Dampers (SFD), die das Ansprechverhalten der Vorder- und Hinterachsaufhängung verbessern sollen.
Mit dem neuen Modelljahr können sich Kunden auch für die digitalen Spiegel entscheiden. Der Digital Centre Mirror (DCM) bietet über eine Kamera unterhalb des Heckpoilers ein Panoramabild, das auf den Innenspiegel projiziert wird. Die Digital Side Mirrors (DSM), also die Kamera-Außenspiegel, sind ebenfalls verfügbar. Sie reduzieren den Luftwiderstand und sollen bei schlechtem Wetter bessere Sicht gewährleisten.
Neu im Programm sind neben den genannten digitalen Außenspiegeln (1.300 Euro) die Matt-Lackierung in Atlas White (990 Euro) sowie das Assistenz-Paket (1.000 Euro). Letzteres beinhaltet den Autobahnassistenten 2.0 (Highway Driving Assist, HDA 2.0) und die Kreuzungsfunktion für den autonomen Notbremsassistenten. Alle weiteren Preise finden Sie im Kapitel "Die Preise".
Technisch basiert der Hyundai Ioniq 5 auf der neuen Elektroplattform E-GMP (Electric-Global Modular Platform) der Koreaner, die für Plug-in-Hybrid, Wasserstoffantrieb sowie reinen Batterie-Antrieb optimiert ist. Sie erlaubt wegen des großen Radstands einen üppig dimensionierten Innenraum sowie Schnelllade- und Vehicle-to-Load-Technik inklusive umfangreicher Sicherheits-, Konnektivitäts- und Infotainmentsysteme. Auf ihr bauen auch die weiteren Ioniq-Modelle der neuen Elektrobaureihe auf. Neben der Limousine Ioniq 6 gibt es auch noch den SUV Ioniq 7.
Die Kunden haben die Auswahl zwischen zwei Batterie-Packs mit 58 kWh und 77,4 kWh Kapazität sowie zwei Antriebs-Layouts: Heckantrieb (2WD) mit einem E-Motor und Allrad (AWD) mit je einem Elektromotor an der vorderen und hinteren Achse.
Das Basis-Modell, der 125 kW starke Ioniq 5 mit Heckantrieb und der kleinen Batterie, kostet nach der Modellpflege ab 43.900 Euro (zuvor 41.990 Euro). Hier sind unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, Rückfahrkamera, beheizbare Vordersitze sowie adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und Verkehrszeichenerkennung serienmäßig.
Das Garantiepaket besteht aus der Herstellergarantie von Hyundai ohne Kilometerbegrenzung über fünf Jahre sowie eine kostenloseNeuwagen-Anschlussgarantie von Real Garant für weitere drei Jahre. Diese Anschlussgarantie gilt für alle Hyundai Ioniq 5, die bei einem autorisierten, deutschen Hyundai Vertragspartner erworben werden.
Dem futuristischen Design-Auftritt steht der Innenraum des neuen Ioniq 5 in nichts nach. Durch das Cockpit zieht sich eine Display-Front bestehend aus zwei Bildschirmen mit jeweils 12,25 Zoll Diagonale. Wer schon Kunde bei Hyundai oder Kia ist, wird mit dem Infotainmentsystem gut zurecht kommen, denn die Bedienoberfläche ist bereits aus anderen Modellen bekannt. Beeindruckender als die Software sind ohne Zweifel die Platzverhältnisse. Das Raumangebot im Ioniq 5 fällt so üppig aus, dass man sich fürs Erreichen des Staufachs unten in der Mitte ganz schön strecken muss. Das helle Interieur des Vorführfahrzeugs tut sein Übriges zur Luftigkeit.
Um sich von diesem Freiraum-Schock zu erholen, nutzen Fahrer und Beifahrer die Liegefunktion der Sitze. Elektrisch fahren Wadenstützen hoch und die Lehne weit nach hinten. Ein kleines Schläfchen lässt sich hier also bequem wegschnarchen. Was den Beifahrer betrifft, könnte er allerdings auch ohne eigenes Zutun in die Liegeposition gebracht werden, sollte der Passagier hinten links frech genug sein. Denn eine Taste zum Verstellen findet sich auch auf der nach innen zeigenden Außenseite der Lehne, von wo aus auch die Längsverschiebung der Rücksitze elektrisch betätigt wird.
Ein Radstand von drei Metern führt im Fond übrigens zu einem nicht minder luxuriösen Platzangebot. Wer SUV-Feeling haben möchte, ohne SUV zu fahren, der wird am Ioniq 5 seine Freude haben. Ein Umstand, der auch auf den Laderaum zutrifft – fast zumindest. Mit 531 Litern gerät das Heckabteil durchaus üppig, profitiert dabei aber vor allem von seinem breiten Ausschnitt. Beladen wird so auch mit sperrigen Gütern kein Problem. So ein handelsüblicher Tiguan packt zwar immer noch rund 100 Liter mehr weg, um mal beim SUV-Vergleich zu bleiben, dafür trägt der Ioniq 5 seine Ladekante tiefer.
Hyundai hat es tatsächlich geschafft, die viel beachtete Studie Project 45 ohne großen Änderungen als Serienmodell an den Start zu bringen. Cool und stylish und technisch auf höchstem Niveau inklusive eines Hingucker-Interieures schafft es der Ioniq 5 sich vom direkten und biederen Konkurrenten ID.4 abzuheben. Wer sich einen Ioniq 5 kauft, setzt ein Statement – in Sachen Stil und Technik. Ein Statement setzt nun auch Hyundai mit der ersten Modellpflege. Die Preise steigen, dafür hält ein größerer Akku Einzug. Das Allrad-Modell mit dem kleineren Akku fliegt indes aus dem Programm.