Neuer VW Tiguan (IAA 2015): Preise, Features und Design

48 Sek. 17.09.2015

Sitzprobe des neuen VW Tiguan auf der IAA

2,64 Millionen – das ist eine Hausnummer. So viele Tiguan konnte VW seit dem Modellstart 2007 absetzen – nicht nur in Deutschland ist der Wolfsburger SUV ein Bestseller. Der neue Tiguan hat also eine echte Aufgabe, die er allerdings ziemlich sicher stemmen wird. Beim Tiguan der zweiten Generation setzt VW zum ersten mal bei einem SUV den konzernweiten modularen Querbaukasten (MQB) ein. Präsentiert wurde der neue Tiguan auf der IAA in Frankfurt mit drei verschiedene Modell-Linien sowie einer Studie.

Jetzt gibt es die Preise: Der 1.4 TSI als Basismodell soll 25.975 Euro kosten, ist aber zum Marktstart noch nicht verfügbar. Ab sofort bestellbar ist dagegen der 2.0 TDI mit 150 PS ab 30.025 Euro. Soll das 7-Gang-DSG an Bord sein, so werden wenigstens 33.925 Euro fällig. Fällt die Wahl auf den 2.0 TSI mit 180 PS, so steigt der Grundpreis auf 34.450 Euro. Soll der 240 PS starke Biturbo-Diesel unter die Haube wandern, so müssen wenigstens 42.700 Euro angelegt werden, für den 220 PS starken 2.0 TSI-Motor werden 39.625 Euro fällig. Weitere Motorisierungen und Preise sollen in Kürze folgen. Für das R-Line-Exterieur-Paket berechnet VW zwischen 1.945 und 2.480 Euro, R-Line total innen und außen wollen je nach Basismodell mit 2.765 oder 3.555 Euro bezahlt werden.

Wie bisher wird es den VW Tiguan in einer Onroad- und einer Offroad-Variante geben, wobei letztere unter anderem mit höherer Frontschürze eine verbesserte Geländetauglichkeit aufweisen soll. Als dritter im Bunde zeigt sich der VW Tiguan auf der IAA in Frankfurt im sportlichen Outfit der R-Line. Und einen Blick in die Zukunft gewährt VW auf der IAA ebenfalls: mit der Studie Tiguan GTE, einem Plug-in-Hybridmodell mit 218 PS Systemleistung. Die Studie verfügt als Besonderheit über ein Solardach, das Energie in die Fahrbatterie einspeist – laut VW soll so jährlich Ladestrom für bis zu 1.000 Kilometer Fahrstrecke aus dem Sonnenschein gezapft werden.

Formal entfernt sich der neue VW Tiguan deutlicher vom Vorgängermodell, als man das von VW üblicherweise gewohnt ist. Durch den MQB verschieben sich die Dimensionen stark. Breiter, flacher und länger steht der neue Erfolgs-SUV da, ohne jedoch seinen Ursprung zu verleugnen. Der Radstand wächst um 77 Millimeter, die Außenlänge um 60 auf 4.486 mm. In der Breite legt der neue VW Tiguan um 30 auf 1.839 mm zu. 33 Millimeter weniger dagegen bei der Höhe (1.632 mm für die Frontantriebs-Version), wodurch auch ein besserer cw-Wert ermöglicht wird.

Der MQB bringt neben der Kosteneinsparung in Entwicklung und Fertigung auch eine verbesserte Raumökonomie für den neuen VW Tiguan. Das Gepäckabteil wächst um 145 auf 615 bis 1.655 Liter, in dieser Klasse ein Spitzenwert. Trotz der niedrigeren Karosserie soll die Kopffreiheit verbessert worden sein, die Passagiere auf der Rückbank verfügen über 29 mm mehr Kniefreiheit.

Je nach Bedarf lässt sich die Rücksitzbank um 18 Zentimeter verschieben, die Rücklehnen der Sitzbank sind neigungsverstellbar. Für besonders lange Ladung lässt sich außerdem die Lehne des Beifahrersitzes nach vorne umklappen.

Die neuen Euro-6-Motoren des VW Tiguan bieten Leistungswerte von 115 bis 240 PS und sollen bis zu 24 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen als die Vorgänger-Generationen. Der neue VW Tiguan wird damit für Anhängelasten bis zu 2.500 kg freigegeben, auch dies in seinem Segment ein außergewöhnlich hoher Wert.

Neben den Online-Diensten, die den Tiguan-Fahrer in Echtzeit über Verkehrs- und Parksituation aufklären, werden künftig auch aktuelle Smartphones und Tablets in das System einbezogen. Android- und Apple-Mobilgeräte lassen sich mit dem Infotainmentsystem koppeln.

Innen setzt sich die neue Kantenliebe fort – etwa bei den Luftausströmern oder der mittigen Einheit für das Entertainmentsystem. Es gibt als Option anstelle des normalen Cockpits das „digitale Active Info Display“, bei dem ein Bildschirm die analogen Instrumente ersetzt. 12,3 Zoll misst das Display in der Diagonale und kann mit fünf verschiedenen Info-Profilen konfiguriert werden.

Unser Autor Thommy Gerhardt konnte auf der IAA bereits im neuen VW Tiguan sitzen. Hier sein Fazit: Deutlich kantiger ist er, der neue Tiguan. Der kompakte SUV folgt damit dem aktuellen Designtrend der Marke und wirkt wesentlich aggressiver und dynamischer als sein Vorgänger. Der Plug-in-Hybrid GTE trägt zudem sportliche Applikationen wie zum Beispiel einen verlängerten Heckspoiler aus der R-Line. Rein äußerlich setzt sich der Tiguan also merklich von seinem Vorgänger ab, bleibt aber noch immer als Tiguan erkennbar. Gut vorstellbar, dass seine Erfolgsgeschichte in Generation makellos fortgesetzt wird.

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