Porsche 918 Spyder Verbrauchs-Test: 887-Hybrid-PS auf Öko-Tour

35 Sek. 14.07.2015

Im 918 Spyder auf Spar-Tour

Der Porsche 918 Spyder ist ein Auslaufmodell: 918 Stück des Hybrid-Hypercars und Nordschleifen-Rekord-Inhabers sind verkauft, die Produktion ist gestoppt. Wir waren zum Abschied mit einer von 5 Nullnummern auf einer Rallye - für E- und Hybridautos. Wie fahren 887 PS auf Serpentinen und wie sparsam können sie sein?

"Wenn Du dieses Geräusch hörst, dann verlierst du Energie", sagt Dr. Sebastian Rüger und zeigt zum Seitenfenster unseres 918 Spyder hinaus, wo die Hauswände der engen Gassen in Gaschurn ein dezentes Schaben der Karbon-Bremsscheiben reflektieren. Dabei habe ich nur kurz mit dem rechten Fuß überlegt, ob ich an einem Zebra-Streifen anhalten muss. Aber Rüger hat bei Porsche die Betriebsstrategien des Hybrid-Sportwagens buchstäblich zur Doktorarbeit gemacht und ist daher als mein Beifahrer auf der Silvretta E-Auto quasi die On-board-Effizienz-Eminenz. Und überzeugt, dass Porsches Schnellster gute Chancen hat, seinen Tank besonders langsam leer zu schlürfen.

Ich bin skeptisch. Zur Erinnerung: Der 918 Spyder schnalzt in 2,6 Sekunden auf 100 km/h, ist gut 5 Sekunden später auf 200, schafft 345 km/h Spitze und die Nordschleife in unter sieben Minuten. Das alles hat seinen Preis: Mit der aktuellen Rallyebesatzung an Bord tendiert das Gewicht gegen 1,8 Tonnen und die Kosten für die Anschaffung gegen 900.000 Euro. Immerhin muss sich darüber niemand mehr Gedanken machen, denn die limitierte Kleinserie ist ausverkauft. Auf unserem Auto prangen als Seriennummer drei Nullen - dieser 918 Spyder gehört Porsche und wird nicht verkauft.

Gut so, denn das erlaubte uns am ersten Tag der Silvretta mit den Oldtimern durchs Montafon zu toben, den wild grollenden und Rauchwolken spuckenden Sechszylinder eines Bentley 8 Litre mit unserem von einem Rennaggregat abgeleiteten V8 niederzubrüllen und an der ersten Steigung derart stehen zu lassen, dass dessen Beifahrer beinahe aus dem offenen Cockpit gesprungen wäre – um anzuschieben. Was für ein Spaß!

Aber Sebastians gewissenhafte Überprüfung des Batterieladestands erinnert mich daran: Heute wird’s ernst. Nix Dach auf und Klimaanlage an, um der erbarmungslosen Sonne im Hochgebirge dekadent zu trotzen. Heute müssen die Schatten der einklinkten Dachhälften und die Luftzufuhr durc...

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