Dodge Last Call-Edition: Das Challenger Demon 170 Sondermodell entfesselt

1:33 Min. 21.03.2023

Das Dodge Challenger Demon 170 Sondermodell mit 1.040 PS in Aktion

Die Zukunft von Challenger und Charger bei Dodge ist elektrisch. Das haben die Amerikaner bereits unmissverständlich klargemacht. Die Zeit der fetten V8-Triebwerke unter der Motorhaube ist damit vorbei; bis Ende 2023 werden die Muscle-Cars eingestellt. Damit Fans der Abschied vom Verbrenner nicht so schwerfällt, legt Dodge von beiden Baureihen Last Call-Editionen auf – sieben insgesamt. Die mit jeweils exklusiv zusammengestellten Abschiedsmodelle sind zwar allesamt limitiert, jedoch nicht nur für Nordamerika bestimmt: Fünf von ihnen kommen sogar offiziell nach Europa und somit auch nach Deutschland.

Sechs der Last Call-Modelle wurden bereits im Herbst 2022 präsentiert. Nummer sieben – das Highlight der Sonderserien – hätte ursprünglichen Plänen zufolge im November auf der Tuning-Messe SEMA in Las Vegas enthüllt werden sollen. Weil Dodge aber Probleme mit der Standfestigkeit des weiter leistungsgesteigerten Kompressor-V8-Motors hatte, verzögerte sich die geplante Premiere. Sie fand letztlich am 20. März auf einer großen Party in Las Vegas statt.

Mit dem Challenger SRT Demon 170 hat Dodge ein Auto präsentiert, das selbst die hochgesteckten Erwartungen übertrifft. Der 6,2 Liter große Hemi-V8 wurde komplett überarbeitet und mit einem drei Liter großen Kompressor kombiniert. Wird das V8-Monster mit E85-Sprit gefüttert, sieht das Ergebnis so aus: Satte 1.025 hp – umgerechnet 1.040 PS – bei 6.500/min. sowie ein maximales Drehmoment von 1.281 Nm bei 4.200 Touren. Damit soll der Challenger SRT Demon 170 die 60 mph-Marke (96 km/h) in 1,66 Sekunden reißen. Die Beschleunigungskräfte liegen bei über 2g. Die für US-Kunden wichtige Viertelmeile schafft der Demon in 8,91 Sekunden und erreicht dabei eine Geschwindigkeit von 243 km/h. Für die Kraftübertragung spannt Dodge weiter die bekannte Achtgang-Automatik ein.

Demon-Käufer, die diese Power tatsächlich auf dem Dragstrip nutzen möchten, müssen allerdings den Überrollkäfig und den Bremsfallschirm aus dem Zubehör gleich mit ordern, denn die NHRA-Organisation schreibt diese Features für Unter-Neun-Sekunden-Autos vor. Fließt konventioneller E10-Sprit in die Brennräume, dann stehen immer noch 912 PS und 1.098 Nm im Datenblatt. Um den Urgewalten Stand zu halten, wurde der komplette Antriebsstrang umfangreich verstärkt. Optimierten Grip liefern Mickey Thompson ET Street R Drag-Reifen in der Dimension 315/50R17 auf der Hinterachse. Für die flotte Straßenhatz sind die Dragster-Spezialreifen aber völlig ungeeignet. Vorne drehen sich 245/55er-Pneus auf 18 Zoll großen Felgen.

Optisch präsentiert sich der Challenger SRT Demon 170 eher unauffällig. Radlaufverbreiterungen gibt es nur an der Hinterachse. Die Haube trägt einen großen Lufteinlass und die Frontschürze bietet allen dahinter liegenden Kühlern noch freizügiger Zugang zu Frischluft. Auf dem Heckdeckel sitzt eine fette Spoilerlippe. Die Reifen stecken optional auf zweiteiligen Carbon-Felgen. Dazu gibt es jeden Menge Spezial-Label auf und im Auto.

Das Interieur ist im Serienzustand bis auf den Fahrersitz ausgeräumt. Optional kann aber auch die Sonderausstattung "Volle Hütte" inklusive Leder gezogen werden.

Gebaut werden vom Challenger SRT Demon 170 maximal 3.300 Exemplare, 3.000 für den US-Markt und 300 für Kanada. Bedeutet: Für Europa kommt dieses ultradämonische Sondermodell nicht infrage. Den Grundpreis gibt Dodge mit teuflischen 96.666 Dollar (aktuell umgerechnet rund 89.200 Euro) an. Wobei mit heftigen Aufschlägen zu rechnen ist. Bevorzugt bedient werden Käufer, die schon einen 2018er Challenger SRT Demon besitzen. Bestellt werden kann seit dem 27. März. Am 15. Mai wurden die Auftragsbücher bereits wieder geschlossen – egal, wie viele Challenger SRT Demon 170 bis dahin geordert wurden. Den letzten Produktionsslot für einen Challenger SRT Demon 170 hat Stellantis am 24. Juni 2023 bei einer Barrett-Jackson-Auktion in Las Vegas versteigert. Dem unbekannten Käufer war der Letzte der Letzten satte 700.000 Dollar wert. Den Erlös aus dem Verkauf führt Stellantis einem guten Zweck zu.

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