'Am Turbo kommt man heute nicht mehr vorbei', erklärte BMW-M-Chef Friedrich Nitschke. Doch wer in der Zukunft nicht auf den geliebten Saugmotor verzichten möchte, muss die Turbotechnologie für sich entdecken. Besonders die ersten beiden leistungsgesteigerten BMW M4 von Versus Performance und Lightweight sind dabei von Interesse.
Bereits bei der Begrüßung auf der Rennstrecke in Hockenheim zeichnen sich Unterschiede zwischen den beiden Tuningversionen ab. Der BMW M4 von Lightweight bringt 1.629 Kilogramm auf die Waage, trotz der intensiv beworbenen Leichtbaumethoden des Basismodells. Im Vergleich dazu wiegt der Versus Performance M4 mit vollen Tank nur 1.617 Kilogramm. Eine marginale Differenz, die jedoch auf den ersten Blick Fragen aufwirft über das Gewichtsmanagement bei Tuningfahrzeugen.
Lightweight setzt auf ein Zusatzsteuergerät kombiniert mit einer Titan-Abgasanlage für eine Leistungssteigerung auf 520 PS, während Versus Performance mit seinem Leistungs-Kit und einer Akrapovic-Titan-Abgasanlage 510 PS anstrebt. Beide Firmen übertreffen aber ihre eigenen Angaben deutlich bei den tatsächlichen Leistungsmessungen.
Im Vergleichstest auf der Rennstrecke zeigt sich, dass neben der Leistung auch das Fahrverhalten entscheidend ist. Der Versus-M4 zeigt zwar eine brillante Eingangslenkung, leidet aber unter abruptem Übersteuern, bekannt als 'Snap-Oversteer'. Andererseits bietet der Lightweight-M4 ein stabileres Fahrerlebnis, was allerdings auch nicht über die Schwächen bei der ABS-Regelung hinwegtäuschen kann.
Interessant ist die Entwicklung des Lightweight-M4, der im zweiten Anlauf durch Anpassungen im Fahrwerk und den Wechsel auf eine andere Reifenkombination sein wahres Potential entfaltet. Er erreicht eine beeindruckende Rundenzeit in Hockenheim und setzt sich dadurch an die Spitze. Versus hingegen arbeitet ebenfalls an Verbesserungen und reduziert das Untersteuern durch strategische Anpassungen, kann aber Lightweight nicht übertreffen.
Die beiden getunten BMW M4 Modelle von Versus und Lightweight demonstrieren eindrucksvoll, wie eng Leistung und Handling miteinander verknüpft sind. Während beide im Bereich der reinen Leistungsfähigkeit ähnlich abschneiden, macht beim Rundstrecken-Battle schlussendlich das Fahrverhalten den Unterschied.