Bentley kündigt das Facelift für sein Bentayga-Topmodell Speed an. Der Highspeed-SUV liefert weiterhin 635 PS und 900 Newtonmeter, wird jedoch nicht in Europa erhältlich sein.
Es war nur eine Frage der Zeit, bis Bentley das Facelift für den V8-Bentayga auf die Speed-Version überträgt. Der britische Nobelhersteller modernisiert diese nach einem ähnlichen optischen Rezept. Auch für das Topmodell gibt es ein neues Design für die getönten Scheinwerfer, einen größeren und aufrechter positionierten Kühlergrill mit dunklem Einsatz und eine aggressiver gestaltete Frontschürze. In der Seitenansicht fallen die in Wagenfarbe lackierten Schwellerleisten und die neu gestalteten 22-Zoll-Felgen auf.
Hinten ist die Modellpflege durch elliptische und abgedunkelte Heckleuchten sowie die breitere, vom Kennzeichen befreite Heckklappe zu erkennen. Das Nummernschild sitzt nun im neu gestalteten Stoßfänger oberhalb es stärker als beim V8-Bentayga ausgeformten Diffusors, der zwischen den beiden ovalen Auspuff-Endrohren positioniert ist. Im Vergleich zum schwächeren SUV-Bruder erhält der Speed zudem einen deutlich größeren Dachspoiler. Hinzu kommen einige Speed-Schriftzüge. Wer die 'Black Specification' wählt, erhält schwarze Karbon- statt glänzender Metallleisten.
Einige Schriftzüge verteilen Bentleys Interieur-Designer auch im Innenraum, in dem nun auch Alcantara verarbeitet wird – eine Premiere im Bentayga. Wer eine Vollleder-Ausstattung bevorzugt, kann jedoch die Leather Specification wählen. Die Sitze mit Rautensteppung und Kontrastnähten sind im Serienumfang enthalten. Natürlich übernimmt der Speed das Infotainment-System aus dem überarbeiteten V8-Bentayga, das mit zentralen 10,9-Zoll-Touchscreen, weiterentwickeltem Navigationssystem und Headup-Display sowie drahtlosem Apple Carplay aufwartet. Hinzu kommen digitale Instrumente.
Die technischen Daten des Sechsliter-W12-Benziners bleiben bei der Modellauffrischung unverändert: Das doppelt turbogeladene Triebwerk leistet 635 PS und liefert sein maximales Drehmoment von 900 Newtonmetern zwischen 1.500 und 5.000 Umdrehungen. Damit geht es bei Bedarf in 3,9 Sekunden von Null auf Hundert und auf eine Höchstgeschwindigkeit von 306 km/h. Damit der Spritkonsum nicht ausufert, verfügt der Motor über Zylinderabschaltung und eine Segelfunktion.
Die Achtgang-Automatik haben die Ingenieure ebenso neu kalibriert wie die Luftfederung, das Torque Vectoring per gezieltem Bremseingriff und das 'Bentley Dynamic Ride'-System. Dabei handelt es sich um eine Wankstabilisierung, die auf einem 48-Volt-Bordnetz basiert. Vier Fahrmodi stehen zur Verfügung: Comfort, die ausgewogene Bentley-Abstimmung, eine Sport-Konfiguration und der individuelle Custom-Modus. Eine Karbon-Keramik-Bremsanlage steht auf der Aufpreisliste.
Europäische Kunden werden allerdings nicht in den Genuss der Modellvariante kommen. Im Zuge der Vorstellung des V8-Facelifts ließ Bentley verlautbaren, dass der Bentayga Speed in Europa und Großbritannien nicht zurückkehren wird. Künftig haben nur noch Kunden in Nordamerika, Russland, der Asien-Pazifik-Region inklusive Australien und Neuseeland sowie im Mittleren Osten und Japan die Möglichkeit, die Facelift-Version des 306 km/h schnellen Bentaygas offiziell als Neuwagen zu erwerben.
Es war früh absehbar und passiert nun wirklich: Die immer strengeren CO2-Limits innerhalb der EU führen zu einem vermehrten Sterben der dicken Motoren. Erst AMG, dann BMW und nun Bentley beim Bentayga: Ein Nobelhersteller nach dem anderen streicht seine Zwölfzylinder aus dem Programm – zumindest für die Märkte in der EU. In anderen Ländern darf mit dem Bentayga Speed weiterhin fröhlich die 300 km/h-Marke angepeilt werden.