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ADAC Kindersitz Crashtest II 2019
Vier Babyschalen mangelhaft wegen Schadstoffen

Beim zweiten Kindersitz-Crashtest des ADAC 2019 scheitert kein einziger Sitz im Frontalcrash, einige überschreiten die gesetzlichen Vorschriften sogar deutlich. Allerdings wurden zwei Babyschalen mit mangelhaft bewertet – der Grund ist ein zu hoher Schadstoffgehalt.

ADAC Kindersitz-Crashtest II 2019
Foto: ADAC/Ralph Wagner

20 Kindersitze waren beim zweiten ADAC-Crashtest 2019 in der Auswahl. Unterteilt wurde das Testfeld nach Altersklassen: Die meisten Decken den frühkindlichen Bereich bis 1,5 Jahren ab, einige Modelle sind jedoch auch für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren zugelassen. Geprüft wurden die Kategorien „Sicherheit“ mit der höchsten Gewichtung, „Bedienung“ und „Ergonomie“. Zudem wird jeder Sitz einer Schafstoffprüfung unterzogen.

12 Modelle mit „gut“, 4 mit „befriedigend“ bewertet

Über die Hälfte des Testfeldes schaffte es in der Notenskala auf eine Bewertung zwischen 1,6 und 2,5 und schneidet mit „gut“ ab, vier weitere landen im mittleren Bereich und bekommen ein „befriedigend“. Die Bestnote im Test erhält der Albert + i-Size Base von Swandoo und kratzt mit einer 1,6 knapp am „sehr gut“ vorbei. Er ist für das Isofix-System geeignet, für Kinder von 40 bis 85 cm Körpergröße zugelassen und erhältlich für 450 Euro, dabei liegt er preislich im oberen Bereich.

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Die Ergebnisse des ADAC Kindersitz-Crashtests II 2019 in der Kategorie bis 1,5 Jahre.

Auch das teuerste Modell, der Besafe iZi Kid X3 i-Size, hat mit 1,8 gut abgeschnitten. Er kommt mit einem stolzen Preis von 560 Euro, ist ebenfalls für Isofix vorgesehen und zugelassen für 61 bis 105 Zentimeter. Nicht nur in diesem Test, sondern seit 2015 bekam dieser Sitz die beste Sicherheitsbewertung aller getesteten Schalen. Sowohl beim frontalen, als auch beim Seitenaufpralltest bekam er die Note „sehr gut“.

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Die Ergebnisse des ADAC Kindersitz-Crashtests II 2019 in de übrigen Kategorien.

Zwar fiel kein Modell durch den Frontalaufpralltest, der Hauck iPro Baby mit iPro Base ist jedoch sehr nah an seiner Belastungsgrenze. Er löst sich teilweise von seiner Isofix-Basis, halte den Dummy aber dennoch zurück. Ohne jene Basis – also nur mit Fahrzeuggurt – biete er einen besseren Schutz, so die ADAC-Tester. Insgesamt kam er auf eine mangelhafte 4,8, liegt preislich mit 290 Euro im mittleren Bereich und ist für Kinder von 40 bis 85 cm zugelassen.

„Mangelhaft“ für hohe Schadstoffwerte

Beim Hauck iPro Baby und im Hauck iPro Baby + iPro Base lag die enthaltene Menge an Naphthalin über dem gesetzlichen Grenzwert. „Der Stoff steht im Verdacht, eine krebserzeugende Wirkung zu haben“, erklärt der ADAC. Beide Modelle sind zugelassen für Kinder bis circa 1,5 Jahre und wurden unter anderem wegen dieser alarmierenden Werte mit „mangelhaft“ benotet. Preislich sind diese Sitze jedoch weit gefächert: Während der Hauck iPro Baby mit 140 Euro beinahe der günstigste Kindersitz ist, ist der mit 5,5 am schlechtesten bewertete Uppababy Mesa i-Size + i-Size Base der zweitteuerste. Seine 540 Euro sind in diesem Fall keine Analogie zur Qualität.

Tipps für den passenden Kindersitz

Steht der Kauf eines neuen Kindersitzes an, sollten Sie sich zunächst einen Überblick über die aktuellen Modelle machen. Da nicht jeder Hersteller jährlich neue Modelle bringt, lohnt auch der Blick in die Vorjahres-Ergebnisse. Probieren Sie den Sitz unbedingt direkt in Ihrem Auto mit dem Kind aus und achten Sie auf den korrekten Einbau des jeweiligen Systems.

Um Ihr Kind optimal zu schützen, ist auch das richtige Anschnallen selbst wichtig: Der Gurt sollte straff angezogen möglichst nah am Körper liegen. Ziehen Sie außerdem gerade im Winter die dicke Jacke unter dem Beckengurt hervor, sodass auch dieser am Kind anliegt. Und da man Kindern beim Wachsen ja förmlich zusehen kann, sollten Sie unbedingt die Einstellungen der Gurte und Rückenstütze regelmäßig an die Größe des Kindes anpassen.

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In einer früheren Version dieses Textes hieß es, bei Uppababy Mesa i-Size sowie Uppababy Mesa i-Size + i-Size Baby sei in den Bezugsstoffen das Flammschutzmittel TCPP nachgewiesen worden. Die Menge des Schadstoffs habe den für Spielzeuge geltenden Grenzwert der Richtlinie 2014/79/EU überschritten, weshalb die beiden Modelle mit der Note 5,5 als mangelhaft bewertet wurden. Der ADAC hat dieses Testergebnis mittlerweile revidiert, da sich dies nur auf ein in Grobritannien verkauftes Modell bezog. Modelle, die in der EU verkauft werden, sind davon nicht betroffen und schneiden im Test mit „gut“ (1,9) ab.

Fazit

Der ADAC Kindersitz-Crashtest II 2019 zeigt, dass im Ernstfall eines frontalen Aufpralls alle Kandidaten in einer erheblichen Preisspanne zwischen 59 und 560 Euro standhalten. Jedoch fallen gerade die bedenklichen Schadstoffbelastungen zweier Modelle negativ auf. Es gilt also, nicht nur nach Preis und Design, sondern durchaus nach Testwerten wie denen des ADAC auszuwählen, wenn es um die Sicherheit der Kleinen beim Autofahren geht.

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