Zoll kassiert Gallardo ein: Dieser Lamborghini ist illegal

Zoll kassiert Gallardo ein
Dieser Lambo ist illegal

Veröffentlicht am 31.07.2025
Lamborghini Gallardo Zoll
Foto: Zoll Ulm

Der Sportwagen wurde auf einem Anhänger in Richtung Stuttgart transportiert, als eine mobile Kontrolleinheit des Zolls das Gespann gegen 21:00 Uhr zur Kontrollstelle leitete. Der 36-jährige Fahrer aus Rumänien konnte keine gültigen Unterlagen für die Einfuhr des Fahrzeugs vorweisen, wie der Zoll am Mittwoch (31.7.2025) mitteilt.

Heftige Forderung des Zolls

Nach bisherigen Erkenntnissen wurde der Lamborghini aus der Ukraine in die EU gebracht – ohne vorherige Anmeldung bei den Zollbehörden. Das Fahrzeug war nicht zugelassen und sollte offenbar in Deutschland repariert und anschließend verkauft werden. Für diesen Vorgang wären jedoch Einfuhrabgaben in Höhe von etwa 25.500 Euro sowie eine Sicherheitsleistung von 9.600 Euro fällig gewesen. Da der Fahrer den Gesamtbetrag nicht zahlen konnte, wurde das Fahrzeug einbehalten.

Hinzu kommt, dass der Mann bei der Kontrolle widersprüchliche Angaben zur Herkunft und zum Ziel der Lieferung machte. Die Zollbehörde hat deshalb ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Steuerhehlerei eingeleitet. Der Lamborghini bleibt vorerst in amtlicher Verwahrung. Sollte der fällige Betrag nicht beglichen werden, kann das Fahrzeug versteigert werden.

Gallardo eines der beliebtesten Lamborghini-Modelle

Der Lamborghini Gallardo wurde zwischen 2003 und 2013 gebaut und war mit über 14.000 produzierten Einheiten eines der meistverkauften Modelle der Marke. Als Einstiegsmodell unterhalb des Murciélago positioniert, markierte er für Lamborghini den Übergang in eine neue Ära – auch durch die enge technische Zusammenarbeit mit dem Mutterkonzern Audi. Produziert wurde der Gallardo im italienischen Sant’Agata Bolognese.

Angetrieben wird der Sportwagen von einem V10-Saugmotor, zunächst mit 5,0 Litern Hubraum und später mit 5,2 Litern. Je nach Version leistet der Motor zwischen 500 und 570 PS, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei über 300 km/h. Angeboten wurde der Gallardo als Coupé und Spyder, mit Allrad- oder Heckantrieb sowie in mehreren Sondereditionen. Die Baureihe gilt heute als technisch solide und hat auch auf dem Gebrauchtmarkt einen hohen Sammlerwert. In gutem Zustand erzielen Fahrzeuge Preise zwischen 100.000 und über 200.000 Euro, abhängig von Baujahr und Ausführung.

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Ferrari 458 Italia ebenfalls konfisziert

Bereits im September 2024 wurde auf der Autobahn 81 bei Ilsfeld ein Ferrari 458 Italia sichergestellt. Auch hier fehlten die erforderlichen Dokumente für die Einfuhr aus einem Drittstaat. Das Fahrzeug hatte einen geschätzten Wert von rund 100.000 Euro, die fälligen Abgaben beliefen sich auf insgesamt 33.000 Euro. Da auch in diesem Fall keine Zahlung erfolgte, wurde der Ferrari beschlagnahmt und einbehalten.

Wird ein Fahrzeug aus einem Nicht-EU-Staat wie der Ukraine in die Europäische Union gebracht, gelten bestimmte zoll- und steuerrechtliche Vorgaben. Maßgeblich ist nicht, ob das Fahrzeug zugelassen oder fahrbereit ist, sondern ob es sich um eine "dauerhafte Verbringung mit wirtschaftlichem Zweck", so der Zoll, handelt – etwa zum Verkauf oder zur gewerblichen Nutzung. In solchen Fällen müssen Zoll und Einfuhrumsatzsteuer entrichtet werden. Werden diese Regeln nicht eingehalten, droht neben der Zahlungspflicht auch ein Strafverfahren.