ZF: Mit Künstlicher Intelligenz zur „Grundwahrheit“

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ZF
Mit Künstlicher Intelligenz zur „Grundwahrheit“

Veröffentlicht am 10.10.2024

Am Steuer eines Autos müssen viele Eindrücke und Informationen aufgenommen und verarbeitet werden, gleichzeitig leitet das Gehirn dann daraus eine oder mehrere Aktionen ab.

Ein Beispiel: Im Sichtfeld wechselt die Ampel von Grün auf Rot. Hinter dem Lenkrad schätzen wir den Weg ab, um die Intensität des Bremsdrucks zu beeinflussen. Das Navigationssystem bittet darum, hier rechts abzubiegen? Dann wird auf dem Weg zur Kreuzung auch noch ein Spurwechsel erfolgen – mit Blick in den Rückspiegel und über die Schulter, Setzen des Blinkers und dem Lenken auf die Abbiegespur.

ZF Annotate
Dominik Gigler

Bei Autos mit automatisierten oder autonomen Fahrfunktionen erfassen Sensoren die Situation. Dazu kommt der Abgleich mit Daten aus der Navigation und dem "Schwarm" anderer vernetzter Verkehrsteilnehmer sowie die computergesteuerte Umsetzung in ein Fahrmanöver.

WAS IST DIE "GRUNDWAHRHEIT"?

Für den reibungslosen Ablauf auch bei wesentlich komplexeren Verkehrssituationen sorgt der von ZF entwickelte KI-Dienst "ZF Annotate". Der cloudbasierte Annotierungsservice erzeugt ein präzises Umfeldmodell des Testfahrzeugs – die sogenannte Grundwahrheit. Darunter versteht man die Gewissheit über das eigene Umfeld: Ein Ampelmast ist von einem Baum zu unterscheiden, ein wartender Passant von einem gehenden Menschen oder ein parkendes Auto von einem Fahrzeug, das vor einer Einmündung oder Kreuzung wartet.

ZF Annotate
Dominik Gigler

ERHÖHTE SICHERHEIT, MEHR KOMFORT

ZF Annotate nutzt ein von der Nutzsensorik des Kunden unabhängiges, redundantes Sensorsystem. Diese Referenzsensorik liefert eine hochpräzise Vergleichsmessung zu Fahrzeugdaten von Kunden, aus der sich die Grundwahrheit ableitet. Dank cloudbasierter Künstlicher Intelligenz beschleunigt ZF Annotate den Auswerteprozess der Referenzsensordaten massiv – und damit auch die Entwicklung von ADAS- und AD-Systemen. Autos, die mit Systemen für das automatisierte und autonome Fahren ausgestattet sind, können günstiger angeboten werden. Das macht neueste Assistenzsysteme für eine breitere Käuferschicht erreichbar und sorgt somit für mehr Sicherheit und Komfort im Straßenverkehr.

Dr. Holger Klein, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, erklärt: "Dank Künstlicher Intelligenz können wir den Validierungsprozess um das bis zu Zehnfache beschleunigen und so eine Annotation von zwölf auf zwei Monate verkürzen. Das spart unseren Kunden Zeit und Geld."