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Weltweites Aus für verbleites Benzin
Letzter Liter in Algerien vertankt

Weltweit gibt es legal kein Benzin mehr mit Bleizusatz zu kaufen, der globale Vertrieb ist nach Mitteilung des UN-Umweltprogramms eingestellt.

Bleifrei
Foto: Imago

Algerien war das letzte Land auf der Erde, in dem es noch verbleites Benzin im Angebot gab, seit ein paar Wochen ist nun auch der Verkauf in dem nordafrikanischen Land eingestellt. Nach Aussage von UNEP-Chefin Inger Andersen, sei diese nun ein "riesiger Meilenstein" für den Schutz der Gesundheit und der Umwelt.

Blei-Aus rettet Menschenleben

Insgesamt zwei Jahrzehnte – seit 2002 – hat das UN-Umweltprogramm in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Politik und Bildungseinrichtungen für eine weltweite Abschaffung des Kraftstoffs mit Bleizusatz gekämpft. Wenngleich zu dem Startzeitpunkt viele Wirtschaftsmächte wie die USA oder China den Verkauf bereits eingestellt hatten, war der verbleite Kraftstoff in ärmeren Staaten weiterhin im Angebot, so bis 2016 unter anderem in Nordkorea, Afghanistan und Myanmar. Nach Schätzung kann das Blei-Aus im Sprit jährlich mehr als 1,2 Millionen Menschenleben retten und gleichzeitig 2,44 Billionen US-Dollar (2,07 Billionen Euro) an Gesundheitskosten einsparen.

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"Bleihaltiges Benzin war von Anfang an ein großer Fehler, auch wenn die Leute es damals vielleicht noch nicht wussten", sagte Rob De Jong, Leiter für nachhaltige Mobilität beim UNEP. Die Welt werde noch ein Jahrhundert lang mit den Folgen zu kämpfen haben. Das Schwermetall im Kraftstoff ist unter anderem für Herzkrankheiten, Krebs, Schlaganfälle und Entwicklungsverzögerungen bei Kindern verantwortlich.

Verbleites Benzin in Deutschland seit 1988 verboten

Seit 1923 war verbleites Benzin im Angebot, erste Todesopfer im Zusammenhang mit der Produktion in Raffinerien waren schon 1924 in den USA zu beklagen. Bis 1970 enthielt fast der gesamte weltweit verkaufte Otto-Kraftstoff das gesundheitsschädliche Schwermetall.

In Deutschland wurde bleifreies Benzin mit 91 Oktan 1984 eingeführt, Super bleifrei mit 95 Oktan gab es ein Jahr später. Ab dem 1. Februar 1988 war das verbleite Benzin dann in Deutschland auf Basis des Benzinbleigesetzes von 1987 verboten. Es dauerte bis 1996 bis auch das verbleite Super-Benzin wegen der geringeren Nachfrage eingestellt wurde. Allerdings standen bei Blei-Benzin in Deutschland nicht nur die Gesundheitsaspekte im Vordergrund: Wegen des Waldsterbens in den 80er-Jahren wurde zur Reduzierung u.a von Stickoxiden des Katalysators für Benziner-Autos 1984 gesetzlich eingeführt. Diese funktionierten jedoch technisch mit dem verbleiten Benzin nicht. In der Europäischen Gemeinschaft ist verbleiter Ottokraftstoff für Kfz seit 2000 verboten.

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Auf der Erde gibt es legal keinen Tropfen verbleites Benzin mehr zu kaufen. In Algerien als letztem Land ist der Vertrieb seit Juli 2021 eingestellt. Das mit dem Schwermetall versetzte Benzin wurde seit 1923 angeboten und ist für viele Gesundheitsschäden verantwortlich. Während in den Industriestaaten in den 80er-Jahren der Blei-Sprit nicht mehr angeboten wurde, war er in ärmeren Ländern noch bis weit in die 2000er-Jahre verfügbar.

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