Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur, hoher Kapitalanforderungen und der Notwendigkeit stärkerer Kaufanreize für Verbraucher erwartet der Autokonzern Stellantis nicht, dass sich wasserstoffbetriebene leichte Nutzfahrzeuge vor Ende des Jahrzehnts flächendeckend etablieren. Entsprechend hat Stellantis angekündigt, sein Entwicklungsprogramm für Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie einzustellen.
Angekündigte Modelle kommen nicht
Die bereits für dieses Jahr angekündigte neue Palette wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge wird nicht mehr auf den Markt kommen. Die Serienproduktion sollte diesen Sommer in Hordain, Frankreich (mittelgroße Transporter) und Gliwice, Polen (große Transporter) beginnen. Die Stellantis-Marken Peugeot, Citroën, Fiat Professional und Opel bieten bislang insgesamt acht mittlere und große Transporter mit der Wasserstoff-Technik an, darunter die Opel-Modelle Vivaro und Movano. Basis sind jeweils die bekannten Elektro-Transporter, deren Batterie durch eine kleinere Variante ersetzt und um eine Brennstoffzelle ergänzt wird.
"Der Wasserstoffmarkt bleibt ein Nischensegment ohne Aussichten auf mittelfristige wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Wir müssen klare und verantwortliche Entscheidungen treffen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und die Erwartungen unserer Kunden mit unserer Offensive bei elektrischen und hybriden Personen- und leichten Nutzfahrzeugen zu erfüllen", erklärt Jean-Philippe Imparato, Chief Operating Officer für Enlarged Europe.
Der Stopp des Brennstoffzellen-Entwicklungsprogramms führt aber nicht zu einem Personalabbau. Die frei werdenden Entwicklungsressourcen sollen anderen Projekten zugeschlagen werden. Mit dem Ausstieg von Stellantis steht auch das Joint-Venture Symbio, zu dem auch Michelin und Forvia gehören, vor dem Aus. Stellantis will hier Gespräche mit den Anteilseignern über die Zukunft der Zusammenarbeit führen.