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VW möchte sich bei chinesischem Hersteller einkaufen
JAC könnte VWs Position in Asien weiter stärken

VW hat in China schon Partner. Jetzt denken die Wolfsburger laut darüber nach, sich beim chinesischen Autohersteller JAC einzukaufen.

JAC iEV7
Foto: carnewschina.com

Volkswagen gibt bei seiner Expansion in Asien mächtig Gas. Erst kürzlich gaben die Wolfsburger ihre neue, nur für den chinesischen Markt gedachte Marke Jetta bekannt, mit der sie preisbewusste Käufer locken wollen. Seit 1978 ist VW in China aktiv und arbeitet längst mit Kooperationspartnern zusammen. Das erste Joint Venture kam 1984 mit Shanghai Volkswagen zustande, inzwischen nennt sich das Unternehmen SAIC Volkswagen. 1991 ging es mit dem nächsten noch größeren Joint Venture weiter: FAW-Volkswagen (FAW: First Automobile Works). Um auf dem aktuell für VW mit Abstand wichtigsten Markt weiterhin wachsen zu können, möchte man sich jetzt am Autohersteller JAC Motors (Anhui Jianghuai Automobile Co., Ltd.) beteiligen.

Unsere Highlights
Jetta VS5
VW/Jetta
Mit der neuen Marke Jetta möchte VW an preisbewusste Kundschaft ran. Im Bild: ein Jetta VS5.

Einige gingen bei JAC leer aus

JAC gibt es seit 1964. Die Firma gehört mehrheitlich dem chinesischen Staat. Bis zum Jahr 2000 bauten die Chinesen ausschließlich Nutzfahrzeuge unter dem Markennamen Jianghui, erst dann kamen Vans und SUV hinzu. In der Anfangszeit seines Pkw-Baus kooperierte JAC mit Hyundai aus Südkorea, 2004 prüften die Koreaner die Möglichkeit eines Joint Ventures, das letztendlich aber nicht zustande kam. 2009 gab es Bestrebungen seitens der chinesischen Regierung, Chery Automobile und JAC zusammenzulegen – beide Hersteller sind in der Provinz Anhui ansässig und Chery baute seinerzeit Pkw, während JAC nach wie vor überwiegend Lkw produzierte. Allerdings wollte JAC nicht vom größeren Chery geschluckt werden und wehrte sich kräftig, indem man die Pkw-Produktion ankurbelte und den Bau von Elektrofahrzeugen ankündigte. Bereits 2010 baute JAC fast eine halbe Millionen Autos und landete damit auf Platz acht der chinesischen Autoproduzenten. Aktuell bietet JAC eine breit gefächerte Produktpalette an, die vom Kleinwagen bis zum Lkw reicht. Im Angebot sind auch fünf rein elektrisch angetriebene Pkw-Modelle. Verkauft wird auch in Ägypten, Äthiopien, Brasilien, dem Iran und Vietnam. Mit dem mexikanischen Hersteller Giant Motors gibt es sogar ein Joint Venture.

JAC Refine S1
carnewschina.com
Die Refine-Reihe gehört zu den Toplinien von JAC. Im Bild ein Refine S1.

VW holt sich Goldman Sachs ins Boot

Bereits im Herbst 2016 haben VW und JAC eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit bei der Entwicklung rein elektrisch angetriebener Autos unterzeichnet. Daraus resultiert der im Dezember 2018 begonnene Bau eines gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungszentrums. Eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit ist zwar geplant, aber bisher nicht verwirklicht. Laut der Nachrichtenagentur Reuters arbeitet VW mit der New Yorker Investmentbank Goldman Sachs zusammen, um Anteile an JAC zu erwerben. Hintergrund ist eine Lockerung der Beteiligungsregeln ausländischer Hersteller an einheimischen Autokonzernen durch die chinesische Regierung im vergangenen Jahr. Die bis dato vorhandene Beteiligungs-Obergrenze wurde für Unternehmen aufgehoben, die elektrische oder wiederaufladbare Hybridfahrzeuge produzieren.

Aktuell hat JAC einen Börsenwert von umgerechnet zirka 1,7 Milliarden Euro. Die Nachricht, dass VW an JAC-Anteilen interessiert ist, pushte den Kurs um zehn Prozent – die Obergrenze von dem, was Chinas Gesetzgebung an täglichen Kursgewinnen erlaubt.

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