MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"25117982","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"25117982","configName":"ads.vgWort"}

VW investiert in Wolfsburger Stammwerk
460 Mio. Euro für den ID.3 und ein weiteres E-Auto

Volkswagens Stammwerk wird elektrisch: Neben dem ID.3 soll dort ab 2026 ein Elektro-SUV gebaut werden. Dafür nimmt der Konzern viel Geld in die Hand.

VW Werk Wolfsburg Luftaufnahme (2022)
Foto: Volkswagen

Dass der ID.3 im Stammwerk gefertigt werden soll, steht bereits seit etwa einem Jahr fest. Von 2023 an kommt das kompakte Elektroauto also auch aus Wolfsburg. Zwar startet VW erst mit einer Teilfertigung, bei der verschiedene Komponenten aus Zwickau zugeliefert werden. Aber ab 2024 soll der ID.3 (siehe Video) dann auch komplett in Volkswagens Heimatwerk produziert werden; bis Ende 2025 soll der Hochlauf abgeschlossen sein.

Dass der Konzern bis Anfang 2025 noch einmal 460 Millionen Euro in den Standort investiert, hat aber mit einem weiteren Modell zu tun. Wie Markenchef Thomas Schäfer bei einer Betriebsversammlung ankündigte, erhält das Stammwerk den Auftrag für ein zusätzliches Elektroauto, das dort ab 2026 gebaut werden soll. Dabei handelt es sich um einen SUV auf Basis des weiterentwickelten Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB+), wahrscheinlich den ID. Tiguan. "Das neue Modell kann unsere Bestseller ID.4 und ID.5 hervorragend ergänzen", sagte Schäfer.

Unsere Highlights

Werksneubau liegt auf Eis

Die Entscheidung, einen derart hohen Geldbetrag in eine weitere Ertüchtigung des Stammwerks in Hinblick auf die E-Mobilität zu investieren, ist so etwas wie ein Plan B für Volkswagen. Eigentlich sollte 2023 der Bau eines weiteren Werks im nördlichen Wolfsburger Stadtteil Warmenau starten (siehe Fotoshow), in dem drei Jahre später ausschließlich E-Autos entstehen sollten. Und zwar jene, die auf der neuen SSP-Architektur (Scalable Systems Platform) basieren – beginnend mit dem Prestige-Projekt Trinity.

Doch die Plattform und die dafür vorgesehene Software-Architektur werden nicht rechtzeitig fertig, der Trinity verschiebt sich auf – frühestens – 2028. VW sieht das Modell zwar nach wie vor als "weiteren Eckpfeiler für den Standort Wolfsburg". Doch ob VW das neue Werk angesichts der Verzögerung überhaupt baut, ist plötzlich fraglich. "Eine Entscheidung, wo das Fahrzeug in Wolfsburg gefertigt wird, ist noch nicht getroffen", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Volkswagen halte sich die Option für einen Werksneubau in Warmenau aber weiter offen. Hinzu kommt das Bekenntnis, ab spätestens Ende 2033 nur noch Elektroautos in Wolfsburg zu bauen – genau wie in allen anderen europäischen Werken.

Umfrage
Der neue VW-Vorstand krempelt den Konzern mächtig um - richtig so?
6007 Mal abgestimmt
Ja. Zuletzt türmten sich die Probleme auf - endlich werden sie angepackt.Nein. Das wirkt wie blanker Aktionismus und wird den Konzern überfordern.

Fazit

Aufgrund der vielen Verzögerungen, vorrangig bei der SSP-Architektur und der neuen Software-Generation, muss VW umdisponieren. Weil damit auch die neue E-Auto-Generation auf sich warten lässt, muss der Konzern den MEB weiterentwickeln und eine Art ID.-Zwischengeneration einschieben. Das eröffnet dem Wolfsburger Stammwerk die überraschende Perspektive, ab 2026 neben dem ID.3 ein weiteres Elektro-Modell zu erhalten. Um den bekannten E-Kompakten und den neuen E-SUV parallel am Standort produzieren zu können, investiert VW hier noch einmal kräftig. Ob der Neubau in Warmenau damit überflüssig wird, muss die Zukunft zeigen. Vorerst liegt er zumindest auf Eis.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten