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VW-Abgasskandal aktuell
90 Mio. Euro Bußgeld für Bosch

Im September 2015 gibt Volkswagen die Manipulation der Abgaswerte bei Dieselmotoren mittels so genannter Defeat Devices zu, zuvor wurden Vorwürfe der US-Umweltbehörde EPA veröffentlicht. Seitdem weitet sich der Skandal aus. Die aktuellsten Entwicklungen zu „Diesel-Gate“.

Porsche Cayenne Diesel
Foto: Rossen Gargolov

23.05.2019 Bußgeld gegen Bosch

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat dem Automobilzulieferer Bosch für seine beteiligung am Dieselabgasskandal eine Strafzahlung in Höhe von 90 Millionen Euro aufgebrummt. Die Summe setzt sich jeweils zusammen aus der Ahndung der Ordnungswidrigkeit (zwei Millionen Euro) und einer Gewinnabschöpfung (88 Millionen Euro). Bosch hatte an zahlreiche Automobilhersteller Motorsteuergeräte geliefert, die mit manipulierter Software versehen wurden. Bosch wird wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht in Haftung genommen.

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7.5.2019 Porsche erhält Bußgeldbescheid

Porsche muss ein hohes Bußgeld wegen des Dieselskandals bezahlen. Die VW-Tochter erhielt am Dienstag (7.5.2019) von der Staatsanwaltschaft einen Bescheid über 535 Millionen Euro. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Stuttgart mitteilte, sei der Grund unter anderem eine fahrlässige Aufsichtspflichtverletzung in der Entwicklungsabteilung im Hinblick auf die Emissionen von Fahrzeugen im Zeitraum ab 2009. Letzte wird mit vier Millionen Euro veranschlagt, die 531 Millionen Euro beziehen sich auf die Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile. Nach Mitteilung von Porsche legt das Unternehmen keine Rechtsmittel gegen den Bußgeldbescheid ein. „Das Verfahren gegen die Porsche AG ist damit beendet“, schließt der Autobauer. Für den drohenden Bußgeldbescheid hatte Porsche bereits im ersten Quartal 2019 Rückstellungen gebildet. Im Herbst 2018 hat Porsche den vollständigen Ausstieg aus dem Diesel verkündet und bietet nur noch Benziner-Motoren sowie Hybrid-Antriebe und in naher Zukunft Elektrofahrzeuge an.

Im Sommer 2018 hat die Staatsanwaltschaft in Braunschweig bereits im Zuge des Dieselskandals die Konzernmutter VW zu einem Bußgeld von einer Milliarde Euro verdonnert, im Herbst wurde dann Audi zu 800 Millionen Euro Strafe verdonnert. Diese Strafen gingen jeweils in die Kassen der Bundesländer.

15.4.2019 Anklage gegen Ex-VW-Chef Winterkorn

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn und vier weitere Führungskräfte unter anderem wegen schweren Betrugs Anklage erhoben, meldet die dpa. Dabei gehe es um einen besonders schweren Fall von Betrug sowie einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Winterkorn wird zudem Untreue vorgehalten, weil er nach dem 25. April 2014 nach Kenntnis von rechtswidrigen Manipulationen an Diesel-Motoren diese nicht umgehend bekanntgegeben habe.

18.2.2019 Bußgeldverfahren gegen Porsche eingeleitet

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat jetzt auch gegen Porsche im Dieselskandal ein Bußgeldverfahren eingeleitet, meldet das Handelsblatt. Damit drohen nach VW, Audi, und Bosch jetzt dem vierten Unternehmen Strafen in hoher dreistelliger Millionenhöhe. Die Behörden ermitteln bereits seit Juli 2017 gegen Porsche-Mitarbeiter. Der Sportwagenbauer will bei der Aufklärung des Sachverhalts mit den Ermittlungsbehörden kooperieren.

11.1.2019 – KBA findet laut Medienberichten weitere Abschalteinrichtungen

VW sieht sich abermals Vorwürfen ausgesetzt, Abschalteinrichtungen in seine Autos eingebaut zu haben. Wie der „Spiegel“ und der Bayerische Rundfunk berichten, sind solche „Defeat Devices“ bei Überprüfungen des Kraftfahrt-Bundesamtes gefunden worden. Und zwar ausgerechnet in Fahrzeugen, deren Motoren vom ursprünglichen Dieselskandal betroffen waren und die bereits ein Software-Update erhalten haben. Konkret soll es sich um 30.000 Autos mit dem nach Abgasnorm Euro 5 eingestuften EA189-Motor in der Konfiguration mit 1,2 Litern Hubraum handeln. Dem „Spiegel“ zufolge soll Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) VW-Chef Herbert Diess mit den Vorwürfen, die schon kurz vor Weihnachten aufkamen, konfrontiert und mit Stilllegung der Fahrzeuge gedroht haben. Dies sei nach einem weiteren Gespräch zwischen Scheuer und Diess inzwischen allerdings vom Tisch. Laut Volkswagen seien die beanstandeten Funktionen dagegen legal und sollen dem Motorschutz dienen. Der Hersteller spricht von „Auffälligkeiten, die nun weiter analysiert werden müssen.“

10.1.2019 – VW reicht Klage gegen Ex-Manager ein

Volkswagen hat im Zuge des Dieselskandals noch keinen einzigen ehemaligen Mitarbeiter verklagt – bis jetzt. Bereits kurz vor Jahresende 2018 reichte VW beim Amtsgericht Braunschweig Klage gegen Oliver Schmidt ein. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Widerklage, mit der festgestellt werden soll, ob Schmidt schadenersatzpflichtig ist. Volkswagen begründet den Schritt mit gravierenden Verletzungen arbeitsrechtlicher Pflichten, weil Schmidt sein Wissen über die Abgasmanipulationen konzernintern nicht weitergegeben habe. Erst Schmidts Verhalten habe dazu geführt, dass die Strafzahlungen in den USA (insgesamt etwa 25 Milliarden Euro) derart hoch ausgefallen sind.

Außerdem fordert der Konzern Anwaltskosten zurück, die er bei Schmidts Gerichtsverfahren in den USA übernommen hatte. Der Prozess soll dem „Handelsblatt“ zufolge etwa vier Millionen Euro Anwaltskosten verursacht haben; eine Million soll Schmidt zurückzahlen. Schmidt wurde am 7. Januar am Flughafen in Miami festgenommen und saß daraufhin in Untersuchungshaft. Im Dezember folgte das Urteil: Sieben Jahre Haft und 400.000 Dollar Geldstrafe – die Höchststrafe. Wie das „Handelsblatt“ weiter berichtet, hat VW auch gegenüber anderen Ex-Mitarbeitern Schadenersatzansprüche angemeldet. Namen sind allerdings noch unbekannt.

4.1.2019 – Baden-Württemberg verklagt VW auf Schadenersatz

Baden-Württemberg verklagt den Volkswagen-Konzern vor dem Landgericht Stuttgart auf Schadenersatz. Dabei geht es um 1.400 gekaufte und geleaste Behördenfahrzeuge, etwa Polizeiautos, die mit einer manipulierten Abgas-Software ausgerüstet sind. Dabei handelt es sich vorrangig um Autos der Marke VW, vereinzelt auch um Skodas. Eine genaue Summe wurde nicht genannt, aber es soll sich um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag handeln. Offiziellen Angaben zufolge sei die grün-schwarze Regierung auf Basis der Landeshaushaltsordnung zu diesem Schritt verpflichtet. Außerdem habe man den Anspruch, sorgsam mit dem Geld der Steuerzahler umzugehen. Der VW-Konzern weist die Forderungen zurück; dafür gebe es keine Rechtsgrundlage.

6.12.2018 - Weitere Modelle zur Nachrüstung freigegeben

Nachdem das Kraftfahrt Bundesamt (KBA) weitere Software-Updates freigegeben hat, ruft Audi weitere 64.000 Fahrzeuge mit V-TDI-Motoren in die Werkstätten zurück.

12.11.2018 – Audi startet V6 TDI-Rückruf für A6 und A7

Nach der Freigabe durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ruft Audi zunächst rund 31.200 Fahrzeuge der Baureihen A6 und A7 aus den Modelljahren 2015 bis 2018, die von einem 3.0 TDI-Motor mit einer Leistung von 272 PS angetrieben werden, in die Werkstätten zurück. Insgesamt sind von den acht Bescheiden bundesweit rund 151.000 Autos der Mittel- und Oberklasse betroffen. Beim Rückruf wird ein Software-Baustein aus der Motorsteuerung entfernt.

16.10.2018- 800-Millionen-Euro-Bußgeld für Audi

Im Zusammenhang mit Verfahren um manipulierte Dieselmotoren hat die Staatsanwaltschaft München II einen Bußgeldbescheid gegen Audi erlassen, der vom Autobauer auch akzeptiert wurde. Der Bußgeldbescheid in Höhe von insgesamt 800 Millionen Euro setzt sich aus dem gesetzlichen Höchstmaß einer Ahndung in Höhe von 5 Millionen Euro für fahrlässige Ordnungswidrigkeiten sowie einer Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile in Höhe von 795 Millionen Euro zusammen.

7.9.2018 – Zeuge belastet Winterkorn schwer

Hat Ex-VW-Vorstandschef Martin Winterkorn tatsächlich erst kurz vor dessen Bekanntwerden im Herbst 2015 vom Dieselskandal erfahren? Die Aussage eines Zeugen stellt diese Version mehr den je infrage. Wie die „Welt“ berichtet, lieferte Jens Hadler, bis Ende 2011 ein hochrangiger Motorenentwickler im VW-Konzern, in seiner Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft München II ganz andere Informationen. Demnach habe Hadler Winterkorn bereits im November 2007 erklärt, dass es nicht okay sei und zu Diskussionen mit den Behörden führen könne, was VW in Sachen Dieselabgasen tue. Winterkorn habe jedoch nur mit den Schultern gezuckt und nach einer Alternative gefragt, woraufhin es zum Streit zwischen ihm und Hadler gekommen sein soll.

Winterkorn bleibt bis heute bei seiner Version, erst viel später vom Abgasbetrug gewusst zu haben. Auch bei seiner Anhörung vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages im Januar 2017 stellte er den Sachverhalt so dar. Die Ermittlungsbehörden glauben dieser Version jedoch nicht. Auch nicht jene in den USA, wo längst Anklage gegen Winterkorn erhoben und ein internationaler Haftbefehl ausgestellt wurde. Auch Jens Hadler ist in den USA angeklagt, genau wie viele andere Ex-VW-Manager wie Heinz-Jakob Neußer oder Bernd Gottweis.

2.9.2018 – Keine Abgas-Manipulation Benzinern

Nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ (BamS) sollen auch bei Audi-, Porsche- und VW-Modellen mit Benzin-Motoren illegale Abschaltvorrichtungen zum Einsatz gekommen sein. Nach Zeugenberichten aus den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft in München haben Getriebe-Experten aus dem VW-Konzern im Rahmen eines Krisentreffens im November 2015 berichtet, dass Automatikgetriebe Schaltprogramme enthalten, die nur auf Prüfständen aktiv sind.

Zeugen, so die „BamS“ haben gegenüber Ermittler erklärt, „dass die Getriebefunktion in erster Linie zur Manipulation des CO2-Ausstoßes und damit dem Spritverbrauch genutzt wurde.“

Auch die Testfahrer seien in die Manipulationen eingeweiht, heißt es. So listet eine interne Präsentation vom 12.2.2016 auf, wie der Fahrer das Schaltprogramm auf dem Prüfstand aktivieren muss. Die Anleitung für einen VW T5-Bus im „Rollenmodus“ lautet demnach: Zündung einschalten, Warnblinker betätigen und fünfmal das Gaspedal 100 Prozent drücken. Des Weiteren soll es noch eine „Komfort“-Funktion geben, bei der die Gänge des Automatikgetriebes früher hochschalten, um dank der niedrigen Drehzahlen einen geringeren CO2-Ausstoß zu gewährleisten.

Gegenüber der „Bild am Sonntag“ sagte ein VW-Sprecher, man wolle sich nicht zu laufenden Verfahren äußern und wies darauf hin, dass „Getriebethema mit dem Kraftfahrtbundesamt (KBA) in den vergangenen Monaten intensiv besprochen worden“ sei. Ein KBA-Mitarbeiter sagte bei der Staatsanwaltschaft zudem aus, die Flensburger Behörde „untersuche … Benzinmotoren wegen der umstrittenen Getriebefunktionen“.

Das Kraftfahrtbundesamt reagiert noch am Sonntag auf den Bericht: „Es gebe bisher keine Anhaltspunkte für einen Betrug bei Benzinern des Konzerns“, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur. Das KBA sei den bereits bekannten Vorwürfen nachgegangen. Bereits Anfang November 2015 hatte VW mitgeteilt, dass es auch Unregelmäßigkeiten bei den Angaben zum Ausstoß von CO2 gab. Insgesamt waren 800.000 Modelle, davon 98.000 Benziner betroffen. Später wurde die Anzahl der Benziner auf 36.000 Modelle reduziert. Im November 2016 hatte das Bundesverkehrsministerium mitgeteilt, das KBA solle Berichte über angebliche Täuschungen bei CO2-Werten der VW-Tochter Audi prüfen.

31.08.2018 – Bosch eventuell tiefer verstrickt als angenommen

Schriftverkehr zwischen Bosch und VW, der bereits auf das Jahr 2006 zurückdatiert, belegt offenbar eine frühe Verstrickung in die Abgas-Affäre. Das geht aus Recherchen der „WirtschaftsWoche“ hervor. Dort heißt es, der Zulieferer habe dabei geholfen, die illegale Abschaltsoftware vor den Behörden zu verstecken. Dabei sei zur Tarnung von einer „Akustikfunktion“ die Rede. Dass es sich dabei um eine Zyklus-Erkennung handelt, werde in späteren Emails deutlich und offen benannt. Nur in der offiziellen Dokumentation der Software sollten die Abgastricks nicht erwähnt werden.

Im Jahr 2009 schließlich, haben laut der „WirtschaftsWoche“ mehrere Bosch-Mitarbeiter in Emails an Volkswagen zu Bedenken gegeben, dass der Einsatz bestimmter Software nicht gesetzeskonform sei. Die Bitte um die Übernahme der rechtlichen Verantwortung habe der Autobauer abgeschlagen. Das Management von Bosch soll nach einer Diskussion über die Folgen dieser Weigerung beschlossen haben, die Bedenken zurückzustellen und die Software dennoch auszuliefern.

26.8.2018 – Beweise belasten Winterkorn, Diess und Pötsch

Ein einseitiges Dokument des langjährigen VW-Managers Bernd Gottweis bringt den ehemaligen VW-Boss Martin Winterkorn in Bedrängnis. Vier Tage vor dem Bekanntwerden der Abgasmanipulationen am 18.9.2015 habe Gottweis das Dokument am 14.9.2015 in Winterkorns Büro abgegeben. Nach Recherche der „Süddeutschen Zeitung“ soll der damalige Konzernchef Gottweis noch am selben Tag angerufen haben. Er habe verstanden und fragte, wen er bei VW deshalb jetzt rausschmeißen solle.

Winterkorn und VW haben stets bekräftigt, er habe erst nach dem 18.9.2015 von den Abgasmanipulationen erfahren. Nach deren Bekanntwerden rutschte der Aktienkurs von VW in den Keller. Zahlreiche Aktionäre fordern, wegen nicht erfolgten Warnungen, rund neun Milliarden Euro Schadensersatz. Das Papier dürfte in zwei Wochen auch bei einem entsprechenden Zivil-Prozess eine entscheidende Rolle spielen.

Nach eigenen Angaben hat Gottweis das Papier am 13.9.2015 zusammen mit seinem damaligen Kollegen Oliver S. (Leiter des Entwicklungs- und Umweltbüros von VW in den USA) verfasst. S. sitzt unterdessen in den USA in Haft. Inhalt des einseitigen Dokuments ist, dass „das Eingeständnis des Defeat Devices nicht entscheidend geholfen habe. Von einer “zu erwartenden PR-Resonanz„, sprich Schlagzeilen, ist in dem Papier die Rede. Damit die Situation nicht weiter außer Kontrolle gerate, sollten mehrere Schritte “sofort„ entschieden und eingeleitet werden, schreibt er in großen Buchstaben: Veranlassung einer internen Untersuchung; Entwicklung einer offensiven Kommunikation gegenüber Behörden, Öffentlichkeit, Aktionären“, so die Süddeutsche Zeitung.

Die Übergabe an Winterkorn ist laut dem Protokoll der Staatsanwaltschaft Braunschweig unstrittig. Gottweis erklärt zudem, er habe das Papier am 14.9.2018 um 6 Uhr auch dem Vorstand und aktuellen VW-CEO Herbert Diess überreicht. Diess bestreitet die Übergabe. Auch habe Gottweis dem Konzern-Chefjuristen das Papier übergeben, mit der Bitte es an den Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch weiterzuleiten. Pötsch wurde wenig später VW-Aufsichtsratsvorsitzender.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt jedenfalls gegen Winterkorn, Diess und Pötsch wegen des Verdachts, sie hätten nicht rechtzeitig informiert und dadurch den VW-Börsenkurs manipuliert.

19.8.2018 – Neußer wird entlassen

Nachdem am Freitag (17.8.2018) bekannt wurde, dass Volkswagen im Abgasskandal beschuldigte Ingenieure fristlos entlassen wird, so trifft es nach dem Bericht der Bild am Sonntag (BamS) nun auch den ersten Manager. Hans-Jakob Neußer, damaliger Entwicklungsvorstand bei VWsoll in den kommenden Tagen seine Kündigung erhalten. Der 58-Jährige ist seit September 2015 freigestellt und hat in den vergangenen 35 Monaten weiterhin seine Bezüge erhalten.

Volkswagen hatte unlängst Akteneinsicht bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig erhalten und ist dabei auf Aussagen, E-Mails und Protokolle gestoßen, die nun für die Kündigungen von Neußer und den weitere VW-Mitarbeitern verwendet werden. Neußer werde, so die BamS, gegen die Kündigung juristisch vorgehen. Bereits 2017 zog er gegen VW vor Gericht, um eine Bonus-Nachzahlung von 1,4 Millionen Euro aus dem Jahr 2015 zu erstreiten. Es erfolgte eine außergerichtliche Einigung.

Neußer soll nach Angaben eines VW-Ingenieurs bereits 2011 von den Abgasmanipulationen gewusst haben und 2012 sogar die Verbesserung der Software genehmigt haben. In den USA wurde bereits im vergangenen Jahr Anklage gegen ihn erhoben und ihn zur weltweiten Fahndung ausgeschrieben. Neußer, aber auch der ehemalige VW-Vorstandsboss Martin Winterkorn verlassen aus Angst vor Auslieferung Deutschland nicht mehr.

17.8.2018 – VW feuert Ingenieure

Mehrere im Abgasskandal beschuldigte VW-Mitarbeiter erhalten in den kommenden Tagen ihre fristlose Kündigung. Es handelt sich um Ingenieure gegen die die Staatsanwaltschaft in Braunschweig ermittelt, die aber auch durch Geständnisse und Aussagen zur Aufklärung des Abgasskandal beigetragen haben. Dies meldet die „Bild am Sonntag (BamS)“. Die VW-Beschäftigten seien teilweise freigestellt, teilweise noch im Unternehmen tätig. „Kurz nach Bekanntwerden des Skandals hatte VW seine Mitarbeiter aufgefordert, die Hintergründe zu dem systematischen Betrug offenzulegen. Auf personelle Konsequenzen wollte der Konzern in diesem Zusammenhang verzichten“, so die BAMS.

Die Kehrtwende erfolgt nun auch, weil VW-Chefaufseher Larry Thompson fehlende personelle Folgen kritisiert haben soll. Er zweifele daher an dem Aufklärungswillen des Autokonzerns. Einer der von der fristlosen Kündigung betroffenen Mitarbeiter hat auch gegenüber der US-Justiz ausgesagt und einige Top-Manager belastet. Er gilt als Kronzeuge und erhielt im Gegenzug Straffreiheit in den USA.

Gegen die Kündigungen wollen sich die VW-Ingenieure juristisch zur Wehr setzen.

29.07.2018 – Steuerverfahren gegen Winterkorn

Wie die Bild am Sonntag berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig bereits seit 2017 gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn wegen Verdachts auf Steuerhinterziehung. Es geht unter anderem um Überweisungen von insgesamt rund zehn Millionen Euro auf Schweizer Konten in den vergangenen beiden Jahren. Winterkorn habe 2016 und 2017 hohe Millionenbeträge von einem seiner Konten bei der Sparda Bank Nürnberg auf ein Treuhandkonto seines Steuerberaters überwiesen. Von dort floss das Geld in Depots der Bank Vontobel nach Zürich. Darunter war auch ein Depot, das Winterkorns Ehefrau zugeordnet wurde. Die Ermittler haben laut „Bild am Sonntag“ den Verdacht, dass ein Teil der Überweisungen eine Schenkung gewesen sei, für die mehr als eine halbe Million Euro Schenkungsteuer angefallen wäre. In einem Vermerk hat die Staatsanwaltschaft festgehalten, dass Winterkorn vermutlich Vermögenswerte in die Schweiz verschoben habe, um einen „Notgroschen“ zu haben. Angesichts der Dieselaffäre drohen Winterkorn hohe Schadensersatzansprüche von VW , sollten ihm Pflichtverletzungen nachgewiesen werden.

6.7.2018 – Während Audi und Porsche streiten, weil das Kraftfahrt-Bundesamt 22.000 Cayenne Diesel aus dem Verkehr gezogen hatte, ist Volkswagen mit einer Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert.

Audi hat Ärger mit Porsche

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll Porsche-Chef Oliver Blume Audi-Chef Rupert Stadler voriges Jahr aufgefordert haben, „alle Mängel an den von seinem Unternehmen entwickelten Diesel-Motoren offenzulegen. Gemeint waren Mängel, die zu Ärger mit den Zulassungsbehörden führen könnten. Außerdem sollte Stadler seine Mitarbeiter “umgehend„ anweisen, alles zu tun, was notwendig sei, um Probleme zu beheben.“ Blume soll Schadenersatz in Höhe von 200 Millionen Euro gefordert haben. Stadler habe sich mit der Antwort einige Wochen Zeit gelassen und angeboten haben, die Nachrüstung im Wert von 50 Euro pro Auto zu übernehmen. Insgesamt „wären das rund eine Million Euro gewesen“, so der Bericht weiter. Porsche habe habe daraufhin Rechnungen eine Zeitlang spät oder gar nicht bezahlt, so dass bis zu 400 Millionen Euro aufgelaufen seien. Erst ein Machtwort aus Wolfsburg habe dazu geführt, dass Porsche die offenen Rechnungen bezahlt habe. Audi habe eine Übernahme von Schadenersatz abgelehnt.

Staatsanwaltschaft darf VW-Akten auswerten

Volkswagen ist vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem Versuch gescheitert, der Staatsanwaltschaft München II Einblick in beschlagnahmte Unterlagen zu gewähren. Die Staatsanwälte hatten interne VW-Dokumente bei der Kanzlei Jones Day beschlagnahmen lassen. Gegen die Auswertung dieser Dokumente hatte VW Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt. Das Gericht wies nun auf ein „hohes Missbrauchspotential“, das bestünde, wenn der Schutz vor Beschlagnahme zu weit gefasst würde, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Die Unterlagen dürfen nun juristisch ausgewertet werden.

26.6.2018 – Wolfgang Hatz kann laut Medienberichten die Untersuchungshaft verlassen. Der frühere Audi-Manager kam Ende September 2017 in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft München II legt ihm zur Last, früh von Manipulationen an der Abgasreinigung gewusst zu haben. Hatz soll versucht haben, Zeugen zu beeinflussen, was seine Verteidiger laut Süddeutscher Zeitung bis heute zurückweisen. Hatz' Anwalt Peter Gauweiler hatte das Ende der Untersuchungshaft gegenüber der Zeitung bestätigt.

Hatz soll im Frühjahr mehrfach ausgesagt haben, nachdem er monatelang nichts zu den Vorwürfen gesagt habe. Gauweiler sehe es „aus einer Reihe von Gründen dringend geboten“, Hatz aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Nun hat das Oberlandesgericht den früheren Audi-Manager gegen Auflagen freigelassen: Er muss laut Bericht seinen Ausweis abgeben, drei Millionen Euro Kaution hinterlegen und darf keinen Kontakt zu Mitbeschuldigten oder Zeugen aufnehmen. Das sind zum Beispiel frühere VW- oder Audi-Vorstände wie etwa Ex-VW-Chef Martin Winterkorn.

22.6.2018 – Audi zahlt einem früheren Ingenieur und Abteilungsleiter, ach Informationen der Süddeutschen Zeitung, des NDR und des WDR eine Abfindung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Giovanni P., der im Abgasskandal tief verstrickt ist, hatte vor Arbeitsgericht in München gegen seine fristlose Entlassung geklagt. Mit der Abfindung vermeidet Audi nun einen öffentlichen Prozess, in dem auch Vorwürfe gegen den inzwischen verhafteten Audi-Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler publik geworden wären. Der Vertrag zwischen dem Ingenieur und Audi stammt aus Ende 2017. Darin ist unter anderem festgeschrieben, dass er rückwirkend Bonus-Zahlungen erhält, sowie Gehaltsnachzahlungen und ein Überbrückungsgeld bis zur Rente. Giovanni P. darf sich vertraglich festgeschrieben nicht öffentlich zur Abgasaffäre äußern, muss aber den Ermittlern helfen.

Bereits in der U-Haft hatte P. Details zur Abgasmanipulation geschildert und viele Manager bis hin zu Stadler belastet. Im November 2017 war das Oberlandesgericht München (OLG) zu dem Ergebnis gekommen, gegen P. bestehe der dringende Tatverdacht des Betrugs durch den Verkauf „abgasmanipulierter“ Autos in den USA. Er sei aber nicht als „maßgeblicher Entscheidungsträger“ anzusehen. Auch konnte nicht widerlegt werden, dass P. seine Vorgesetzten über das Problem mit den Abgas-Grenzwerten informiert habe, so die „Süddeutsche Zeitung“. Im Arbeitsprozess wäre sicher auch die Ergebnisse der Vernehmungen ans Licht gekommen. So auch der Vorwurf, Stadler habe im November 2015 angeordnet, Abgasmanipulationen gegenüber den US-Behörden zu verschweigen.

19.6.2048 – Wie Audi mitteilt, übernimmt interimsmäßig Abraham Schot den Vorsitz des Vorstands. weitere Infos hier >>> Stadler-Verhaftung

18.6.2018 – Noch nicht offiziell: Insidern zufolge soll nach der Verhaftung von Audi-Chef Rupert Stadler Vorstandskollege Bram Schot den Posten des Vorstandsvorsitzenden übernehmen. Bis zum Abend konnte sich der Aufsichtsrat nicht auf einen neuen Vorstand bei Audi einigen. Zuvor hieß es Stadler solle beurlaubt werden. Für Dienstag (19.6.2018) soll es eine Entscheidung geben.

Seit dem 1.9.2017 Schot im Vorstand der Audi AG und verantwortet das Ressort Vertrieb und Marketing. Der gebürtige Niederländer ist am 12. Juli 1961 in Rotterdam geboren.

Zuvor war Schot unter anderem in der Geschäftsleitung von Volkswagen Nutzfahrzeuge für den Bereich Marketing und Vertrieb verantwortlich. Der verheiratete Vater von zwei Kindern war davor mehrere Jahre bei Mercedes-Benz in Italien als Präsident und CEO tätig.

18.6.2018 – Audi-Chef Rupert Stadler ist in seiner Privatwohnung in Ingolstadt festgenommen worden. (Alle weiteren Infos hier) Das bestätigt die Staatsanwaltschaft in München. „Der Beschuldigte wurde der Ermittlungsrichterin vorgeführt, die den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.“ Es bestehe Verdunklungsgefahr. Nach Recherche der Bild-Zeitung sprach der Audi-Boss nach der Razzia in seiner Privatwohnung am 11.6 mit anderen im Diesel-Abgasskandal Beschuldigten. Nach Angaben der „Süddeutschen Zeitung“ haben Ermittler vor und nach der Razzia Stadlers Telefonate abgehört. In den nächsten Tagen soll er sich mit Mitarbeiten verabredet haben, die ihm im Dezember 2015 über den Diesel-Skandal informiert hatten, so die Bild. Hier war wohl die Gefahr den Ermittlern zu groß, dass sich Stadler mit weiteren Beteiligten absprechen könnte, daher der Zugriff.

Gegenüber der „Welt“ sagte Staatsanwalt Stephan Necking: „Stadler hat bereits mitteilen lassen, dass er sich vernehmen lassen wird.“ Es sei unwahrscheinlich, dass man ihn gegen Kaution wieder auf freien Fuß setzt, weil die Verdunklungsgefahr mit einer Geldzahlung ja nicht aus der Welt geschafft wird, so Necknig. Bei der Haftrichterin selbst machte Stadler laut Staatsanwaltschaft keine Angaben zur Sache. Seine Vernehmung soll spätestens am Mittwoch beginnen.

Stadler wird seit dem 30. Mai im Diesel-Abgasskandal als Beschuldigter geführt, die Staatsanwaltschaft München II legt ihm und einem weiteren Beschuldigten Betrug und mittelbare Falschbeurkundung zur Last. Bereits am Nachmittag um 14 Uhr wird der VW-Aufsichtsrat zusammen kommen. Insidern zu folge, wollte man Stadler dort den Rücken stärken, nun soll er jedoch freigestellt werden.

14.6.2018 – Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig hat nach §§ 30 Abs. 1, 130 Abs. 1 OWiG in der Diesel-Affäre von Volkswagen dem Konzern ein Bußgeld über eine Milliarde Euro verhängt. Dieses Bußgeld setzt sich die aus dem gesetzlichen Höchstmaß einer Ahndung in Höhe von 5 Millionen Euro sowie einer Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile in Höhe von 995 Millionen Euro zusammen. Wie Volkswagen in einer Stellungnahme schreibt, ist es „nach den Ergebnissen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig ... Aufsichtspflichtverletzungen in der Abteilung Aggregate-Entwicklung im Zusammenhang mit der Fahrzeugprüfung gekommen. Diese waren nach den Feststellungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig mitursächlich dafür, dass im Zeitraum von Mitte 2007 bis 2015 insgesamt 10,7 Mio. Fahrzeuge mit dem Dieselmotor der Typen EA 288 (Gen3) in den USA und Kanada sowie EA 189 weltweit mit einer unzulässigen Softwarefunktion beworben, an Abnehmer veräußert und in den Verkehr gebracht wurden.

Die Volkswagen AG hat die Geldbuße nach eingehender Prüfung akzeptiert und wird hiergegen keine Rechtsmittel einlegen. Volkswagen bekennt sich damit zu seiner Verantwortung für die Dieselkrise und sieht darin einen weiteren wesentlichen Schritt zu ihrer Bewältigung. Durch den Bußgeldbescheid wird das gegen Volkswagen laufende Ordnungswidrigkeitenverfahren abschließend beendet. Volkswagen geht davon aus, dass die Beendigung dieses Verfahrens auch erhebliche positive Auswirkungen auf weitere in Europa gegen die Volkswagen AG und ihre Konzerngesellschaften geführte behördliche Verfahren haben wird.“

11.6.2018 – Rund 15.000 Besitzer von VW- und Audi-Modellen droht in den nächsten Wochen die Zwangsstilllegung ihrer Fahrzeuge. Wie die Deutsche Presse Agentur (dpa) berichtet, betrifft es Fahrzeuge, bei denen die illegale Motor-Software nicht durch eine neue legale Version ersetzt wurde. Der Rückruf ist für die Fahrzeughalter verbindlich, die Kfz-Zulassungsstellen hatten deutschlandweit Briefe mit der Aufforderung verschickt, betroffene Fahrzeuge nachrüsten zu lassen. Nun folgt ein weiterer Brief mit einer Frist von vier Wochen zur Umrüstung. Erfolgt diese nicht, wird das Fahrzeug stillgelegt. In Hamburg, München und Sachsen-Anhalt wurden bereits Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen.

Betroffen sind Modelle von VW und Audi aus den Baujahren 2009 bis 2014 mit dem intern „EA 189“ bezeichneten Dieselmotor. Insgesamt wurden bisher nur 14.760 Fahrzeuge von insgesamt 2,46 Millionen Autos nicht umgerüstet.

11.6.2018 – Audi-Boss Rupert Stadler und ein weiterer Vorstand werden seit dem 30. Mai 2018 als Beschuldigte im Abgasskandal geführt. Dies teilt die Staatsanwaltschaft München II mit. Entsprechend habe sich die Zahl der Beschuldigten in dem Ermittlungsverfahren auf 20 Personen erhöht. Am Montag (11.6.2018) hat es Razzien in den Privatwohnungen beider Vorstände gegeben.

06.06.2018 – In einem Anleger-Prozess hat Richter Fabian Reuschle vom Landgericht in Stuttgart 28 namhafte Zeugen vorgeladen. Dies geht aus einem Bericht der Bild-Zeitung vom 6.6.2018 hervor. Demnach werden an 14 Verfahrensterminen vom 12. September bis 16.November 2018 in den VW-Abgasskandal involvierte Personen geladen. Unter anderem bittet der Richter in zwei Briefen an Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble und an das Bundeskanzleramt den amtierenden Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) als Zeugen vernehmen zu dürfen. Scheuer war zum Zeitpunkt des Abgasskandals Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium unter Peter Ramsauer (CSU). Auch Ramsauer soll als Zeuge vor Gericht erscheinen. Für beide Politiker will Richter Reuschle der Zeugentermin auf den 18. September legen, da der Bundestag dort eine sitzungfreie Woche hat.

Neben den beiden CSU-Politikern sollen die folgenden Personen aussagen:

  • Bosch-CEO Volkmar Denner (14.9.2018)
  • Audi-Chef Rupert Stadler (8.11.2018)
  • Ex-Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz (21.9.2018; derzeit in U-Haft)
  • Porsche-Vorstand Jörg Kerner (13.9.2018; derzeit in U-Haft)
  • Ex-Leiter Bernd Gottweis VW-Qualitätssicherung (8.11.2018)
  • Ex-VW-Entwicklungschef Ulirch Hackenberg (8.11.2018)
  • Ex-VW-Markenvorstand Heinz-Jakob Neußer (20.9.2018)
  • Ex-Leiter VW-Aggregateentwicklung Jens Hadler (7.11.2018)
  • Ex-Leiter VW-Motorenentwicklung Richard Dorenkamp (13.11.2018)
  • Ex-VW-Chefjustiziar Michael Ganninger (13. 11. 2018)
  • Leiter der Deutschen Umwelthilfe Jürgen Resch (18.9.2018)

Des Weiteren werden dem Bericht der Bild auch die in den USA Verurteilten James Liang und Oliver Schmidt sowie der ehemalige USA-Chef Michael Horn vernommen.

Mai 2018: Audi hat im Zuge eigener Untersuchungen Auffälligkeiten mit einem weiteren V6-Diesel festgestellt. Es handelt sich dabei um den V6 TDI Gen2 evo EU6 Motor mit 272 PS Leistung, der in den im Auslauf befindlichen Modellen A6 und A7 der Generation C7 eingebaut wurde. Die Auslieferung entsprechender Modelle in den Handel wurde umgehend gestoppt, die Kunden werden informiert. Betroffen sind voraussichtlich weltweit rund 60.000 Fahrzeuge. Fahrzeuge in den USA sind nicht betroffen. Audi will das Software-Update in Absprache mit den, oder auf Anordnung der Zulassungsbehörden zur Verfügung stellen. Für den A6 TDI bietet Audi bis 30. Juni 2018 eine Umweltprämie in Höhe von 10.000 Euro an. Voraussetzung ist laut Audi-Homepage die Inzahlungnahme eines „Diesel-Fahrzeuges der Schadstoffklassen Euro-1 bis Euro-4“.

Audi A6 und A7 TDI mit Softwareproblem

Audi-Chef Rupert Stadler ging gleich zu Beginn der Aktionärsversammlung am 9.5.2018 in Ingolstadt auf die gestern bekannt gewordenen Infos zu einer weiteren verbotenen Steuerungssoftware ein. „Es ist mir wichtig, dass auch Sie als unsere Aktionäre das aus erster Hand erfahren. Wir haben bereits in der vergangenen Woche aktiv das Kraftfahrtbundesamt informiert. Seither befinden wir uns in enger Abstimmung mit den Behörden“, so Stadler. Detailgespräche dazu sind nach Aussagen von Stadler in den kommenden Tagen geplant.

Stadler spricht von Arbeitsfehler

Audi Umweltprämie 2018 Screenshot
ams
Für den A6 TDI bietet Audi bis 30. Juni 2018 eine Umweltprämie in Höhe von 10.000 Euro an.

Welche Motor-Funktionen die Software beeinflusst, sagte Stadler nicht. Der Einsatz der Software sei, so Stadler, „ein Arbeitsfehler in einer unserer Fachabteilungen, der zugegebenermaßen gravierend ist“. Es sei leider in dieser Abteilung versäumt worden, die Software bei den betroffenen Motor- und Getriebevarianten zu entfernen. „Für unsere Kunden haben wir bereits ein Software-Update erarbeitet und stellen dies in Kürze den Behörden vor“. Betroffen seien 60.000 Fahrzeuge – 30.000 davon in Deutschland.

Nicht zum ersten Mal beteuerte der Vorstandsvorsitzende von Audi: „Wir haben aus den Ereignissen gelernt.“ Und berichtete von der Etablierung einer Einheit „Technische Konformität“, die getrennt von der Motorenentwicklung die Homologation verantwortet und in direkter Berichtslinie an den Audi-Entwicklungsvorstand Peter Mertens berichtet. Die Abteilung existiert seit Mitte 2017 und ist eine Maßnahme, die Audi im Zuge der Dieselkrise etablierte. Die Abteilung soll in absehbarer Zeit 180 Ingenieure umfassen.

Diess sagt in USA aus

08.05.2018 – VW-Konzernchef Herbert Diess habe „um den 1. Mai herum“ wegen des Abags-Betrugs in den USA ausgesagt. Das berichtet die Bild-Zeitung. Inhaltlich sei es bei Diess' Aussage vor Mitarbeitern von FBI und Justizministerium um den Schadenstisch am 27. Juli 2015 gegangen. An diesem Tag soll der VW-Vorstand, darunter Martin Winterkorn, über die Abschalteinrichtung bei Dieselmotoren informiert worden sein. Diess habe „den Ermittlern seine Sicht geschildert“, die Behörden sehen die Aussage als glaubwürdig ein. Offenabr habe die Aussage Winterkorn belastet. Am Montag wurde auch bekannt, dass gegen Diess in den USA nichts vorliege, das ihn an Reisen in die USA hindere. Über eine Klage oder einen Haftbefehl würde er rechtzeitig informiert.

VW prüft Schadenersatzklage gegen Winterkorn

07.05.2018 – Der frühere VW-Chef Martin Winterkorn könnte im Zusammenhang mit dem Abgas-Skandal und der Anklage in den USA sein gesamtes Vermögen verlieren. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) prüft der VW-Konzern eine Schadenersatz-Klage gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden. Während seiner Karriere im VW-Konzern soll Winterkorn über 100 Millionen Euro Gehalt und Boni bezogen sowie rund 30 Millionen Euro Pensionsansprüche erworben haben, berichtet die Zeitung. „Dieses Geld wäre im Extremfall komplett weg“, zitiert die Zeitung den Berliner Rechtsprofessor Gregor Bachmann. Der grund dafür sei die sogenannte „Organhaftung“, nach der Winterkorn selbst nachweisen müsse, „alles getan zu haben, um die Regelverstöße zu erkennen und zu ahnden.“ Gleichzeitig müsse der Konzern den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden haftbar machen, falls dieser seine Pflichten verletzt habe.

US-Anklage: Winterkorn wusste 2014 von Manipulation

04.05.2018 – Die US-Justiz hat den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn angeklagt. „Wie eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft in Detroit am späten Donnerstagabend mitteilte, werden Winterkorn unter anderem Verschwörung, Betrug, Irreführung von Behörden und Kunden sowie Verstöße gegen US-Umweltgesetze vorgeworfen“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Dahinter stünden die Staatsanwaltschaft in Michigan, US-Justizminister Jeff Sessions, die Bundesumweltbehörde EPA und das FBI, so der Bericht weiter. Winterkorn drohten bis zu 25 Jahre Haft oder 275.000 US-Dollar Geldstrafe. In Deutschland ermitteln bereits die Staatsanwaltschaften Braunschweig und Stuttgart gegen Winterkorn. Laut Süddeutsche erklärte US-Justizminister Sessions: „Wer versucht, die Vereinigten Staaten zu betrügen, wird dafür einen hohen Preis bezahlen.“

Die US-Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass Winterkorn bereits seit Mai 2014 von den Manipulationen gewusst habe – und nicht erst, wie von ihm bisher behauptet, im September 2015 davon erfahren habe. Noch am 27. Juli 2015 soll der VW-Chef angeordnet haben, bei der kalifornischen Umweltbehörde CARB die Zulassung für Dieselmodelle des Modelljahres 2016 zu beantragen. Dabei sei mittlerweile längst aufgefallen, dass „die Abgaswerte von VW-Dieselfahrzeugen auf dem Prüfstand nicht mit jenen auf der Straße übereinstimmen“, so der Bericht weiter. Angeklagt wurde Winterkorn bereits am 14. März. Er könnte bei jedem Auslandsaufenthalt festgenommen werden.

Ermittlungen gegen Porsche-Entwicklungschef

20.04.2018 – Im Rahmen der Razzia bei Porsche hat die Polizei einen leitenden Mitarbeiter von Porsche in Untersuchungshaft genommen. Die Bild-Zeitung berichtet, dass der Motorenentwickler Jörg Kerner während der Razzia kurz vor seinem Büro war, als er die Nachricht erhalten habe, dass sein Privathaus durchsucht werde. Kerner sei daraufhin wieder nach Hause gefahren, was die Ermittler als Fluchtversuch gewertet hätten. K. kam 2011 von Audi zu Porsche und gilt als Vertrauter des ehemaligen Audi-Motorenchef Wolfgang Hatz, der seit September 2017 in München-Stadelheim in Untersuchungshaft sitzt.

Ermittelt wird auch gegen den Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner. Bild zitiert aus einem Brief, den Porsche-Chef Oliver Blume an die Mitarbeiter geschickt hat. Darin schreibt Blume: „Porsche entwickelt und produziert selbst keine Diesel-Motoren und auch keine Diesel-Software. Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Beschuldigten und Porsche vor, wir hätten Kenntnis davon gehabt, dass in diesen Motoren unzulässige Steuerungsgeräte verbaut gewesen seien. Wir weisen diesen Vorwurf zurück und tun unser Möglichstes, um alles in Ordnung zu bringen.“

Razzia bei Porsche

18.4.2018 – Die Geschäftsräume von Porsche in Stuttgart sowie mehrere andere Objekte des Autobauers in Baden-Württemberg und Bayern wurden im Rahmen des VW-Abgasskandals von Ermittlern des Landeskriminalamtes (LKA) durchsucht. Insgesamt sind 33 Staatsanwälte der Staatsanwaltschaften Stuttgart und München sowie 160 Einsatzkräfte des LKA an den Durchsuchungen beteiligt. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ richten sich die Ermittlungen gegen drei Porsche-Mitarbeiter, darunter ein Vorstandsmitglied und ein hochrangiger Manager. Sie stehen in Verdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung. Nach Angaben vom Porsche wurden Unterlagen gesichtet und sichergestellt.

Durchsuchungen bei ehemaligen Vorständen

22.02.2018 – Die Staatsanwaltschaft München hat offenbar ein Händchen für Timing: „Zum vierten Mal innerhalb eines Jahres rückte am Donnerstag die Staatsanwaltschaft München zur Razzia aus“, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zum ersten Mal seien auch ehemalige Vorstandsmitglieder betroffen. Damit erreicht der Dieselskandal erstmals die Vorstandsebene von Audi. Zwei ehemalige Vorstände und ein weiterer Mitarbeiter seien neu im Kreis der Verdächtigen, die Zahl der Bescheuldigten steige damit auf 17, schreibt Spiegel Online. Gleichzeitig verhandeln die Deutsche Umwelthilfe und Vertreter der Bundesländer Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen letztinstanzlich vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über die rechtliche Grundlage von Diesel-Fahrverboten in Städten – es geht um die Einführung einer blauen Plakette. Audi hat mit Neckarsulm und Heilbronn auch Standorte in Baden-Württemberg.

Razzia in Ingolstadt

06.02.2018 – Rund eine Woche nach den ersten Durchsuchungen bei Audi-Mitarbeitern hat die Staatsanwaltschaft München II eine Razzia in der Audi-Zentrale in Ingolstadt sowie im Audi-Werk in Neckarsulm durchgeführt. Beteiligt an der Durchsuchung seien 18 Staatsanwälte sowie Beamte der Landeskriminalämter in Baden-Württemberg und Bayern, so die Süddeutsche Zeitung. Ermittelt wird wegen der Manipulation an mehr als 200.000 Dieselfahrzeugen für den europäischen und amerikanischen Markt. Bei einer ersten Razzia bei Audi im März 2017 war es nur um 80.000 Fahrzeuge für den US-Markt gegangen, schreibt das Blatt.

Durchsuchungen bei Audi-Mitarbeitern

31.01.2018 – Die Staatsanwaltschaft München II ließ bei Razzien in Wohnungen von sechs ehemaligen und derzeitigen Audi-Beschäftigten nach Beweisen im Diesel-Skandal suchen. Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR haben 38 Beamte Wohnungen in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz durchsucht. „Audi selbst wurde nicht durchsucht“, so der Bericht weiter. Inzwischen gebe es 13 Verdächtige aus der Motorentechnik bis zum mittleren Management, gegen die wegen Betrugsverdachts ermittelt wird. Außer Ex-Motoren-Chef und Ex-Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz seien keine Topmanager unter den Verdächtigen. Hatz wurde im September verhaftet und sitzt in Untersuchungshaft.

Rückruf für 127.000 Audi-Modelle

21.01.2018 – Wegen unzulässiger Abschaltvorrichtungen muss Audi weltweit 127.000 weitere Dieselmodelle in die Werkstätten zurückholen und umrüsten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verhängte für V6-Dieselfahrzeuge einen Zwangsrückruf. Die Anordnung gelte für die Audi-Modelle A4, A5, A6, A7, A8, Q5, SQ5 und Q7 mit der Abgasnorm 6. In Deutschland seien 77.600 Fahrzeuge betroffen. Die Software der Motorsteuerung für die betreffenden Fahrzeuge werde laut Audi überarbeitet, getestet und dem KBA zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt. Erst dann werden die Halter zum Update mit ihren Fahrzeugen in die Werkstätten gebeten. Die technische Lösung muss von Audi bis Anfang Februar vorgelegt werden, für die Rückrufaktion räumt das KBA bis zu 18 Monate ein.

US-Manager muss in Haft

7.12.2017 – In den USA wurde der VW-Manager Oliver Schmidt wegen Vertuschung der Abgasmanipulationen zu einer Haft- und Geldstrafe verurteilt. Wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen Umweltgesetze sprach Richter Sean Cox am Mittwoch in Detroit eine siebenjährige Gefängnisstrafe gegen Schmidt aus. Zudem muss der Manager, der laut Anklage von Februar 2012 bis März 2015 in leitender Funktion für Umweltfragen in den USA zuständig war, Geldstrafen in Höhe von 400.000 Dollar zahlen.

Kanzlei reicht Klage für 15.000 TDI-Besitzer ein

7.11.2017 – Die Kanzlei Hausfeld und das Inkassounternehmen myrights.de haben am Montag am Landgericht Braunschweig die Klagen von 15.374 Besitzern manipulierter Diesel eingereicht. Nach Angaben der Kanzlei beträgt der Streitwert 357 Millionen Euro, das wären rechnerisch 23.800 Euro pro Kläger. Kommt es zur Entschädigung, kassiert myright.de 35 Prozent der Entschädigungssumme. Folgt das Gericht der Forderung, würde das Einnahmen von rund 100 Millionen Euro bedeuten. Verliert die Kanzlei vor Gericht, verliert sie auch viel Geld.

Hausfeld und myrights.de klagen auf „Rückzahlung des Kaufpreises gegen Rückgabe der Fahrzeuge“, berichtet das Handelsblatt. Die Klagen würden nun geprüft und einem Richter übergeben, erklärte eine Sprecherin des Landgerichts. Sobald die Klage zugelassen ist und die Gebühren bezahlt sind, werde die Klage dann zugestellt. Wie lange das dauert, sei angesichts der vielen Fälle noch unklar. Derzeit sind am Landgericht Brauanschweig rund 420 Verfahren wegen des VW-Abgasskandals anhängig.

5.000 Audi A8 erhalten Software-Updates

2.11.2017 – Audi ruft 5.000 A8 in die Werkstätten zurück. Der Autobauer hat bei den Modellen eine illegale Abgas-Abschaltvorrichtung entdeckt und dies dem Kraftfahrtbundesamt in Flensburg (KBA) mitgeteilt. Das Amt hat daraufhin den Rückruf angeordnet. Betroffen ist das Modell mit TDI-Achtzylinder-Motor und Euro 6-Abgasnorm, das von 2013 bis August 2017 produziert wurde.

Bei der Aktion wird innerhalb von einer halben Stunde in der Werkstatt kostenlos ein Softwareupdate aufgespielt. Das soll bewirken, dass die Abgasreinigung den Motorstart beschleunigt und dadurch der Sickoxidausstoß gesenkt wird. Allerdings ist die Software erst ab dem ersten Quartal 2018 verfügbar, vorausgesetzt das KBA erteilt die Genehmigung. Der Verbrauch und das generelle Fahrverhalten sollen sich durch das Software-Update nicht verschlechtern. In Deutschland sind 3.660 A8 von dem Rückruf betroffen.

USA genehmigen Reparatur an Diesel-SUV

24.10.2017 – Volkswagen darf SUV mit 3.0 TDI reparieren und muss die Autos nicht zurückkaufen. Dadurch spart der Konzern „möglicherweise mehr als eine Milliarde Dollar, die bei einem Rückkauf der Fahrzeuge fällig geworden wären“, schreibt das Handelsblatt. Laut Berichten von Nachrichtenagenturen habe Volkswagen von der US-Umweltbehörde EPA und der kalifornischen CARB die Genehmigung erhalten, etwa 38.000 Audi Q7, Porsche Cayenne und VW Touareg aus dem Zeitraum 2013 bis 2016 zu reparieren. Die Besitzer der Autos würden mit bis zu 16.114 Dollar (13.715 Euro) entschädigt, so der Bericht weiter.

VW-Benziner ohne korrekte US-Zulassung

02.10.2017 – Wie „Der Spiegel“ berichtet, hat VW bei internen Untersuchungen festgestellt, dass fast 500.000 Autos mit Benzinmotor in den USA nicht korrekt zugelassen sind. Es handelt sich um Autos aus den Jahren 2009 bis 2017. Der Grund ist, dass in den USA Änderungen an der Software den Zulassungsbehörden gemeldet werden müssen. Dies habe Volkswagen in vielen Fällen nicht getan, berichtet das Nachrichtenmagazin und bezieht sich dabei auf interne Untersuchungen des Autokonzerns. Es handele sich nicht um illegale Software; häufig seien zum Beispiel Änderungen von Europa-Modellen übernommen worden. Nun prüfe VW, ob die Software nachträglich genehmigt werden könne. Möglicherweise werden neue Strafzahlungen fällig.

Wegen des Dieselskandals hatte VW am Freitag (29.9.2017) eine Gewinnwarnung für das dritte Quartal 2017 herausgegeben; Der Konzern muss die Vorsorge für den Vergleich mit geschädigten Autofahrern in den USA aufstocken, was das Ergebnis um etwa 2,5 Milliarden Euro belastet. „Die Umsetzung des Rückkauf- und Nachrüstungsprogramms sei erheblich langwieriger und gestalte sich technisch anspruchsvoller als gedacht. Insgesamt kostet der Skandal um die Manipulation von Dieselabgaswerten in den USA den Konzern bereits mehr als 25 Milliarden Euro“, schreibt „Spiegel Online“.

Hatz in Haft

28.9.2017 – Der hochrangige Ex-VW-Manager Wolfgang Hatz ist nach Recherche der Süddeutschen Zeitung, NDR und WDR im Rahmen des VW-Abgasskandals verhaftet worden. Er wurde in München dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der den Haftbefehl erließ und Untersuchungshaft verfügte.


Die Staatsanwaltschaft München II, die die Ermittlungen gegen Manager der VW-Konzerntochter Audi führt, gab an, dass es neben der Verhaftung auch noch zwei Durchsuchungen gegeben hat. Hatz gilt als enger Vertrauter des ehemaligen VW-Vorstandschefs Martin Winterkorn. So war er unter anderem von 2001 bis 2017 Leiter der Motorenentwicklung bei Audi, im Anschluss wurde der Chef der Aggregate-Entwicklung im VW-Konzern. 2011 wurde er Porsche-Vorstand für Forschung und Entwicklung. Bereits früh deutete sich an, dass Hatz eine tragende Rolle im Abgasskandal gespielt haben könnte. So wurde er 2015 von seinem Vorstandposten beurlaubt, 2016 einigte er sich mit Porsche auf einen Aufhebungsvertrag. Ermittler gehen davon aus, dass Hatz nach seiner Beurlaubung bei Treffen mit Audi-Kollegen Tipps zur Ausgabe im Zuge des Abgasskandals gegeben habe. Auch wurde er vom früheren Audi-Manager Giovanni P. belastet, der bereits in U-Haft sitzt. Zu den Haftgründen bei Wolfgang Hatz gibt es keine Aussage.

Vier neue Audi-Vorstände

28.8.2017 – Wie bereits vor Wochen durchgesickert ist, verlassen vier Vorstände das Führungsgremium. So ersetzt Alexander Seitz (55) Axel Strotbeck, der das Ressort Finanzen, IT und Integrität bei Audi seit 2007 führte. Seitz wechselte 2005 von Daimler zu VW und wurde Konzern-Einkaufsleiter Powertrain. Nach Konzern-Stationen in Südamerika wurde er 2013 First Vice President und Commercial Executive Vice President von SAIC Volkswagen.

Audi-Vorstände (v.l.n.r.) Peter Kössler, Bram Schot, Wendelin Göbel, Alexander Seitz
VW
Die neuen Audi-Vorstände (v.l.n.r): Vorstand Produktion und Logistik Peter Kössler, Vorstand für Marketing und Vertrieb Bram Schot, Vorstand Personal und Organisation Wendelin Göbel sowie Vorstand für Finanz, IT und Integrität Alexander Seitz

Bram Schot (56) folgt auf Dietmar Voggenreiter im Ressort Marketing und Vertrieb. Der gebürtige Niederländer war seit 2012 in der Geschäftsleitung von Volkswagen Nutzfahrzeuge für den Bereich Marketing und Vertrieb verantwortlich. 2011 wechselte der damalige Präsident und CEO von Mercedes-Benz Italia in den Volkswagen-Konzern, wo er strategische Projekte im Bereich Konzern-Vertrieb betreute.

Von Thomas Sigi übernimmt Wendelin Göbel (53) den Bereich Personal und Organisation. Göbel hatte seit 2007 die Leitung des Generalsekretariats des Volkswagen-Konzerns und der Marke Volkswagen (bis 2015) inne.

Den Posten des Vorstands für Produktion und Logistik hat zukünftig Peter Kössler (58) inne. Er übernimmt für Hubert Waltl. Kössler, gebürtiger Ingolstädter, war bislang Vorsitzender des Vorstands der Audi Hungaria Zrt.

Auch die Tage von CEO Rupert Stadler scheinen gezählt zu sein. Insider vermuten, dass er nach dem Umbau des Vorstands ebenfalls seinen Hut nehmen muss.

25.8.2017 – Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll Martin Winterkorn durch eine Aussage von Bernd Gottweis stark belastet worden sein. Der ehemalige Chef des VW-Ausschusses für Produktsicherheit (APS) „habe dem damaligen Vorstandschef bei einem Telefonat am 27. Juli 2015 mitgeteilt, dass VW in den USA “beschissen„ habe. Bei Volkswagen sei dann aber nichts geschehen, berichtete Gottweis den Behörden“, schreibt die Zeitung in einem Bericht vom 24. August. Den damaligen VW-Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neußer habe Gottweis laut eigener Aussage am 24. August 2015 informiert, so der Bericht weiter. Neußer und Gottweis waren Vertraute Winterkorns. Sollte sich herausstellen, dass Winterkorn früher als bisher behauptet von den Manipulationen an der Software von Dieselmotoren erfahren hat, könnten auf ihn und den Konzern hohe Schadenersatzforderungen von Aktionären zukommen.

Haftstrafe für VW-Ingenieur

25.8.2017 – In den USA ist ein VW-Mitarbeiter wegen seiner Rolle im Abgasskandal belangt worden. Der langjährige Konzerningenieur James Robert Liang ist in Detroit zu einer Gefängnisstrafe von 40 Monaten und einer Geldbuße in Höhe von 200.000 Dollar verurteilt worden. Der 63-jährige Deutsche wird beschuldigt, die US-Behörden durch den Einbau einer illegalen Software zur Manipulation von Abgaswerten in Dieselwagen getäuscht zu haben. Liang ist einer von acht amtierenden und früheren Mitarbeitern des VW-Konzerns, gegen die bislang wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen Umweltgesetze US-Strafanzeigen gestellt wurden.

Audi-Vorstand soll umgebaut werden

23.8.2017 – Die VW-Tochter Audi will seinen Vorstand auf vier von sieben Positionen umbauen, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Gehen soll der Marketing- und Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter, der wegen des Verkaufseinbruchs in China in die Kritik geraten war. Sein Nachfolger soll der bisherige VW-Nutzfahrzeuge-Vertriebschef Bram Schot werden. Auch Produktionsvorstand Hubert Waltl, Personalchef Thomas Sigi und Finanzvorstand Axel Strotbek sollen gehen. Waltl soll durch Peter Kössler ersetzt werden; derzeit Chef von Audi in Ungarn. Alexander Seitz, derzeit verantwortlich beim China-Joint-Venture Audi-SAIC, soll Finanzchef Strotbeck beerben. An die Stelle von Sigi soll VW-Generalsekretär Wendelin Göbel treten.

Techniker-Zeugenaussage belastet Audi-Vorstand

21.8.2017 – Ein 28-seitiges Papier des in Untersuchungshaft sitzenden früheren Audi-Technikers Giovanni P. belastet den gesamten Audi-Vorstand schwer, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Bereits 2006 soll der Audi-Vorstand über die Probleme mit der Dieselabgasreinigung in den USA unterrichtet worden sein. Auch Audi-Boss Rupert Stadler selbst soll detailliert über das Abgas-Problem informiert gewesen sein. Der behauptet, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben – genau wie sein Vorgänger Martin Winterkorn.

Diesel nicht verteufeln

7.8.2017 – EU-Kommissar Günther Oettinger sagte zu den Ergebnissen des Diesel-Gipfels: Es werde sich frühestens in einigen Monaten zeigen, ob die beim Diesel-Gipfel vereinbarten Updates der Motoren-Software ausreichten. „Falls sie nicht zum Ziel führen, muss die Industrie notfalls auch mit einem technischen Umbau nachlegen, wenn sie Fahrverbote vermeiden will.“ Trotz der aktuellen Diskussion erklärte er gegenüber der „Bild-Zeitung“: „Wir dürfen den Diesel nicht verteufeln.“ Die Motoren seien erheblich effizienter als Benzin-Motoren, und stießen zudem weniger Kohlendioxid aus.

3.8.2017 – Vertreter der Automobilindustrie sowie Entscheidungsträger der Länder folgten zum „Diesel-Gipfel“ oder offiziell dem „Nationalen Forum Diesel“ auf Einladung von Bundesverkehrsminsiter Alexander Dobrindt (CSU) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Die Ergebnisse finden Sie hier.

Kraftfahrtbundesamt soll Abgas-Berichte geschönt haben

31.7.2017 – Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) soll auf Betreiben der Autoindustrie Untersuchungsberichte zum Abgas-Skandal geschönt haben. Das gehe, wie die Bild-Zeitung berichtet, aus der Korrespondenz zwischen KBA und Herstellern hervor. Danach habe das KBA bereits vor mehr als einem Jahr festgestellt, dass Porsche mit Abschalteinrichtungen für seine Diesel-Motoren arbeitet. Das frühzeitige Herunterfahren der Abgasreinigungsraten sei „nach Vorschrift als Abschalteinrichtung zu sehen“, heißt es in der Ursprungsversion des Prüfberichts. Nach Intervention des Herstellers sei das geändert worden. Im Endbericht stehe: „Dies kann nach Vorschrift als eine Veränderung des Emissionsverhaltens des Abgassystems gesehen werden.“

Müssen vier Audi-Vorstände gehen?

Audi Vorstände Hubert Waltl, Dietmar Voggenreiter, Axel Strotbek, Thomas Sigi
Audi
Diese Audi-Vorstände sollen ihre Posten räumen (v.l.n.r): Produktionschef Hubert Waltl, Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter, Finanzvorstand Axel Strotbek und Personalvorstand Thomas Sigi.

28.07.2017 – Das „Manager-Magazin“ berichtet unter Berufung auf Insiderkreise, dass vier der sieben Audi-Vorstände kurz vor der Ablösung stehen. Es soll sich um den Finanzvorstand Axel Strotbek, Produktionschef Hubert Waltl, Personal-Vorstand Thomas Sigi sowie Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter handeln. Im Rahmen der Audi-Aufsichtratssitzung am 26.07. 2017 habe VW-Chef Matthias Müller die vier Manager bereits unterrichtet. Auch in dem Gremium seien die Personalien besprochen worden, jedoch ohne einen formellen Beschluss. Als Gründe werden im Vergleich zu BMW und Mercedes nachlassende Ergebnisse sowie der Diesel-Skandal im Unternehmen genannt. So habe der Vertriebsvorstand unter anderem im heftigen Streit mit dem chinesischen Joint-Venture-Partner FAW gestanden. Im ersten Halbjahr verzeichnet Audi in China einen Rückgang von zwölf Prozent, Mercedes konnte hingegen auf 35 Prozent zulegen. Auch CEO Rupert Stadler gilt in dem Abgasskandal als angezählt. Sollte er von seinem Posten enthoben werden, so Insider, bleibe er jedoch mit anderen Aufgaben im Konzern. Das gelte auch für Voggenreiter und Strotbek.

KBA droht mit Zwangsstilllegung

27.07.2017 – Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) drängt die Besitzer von VW-Dieselfahrzeugen mit illegaler Abschalteinrichtung zur Nachrüstung und droht ihnen mit Entzug der Zulassung, meldet der Spiegel. Besitzer eines VW Amarok mit illegaler Abschalteinrichtung werden vom KBA schriftlich aufgefordert bis zum 28. August ihren Wagen in die Werkstatt zu bringen und umrüsten zu lassen. Wer dies trotz Aufforderung des Herstellers noch nicht getan hat oder bis dahin nicht tun wird, muss demnach damit rechnen, dass die örtliche Zulassungsbehörde den weiteren Betrieb auf öffentlichen Straßen untersagt. Es soll sich um rund 150 Fahrzeuge handeln. auto motor und sport hat den VW Amarok mit und ohne Software-Update verglichen. Hier geht es zum Test.

Kartellverdacht gegen deutsche Autobauer

21.07.2017 – Die Autobauer VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler sollen sich in geheimen Arbeitskreisen über die Technik, Kosten, Zulieferer und sogar über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge abgesprochen – und so die Basis für den Dieselskandal gelegt haben, meldet der Spiegel. Jetzt ermitteln die Kartellbehörden. In Rollen gebracht hat die Untersuchung eine Selbstanzeige des VW-Konzerns. Es könnte einer der größten Kartellfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte werden.

EU will Dieselautos stilllegen

21.07.2017 – Die EU-Industriekommissarin Bienkowska soll in einem Schreiben an die Verkehrsminister gefordert haben, im Abgasskandal manipulierte Fahrzeuge bis 2018 stillzulegen – es sei denn sie werden bis Ende des Jahres umgerüstet. Über diese radikale Forderung berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Die Forderung gilt als brisant, denn europaweit sind Millionen Fahrzeuge noch nicht umgerüstet.

Ermittlungen gegen Porsche-Mitarbeiter

10.07.2017 – Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat heute bekannt gegeben, wegen der Manipulation an Dieselmotoren ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Porsche-Mitarbeiter eingeleitet zu haben. Betroffen seien auch auch die Mitarbeiter eines US-Tochterunternehmens. Es bestehe ein „Anfangsverdacht des Betruges und der strafbaren Werbung.“

Zeugenaussagen belasten Winterkorn

10.07.2017 – Ex-VW-Chef Martin Winterkorn soll schon deutlich länger vom Abgasskandal gewusst haben, als bislang bekannt war. Laut eines Berichts der „Bild am Sonntag“ habe der Manager mindestens zwei Monate vor Bekanntwerden des Skandals davon erfahren. Ein VW-Abgasspezialist habe Winterkorn und VW-Markenchef Herbert Diess am 27. Juli 2015 ausführlich die Betrugssoftware erklärt, mit der weltweit etwa elf Millionen Fahrzeuge manipuliert wurden. Wie die BamS weiter schreibt, habe Winterkorn niemanden angewiesen, die Existenz der Software preiszugeben. Vielmehr habe der damalige VW-Chef nur genehmigt, das Problem bei Gesprächen mit den US-Behörden „teilweise“ offenzulegen. Wie der Kronzeuge nach „BamS“-Informationen sagte, erklärte er selbst schließlich in einem Treffen mit CARB-Vertretern am 19. August 2015 den Betrug.

Ehemaliger Audi-Manager festgenommen

07.07.2017 – Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat die Staatsanwaltschaft München II einen ehemaligen Audi-Motorenentwickler festnehmen lassen. Der 60-jährige soll die Manipulationssoftware für Dieselmotoren mitentwickelt haben. Laut Staatsanwaltschaft sei der Beschuldigte am Montag festgenommen und am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt worden. Seitdem sitze er in Untersuchungshaft, so der Bericht weiter. Giovanni P. sei bis vor wenigen Monaten für die Dieselmotoren-Entwicklung bei Audi verantwortlich gewesen, jedoch schon länger beurlaubt gewesen sein. Er wohne nicht in Deutschland und sei bei einem Aufenthalt in Deutschland Anfang der Woche festgenommen worden, berichtet die Süddeutsche. Laut Washington Post wird P. in den USA vorgeworfen, Mitarbeiter dazu angewiesen zu haben, ein 'Defeat Device' zu entwickeln und zu implementieren. Damit sollte der 3,0-Liter-TDI die Stickoxid-Grenzwerte in den USA unterbieten. Ingenieure, die an der Entwicklung des 'Defeat Device' beteiligt gewesen seien, hätten 2008 in einer Präsentation für P. und andere Audi-Manager die Funktion als „nicht vertretbar“ eingestuft.

US-Justiz schreibt 5 VW-Manager weltweit zur Fahndung aus

22.06.2017 – Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung, NDR und WDR hat die US-Justiz fünf VW-Manager weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Unter den Gesuchten ist Bernd Gottweis, ehemaliger Leiter des Ausschusses für Produktsicherheit und ein enger Vertrauter Martin Winterkorns. „Ziel der US-Behörden ist es, die fünf Angeklagten zu fassen und hinter Gitter zu bringen. Ihnen werden Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltvorschriften vorgeworfen“, schreibt sueddeutsche.de. Deutschland werde die Fünf zwar sicher nicht ausliefern, so der Bericht weiter. Doch Deutschland verlassen können die Beschuldigten auch nicht: Sie riskieren, von anderen Ländern an die USA ausgeliefert zu werden. Der ehemalige VW-Manager Oliver Schmidt sitzt bereits in den USA in Haft, er war unvorsichtig genug, seinen Urlaub in Florida zu verbringen. Anwälte der Beteiligten werten die Fahndung als neue Eskalationsstufe.

Schadenersatzansprüche gegen Winterkorn und Stadler?

04.04.2017 – Der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn und der Vorstandsvorsitzende von Audi, Rupert Stadler, drohen Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe. Dies berichtet der Spiegel. Die Forderungen könnten auch dann die beiden Manager erreichen, wenn sie von den Diesel-Manipulationen nichts gewusst haben sollten. Die Aufsichtsräte von Audi und VW prüfen derzeit, ob die beiden Vorstände eines Organisationsversagens schuldig sind, da sie ihre Firmen so zu organisieren hätten, dass wichtige Informationen sie erreichen. Aufgrund dieses Vorwurfs zahlte bereits der damalige Siemens-Chef Heinrich von Pierer in einem Vergleich fünf Millionen Euro.

VW-Manager Oliver Schmidt bleibt in Haft

16.3.2017 – Der VW-Manager Oliver Schmidt bleibt in den USA weiterhin bis zu seinem Prozess im Januar 2018 in Untersuchungshaft, obwohl Schmidt Kaution in 1,6 Millionen Dollar Höhe hätte aufbringen können. Auch die Bundesregierung hatte interveniert. Die Staatsanwaltschaft in Detroit geht jedoch von Fluchgefahr aus.

Schmidt war von 2012 bis 2015 leitender Manager des Umwelt- und Ingenieurbüros von VW-USA. Ihm wird unter anderem Vertuschung und eine direkte Verantwortung an der Manipulation der Abgaswerte vorgeworfen. Schmidt drohen in den USA bis zu 169 Jahre Haft.

Durchsuchungen bei Audi

15.3.2017 – Die Polizei hat am Mittwochmorgen damit begonnen, Büros der Konzernzentrale in Ingolstadt sowie am Standort in Neckarsulm zu durchsuchen. Das hat der Autobauer bestätigt. Auch Privatwohnungen sollen von der Razzia betroffen sein. Insgesamt sind etwa 80 Staatsanwälte und Polizeibeamte im Einsatz. Betroffen sind neben den Audi-Standorten sieben weitere Orte in Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Es geht um den Verdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung.

Die Staatsanwaltschaft München II sucht bei den Durchsuchungen Belege für den Verdacht, dass Audi ein Defeat Device eingebaut hat, und damit die Abgaswerte von rund 80.000 Fahrzeugen mit 3.0 TDI zu manipuliert hat, die zwischen 2009 und 2015 in den USA verkauft wurden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen bislang gegen unbekannt. Bei der Audi AG hat um 10 Uhr die Hauptversammlung begonnen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung habe der Termin für die Durchsuchungen schon vor jenem für die Hauptversammlung festgestanden und nicht mehr verschoben werden können. Hier weitere Infos.

Bayerische Polizei verweigert Rückruf

21.2.2017 – Die bayerische Polizei wil ihre etwa 500 VW-Dienstwagen vorerst nicht in die Werkstatt bringen, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das habe Landesinnenminister Joachim Herrmann angeordnet. Denn Volkswagen gibt seinen Kunden bis heute keine umfassende Garantieerklärung, dass durch das Software-Update keine langfristigen Folgeschäden entstehen, auf denen sie dann sitzen bleiben. VW habe für alle betroffenen Fahrzeuge der bayerischen Polizei zugesichert, bis Ende des Jahres auf die Verjährung zu verzichten.

Audi-Chef Stadler im Fokus

21.2.2017 – Schon seit Tagen berichten Medien, Audi-Chef Rupert Stadler soll bereits deutlich früher als angenommen von den Manipulationen bei Diesel-Motoren gewusst haben. Audi dementiert und prüft eine Anzeige wegen Falschaussage und Verrats von Betriebsgeheimnissen gegen Unbekannt. Unterdessen kündigte in einem Prozess um die Wiedereinstellung eines Audi-Ingenieurs dessen Anwalt neue Beweise an. Sie sollen zeigen, dass Stadler frühzeitig informiert war. Hier mehr.

Schadenersatz von Piech

06.02.2017 - VW-Aufsichtsrat Jörg Hofmann will Ansprüche gegen den ehemaligen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëchprüfen lassen. Ferdinand Piëch hatte gegenüber der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausgesagt, dass er den damaligen Vorstandschef Martin Winterkorn früher als bisher zugegeben über die Manipulation der Diesel-Motoren unterrichtet habe. Damit belastet Piëch den ehemaligen Konzernchef – aber auch sich selbst, und das hätte Folgen.

Deutsche See verklagt Volkswagen

05.02.2017 –Als erster Großkunde verklagt Deutsche See Volkswagen. Der Fischhändler hat nach eigenen Angaben vor dem Landgericht Braunschweig Klage wegen „arglistiger Täuschung“ (§ 123 BGB) eingereicht und fordert Schadenersatz in Höhe von 11,9 Millionen Euro. Man habe zuvor „vergeblich versucht, sich mit VW auf einen gemeinsamen Weg zu verständigen“, erklärt Deutsche See in einer Pressemitteilung.

Man sei „die Partnerschaft mit VW nur eingegangen, weil VW das umweltfreundlichste, nachhaltigste Mobilitätskonzept versprochen hat.“ Deutsche See habe den Fuhrpark von 500 Fahrzeugen auf Modelle von Audi, MAN und VW umgestellt. Die manipulierten Abgaswerte bei Audi- und VW-Fahrzeugen seien verschwiegen worden. Vor einem halben Jahr hatte Deutsche See bereits mit einer Klage gedroht. Gespräche seien von VW abgeblockt worden. „Wir sind tief enttäuscht über VW und fühlen uns hingehalten und betrogen, da die gemeinsam angedachte Partnerschaft im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität nur von unserer Seite eingehalten wurde“, sagt Egbert Miebach, Geschäftsführender Gesellschafter von Deutsche See.

Piëch sagt gegen Winterkorn aus

03.02.2017 – Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ hat Ferdinand Piëch zum Abgasskandal ausgesagt. Dabei soll er Martin Winterkorn gegenüber der Staatsanwaltschaft Braunschweig belastet haben: Ein Informant habe Piëch Ende Februar 2015 auf manipulierte Abgaswerte in den USA hingewiesen. Er habe Winterkorn darauf angesprochen – der hätte damit deutlich früher als bisher zugegeben von den Manipulationen erfahren, so „Der Spiegel“ weiter. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig habe zu dem Ermittlungsverfahren keine Stellung genommen. Über seinen Anwalt ließ Winterkorn laut „Bild“ mitteilen, dass er erst seit einigen Tagen von der Aussage Piëchs Kenntnis habe und sich äußern werde, sobald er Akteneinsicht erhalten habe.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Winterkorn

27.01.2017 – Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn wegen des Anfangsverdachts des Betruges. Er soll schon vor September von der Manipulations-Software erfahren haben und auch deren Auswirkungen früher gekannt haben, als er öffentlich behauptet. Außer gegen Winterkorn ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 36 weitere Personen. Bisher wurde gegen 21 Beschuldigte ermittelt.

Die neuen Erkenntnisse stützen sich laut Staatsanwaltschaft auf Zeugenaussagen und die Auswertung beschlagnahmter Dateien. Vergangene Woche ließ die ermittelnde Behörde vor allem in Wolfsburg, Gifhorn und Braunschweig 28 Privat- und Diensträume durchsuchen. Die Auswertung des gefunden Materials wird wahrscheinlich mehrere Wochen dauern.

EU-Kommission erlässt Leitlinien für Abschalteinrichtungen

26.01.2017 – Abschalteinrichtungen für Dieselfahrzeuge unterliegen nun strengeren Vorschriften. EU-Kommissarin Bieńkowska hat einen Leitfaden zur Beurteilung dieser System aufgelegt. Demnach ist die Verwendung von Abschalteinrichtungen in der EU eindeutig verboten – mit Ausnahmen. Mehr hier (inkl. Download der Leitlinien).

VW-Vorstand Hohman-Dennhardt geht

26.01.2017 – Wegen unterschidelicher Auffassungen über die Verantwortlichtkeiten und die küftige operative Arbeitsstrukturen in ihrem Ressort „Integrität und Recht“ verlässt Christine Hohmann-Dennhardt den Vorstand. Die ehemalige Verfassungsrichterin kam vor mehr als einem JAhr von Daimler. Nachfolgerin wird Hiltrud Werner. Mehr zur Personalie hier.

Gericht verurteilt VW zu Kaufpreis-Rückzahlung

18.01.2017 – Geht es nach dem Landgericht Hildesheim, muss Volkswagen einem Skoda-Fahrer den vollen Kaufpreis für seinen Yeti zurückzahlen. Weil das Auto vom Dieselskandal betroffen sei, handele es sich nach Auffassung des um „eine Verbrauchertäuschung, die als ebenso verwerflich einzustufen sei, wie in der Vergangenheit etwa die Beimischung von Glykol in Wein oder Pferdefleisch in Lasagne“, wie die Süddeutsche Zeitung aus der Urteilsbegründung zitiert.

In dem Urteil vom Dienstag geht es um 26.500 Euro für einen drei Jahre alten Yeti. Es sei das erste Urteil, in dem VW beklagt sei, ohne dass eine direkte Vertragsbeziehung zum Kläger bestehe; dieser hatte das Auto bei einem Händler gekauft.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und VW hält das Urteil für „rechtlich verfehlt“, schreibt die Süddeutsche Zeitung weiter. Der Konzern gehe davon aus, dass das Urteil in der Berufungsinstanz aufgehoben werde.

VW zahlt 4,3 Milliarden Dollar Strafe

11.1.2017 – VW hat sich mit der US-Regierung im Dieselskandal auf einen Vergleich geeinigt. Als Teil der Vergleichsvereinbarungen muss VW Bußgeld- und Strafzahlungen von insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar leisten. Zudem hat sich VW zu einer Reihe von Maßnahmen bereit erklärt, mit denen seine Compliance- und Kontrollsysteme weiter gestärkt werden sollen. Hierzu zählt auch die Bestellung einer unabhängigen Person (Monitor) für die kommenden drei Jahre.

VW steht kurz vor einer Einingung mit US-Behörden

10.1.2017 – Volkswagen hat in der Ad hoc-Mitteilung den Vergleichentwurf mit dem US-Justizministerium und der US-Zollbehörede veröffentlicht. Dieser sieht einen Strafzahlung in Höhe von 4,3 Millairden US-Dollar vor, sowie weitere Maßnahmen zur Stärkung der Compliance- und Kontrollsysteme inklusive der Bestellung der unabhängigen Aufsichtsperson. Des Weiteren enthält der Entwurf ein Schuldanerkenntnis und eine Beschreibung der Fakten, auf deren Grundlage die Strafzahlungen zu leisten sind, heißt es. VW-Vorstand und -Aufsichtsrat müssen dem Entwurf noch zustimmen, dies erfolgt spätestens am Mittwoch, 11.1.2017. Auch die US-Behörden sowie die zuständigen Gerichte müssen den Entwurf in der endgültigen Fassung absegnen.

VW hatte bisher 18,2 Milliarden Euro für die Folgen des Abgasskandals zurückgelegt. Diese Summe ist für die Entschädgungszahlungen und die Strafen in zivilrechtlichen Auseinandersetzungen vorgesehen. „Kommt es zu dem Vergleich, werden die Zahlungsverpflichtungen voraussichtlich zu einem die bestehenden Rückstellungen übersteigenden finanziellen Aufwand führen“, teilt VW mit.

Für die VW-Dachgesellschaft Porsche SE bedeutet die Einigung eine negative Auswirkung auf das Konzernergebnis 2016. Bisher wurde ein Nachsteuerergebnis zwischen 1,4 und 2,4 Milliarden Euro erwartet.

Kronzeugen belasten Diess und Winterkorn

10.1.2017 – Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung haben sich mindestens fünf VW-Beschäftigte den US-Behörden als Kronzeugen zur Verfügung gestellt. Zwei davon, die aus dem mittleren Management kommen, haben Ex-VW-Chef Winterkorn und VW-Markenchef Herbert Diess schwer belastet: „Winterkorn und Diess seien Ende Juli 2015 über die Manipulation von Schadstoffmessungen bei Diesel-Fahrzeugen in den USA informiert worden“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Der Konzern beharre auf der bisherigen Darstellung, wonach die Manipulationen gegenüber US-Behörden zugegeben worden sei, nachdem der Vorstand Kenntnis davon bekommen habe. Auch die Vorwürfe gegen Herbert Diess seien falsch. Diess wechselte am 1. Juli 2015 nach Wolfsburg und ist seither für die Marke VW zuständig. Martin Winterkorn trat im September 2015 wegen der Abgasaffäre zurück.

FBI verhaftet VW-Manager

9.1.2017 – Wie die New York Times berichtet, hat das FBI am Samstag in Florida einen VW-Manager festgenommen, der mit dem Abgasskandal zu tun haben soll. Er soll am Montag nach Detroit zur Vernehmung gebracht werden. Die Zeitung beruft sich auf die Informationen zweier mit dem Fall vertrauter Personen. Der Anwalt des Festgenommenen und VW USA kommentierten den Vorfall nicht.

Südkorea verhängt Verkaufsstopp

5.1.2017 – In Südkorea dürfen insgesamt 10 Modelle von Porsche, BMW und Nissan nicht mehr verkauft werden. Im Rahmen des VW-Abgasskandals hatte Südkorea eine Überprüfung der Unterlagen von ausländischen Autoherstellern veranlasst. Das Umweltminiterium verhängte ein Geldstrafe in Höhe von 5,7 Millionen Euro. Mehr dazu hier.

KBA hat alle Freigaben für EA 189 erteilt

21.12.2016 – Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die letzten Freigaben für die Umrüstung der vom Abgasskandal betroffenen EA 189-Diesel erteilt. Zuletzt fehlten noch die Genehmigungen für 2.0 TDI mit 130 kW. „Wir wollen bis Jahresende die technischen Lösungen bereit stellen“, erklärte ein VW-Sprecher auf Nachfrage. Die Halter betroffener Fahrzeuge sollen bis Anfang 2017 informiert werden und können dann einen Werkstatttermin vereinbaren. Die 2.0 TDI bekommen ein Softwareupdate, das in 20 bis 30 Minuten aufgespielt ist. Der Einbau eines Strömungsgleichrichters und das Softwareupdate für den 1.6 TDI dauert eine knappe Stunde.

Das KBA genehmigt die Umrüstungen für 28 EU-Länder und einige andere Länder wie zum Beispiel Australien, Norwegen, die Schweiz und Taiwan. Eine Ausnahme sind die 1,2 Millionen vom Abgasskandal betroffenen Skoda: Hier ist die britische VCA die federführende Behörde.

In Deutschland sind 32.000 Fahrzeuge mit 1.2 TDI betroffen. Die Variante mit 1,6 Liter Hubraum haben 700.000 Konzernfahrzeuge unter der Haube. Den größten Anteil haben die Zweiliter-Varianten mit deutschlandweit 1,88 Millionen Fahrzeugen.

Weltweit sind von dem Abgasskandal 10,2 Millionen Fahrzeuge aus dem VW-Konzern betroffen, dazu kommen die Fahrzeuge in USA und Kanada und etwea 100.000 VW-Diesel in Südkorea. Der größte Teil kommt mit 5,5 Millionen von VW. Seat und VW Nutzfahrzeuge sind mit jeweils 0,75 Millionen Fahrzeugen dabei. Bei Audi sind 2,3 Millionen Autos mit dem manipulierten EA 189 ausgerüstet.

US-Kompromiss für große Diesel geschlossen

21.12.2016 – VW hat mit den US-Behörden nach monatelangem Ringen einen Kompromiss für die vom Abgas-Skandal betroffenen Dieselwagen mit größeren Motoren gefunden. VW will rund 20.000 der insgesamt etwa 80.000 3,0-Liter-Fahrzeuge mit illegaler Abgastechnik zurückkaufen. Dabei handlt es sich um VW- und Audi-Modelle aus den Jahren 2009 bis 2012. Bei den restlichen rund 63.000 Autos aus den Baujahren 2013 bis 2016erhält VW zunächst die Chance die Fahrzeuge mit neuer Abgastechnik nachzurüsten. Sollte die Umrüstung scheitern, müssten diese Wagen ebenfalls zurückgekauft werden. Betroffen sind hier VW Touareg, Porsche Cayenne und Audi-Modelle mit dem 3.0 TDI-Motor der zweiten Generation. Generell sieht der Vergleich vor, dass mindestens 85 Prozent der Autos in einen gesetzeskonformen Zustand versetzt werden oder von der Straße verschwinden – sonst drohen weitere Zahlungen. Zusätzlich zu den Rückkäufen und Reparaturen muss der Konzern 225 Millionen Dollar in einen Umweltfonds einzahlen und mit 25 Millionen Dollar die Nutzung emissionsfreier Autos unterstützen.

VW erreicht Milliarden-Vergleich in Kanada

20.12.2016 – Volkswagen hat sich in Kanada im Abgas-Skandal auf einen Vergleich geeinigt, der aber noch von Gerichten bestätigt werden muss. VW und Audi sollen für die Beilegung eines Rechtsstreits um manipulierte Abgastests bis zu 2,1 Milliarden kanadische Dollar (1,5 Milliarden Euro) an kanadische Autokäufer zahlen. Anders sieht es weiterhin in den USA aus. Hier steht eine Lösung für die größeren Diesel mit 3,0-Liter-Motoren noch aus.

Bußgeld in Südkorea / Verfahren in der EU

7.12.2016 – VW bekommt in Südkorea einen Bußgeldbescheid über umgerechnet 30 Millionen Euro zugestellt. Der Autokonzern habe zwischen 2008 und 2015 irreführende Werbung geschaltet, in denen von umweltfreundlichen Autos die Rede war. Wie das Manager Magazin berichtet, habe VW die Verbraucher „mit falscher und übertriebener Werbung“ getäuscht. Außerdem soll die Staatsanwaltschaft zu Ermittlungen gegen die VW-Zentrale, die Niederlassung und fünf Manager aufgefordert worden sein.

Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) schreibt, dass die EU wegen der Abschalteinrichtungen bei VW-Dieselmodellen gegen sechs Staaten ermitteln wird. Als Quelle nennt die Zeitung EU-Parlamentarier Jens Gieseke (CDU), der im Abgasuntersuchungsausschuss des EU-Parlaments sitzt: „Die Kommission wird am Mittwoch Vertragsverletzungsverfahren einleiten.“ Laut einer EU-Verordnung von 2007 seien solche Abschalteinrichtungen illegal. Allerdings sei nicht ganz klar, was eine Abschalteinrichtung ist.

VW baut Stellen ab

18.11.2016 – Volkswagen wird bis 2020 konzernweit 30.000 Stellen abbauen, davon rund Zweidrittel in Deutschland. Dies ist Teil einen Zukunftspakts auf den sich Betriebsrat und Vorstand geeinigt haben. Es kommt nicht zu betriebsbedingten Kündigungen. Insgesamt will VW 4 Milliarden Euro einsparen, gleizeitig aber auch in Werke und neuen Modell investieren. Mehr dazu hier.

Einigung in USA für Dreiliter-Diesel

16.11.2016 – Wie die Nachrichtenseite Bloomberg meldet, konnten sich EPA, CARB und VW einigen, was die Reparatur und den Rückkauf von Autos mit dem 3.0 TDI angeht. Rund 60.000 Autos der Marken Audi, Porsche und VW bekommen ein Software-Update. Den Besitzern von weiteren 19.000 Autos muss der Konzern ein Rückkaufangebot machen. Dass für 60.000 Autos ein Software-Update reicht, spart dem Konzern gegenüber der Rückkauf-Option rund vier Milliarden Dollar, erklärten Insider gegenüber Bloomberg. Noch könnte die Einigung scheitern; am 30. November muss sich Volkswagen einer Anhörung stellen. Noch nicht geeinigt hat sich der Konzern mit den Anwälten, die VW auf Schadenersatz verklagen und mit der Federal Trade Commission (FTC). Anwälte und FTC wollen laut Bloomberg erreichen, dass Volkswagen alle Fahrzeuge mit 3.0 TDI zurückkauft.

VW sucht Stadler-Nachfolger

14.11.2016 – Bei Volkswagen gebe es Vorbereitungen für eine eventuelle Ablösung von Rupert Stadler als Chef der VW-Tochter Audi. VW-Aufsichtsräte sprächen über „mögliche Nachfolgekandidaten für den Fall, dass sie Stadler ablösen müssen“, berichtet der „Spiegel“. Gute Chancen hätten laut „Spiegel“ Opel-Chef Karl Thomas Neumann und der ehemalige Skoda-Vorstandsvorsitzende Winfried Vahland.berichtet der „Spiegel“.

Betrugssoftware bei Audi entdeckt

7.11.2016 – Prüfer der kalifornischen Umweltbehörde CARB haben bei Audi eine Betrugssoftware entdeckt, die den CO2-Ausstoß auf dem Prüfstand reduziert: Wird das Lenkrad um mehr als 15 Grad gedreht, steigt der Verbrauch. Die Manipulation betrifft Audi-Modelle mit dem Automatikgetriebe AL 551.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen VW-Aufsichtsratschef Pötsch

7.11.2016 – Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat ihre Ermittlungen wegen des Verdachtes der Marktmanipulation auf den VW-Aufsichtsratschef Pötsch ausgedehnt. Bislang hatte sich das Verfahren gegen den früheren Vorstandschef Martin Winterkorn und den derzeitigen VW-Markenchef Herbert Diess gerichtet. Pötsch soll als damaliger Finanzchef die Kapitalmärkte manipuliert haben, indem er zu spät über den Abgasbetrug informierte.

1,6-Liter-TDI können nachgerüstet werden

4.11.2016 – Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat die Freigabe für die Umrüstung der EA189-motor mit 1,6 Liter Hubraum erteilt. Die Kunden werden von Volkswagen informiert und können im Anschluss einen Werkstatttermin verabreden. In der Werkstatt wird ein neues Software-Update aufgespielt und ein Strömungsgleichrichter vor dem Luftmassenmesser installiert. Der Werkstattaufenthalt dauert nach VW-Angaben rund 1 Stunde. Von der Rückrufaktion sind in Deutschland 2,6 Millionen Fahrzeuge betroffen.

Mit der Freigabe des KBA wird nun auch die letzte Hubraum-Klasse – nach dem 1,2- und den 2,0-Liter-Modellen – der vom Abgasskandal betroffen Motorentyps EA189 nachgerüstet. Unser Video zeigt die technische Umrüstung im Detail.

21.10.2016 – Audi soll 25.000 Autos zurückkaufen

Die VW-Tochter muss in den USA voraussichtlich 25.000 Autos zurückkaufen. Insgesamt drohen nach Informationen des Spiegel Kosten von weit über einer Milliarde Euro. Nach den Vorgesprächen mit den US-Behörden zeichnet sich ab, dass die Modelle die mit einem Sechs-Zylinder-Motor der ersten Generation ausgestattet sind, auch mit einer Nachrüstung die Abgasgrenzwerte nicht einhalten könnte. Diese Fahrzeuge, Geländewagen vom Typ Q7, soll Audi deshalb zurückkaufen.

Stefan Knirsch, Vorstand Technische Entwicklung, verlässt Audi

26.09.2016 – Knirsch stieg 1990 bei Audi ein, blieb dort bis 1996. Nach Stationen bei Porsche und Pierburg kehrte er 2013 zu Audi zurück und leitete dort bis Mitte 2015 die Motoren- und Getriebeentwicklung. Seit 1. Januar 2016 war der promovierte Ingenieur als Vorstand Technische Entwicklung bei Audi. Laut Audi legt Knirsch seine Funktion sofort nieder und verlässt das Unternehmen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat. Zuvor war ihm vorgeworfen worden, früher von den Manipulationen bei Dieselmotoren gewusst zu haben, als er das zugegeben hatte.

Medienbericht: Neue Vorwürfe gegen Winterkorn

26.09.2016 – Die „Bild am Sonntag“ berichtet, dass der ehemalige VW-Chef Winterkorn schon zwei Monate vor Bekanntwerden der Abgasaffäre von Entwicklern auf die Manipulationen bei Dieselmotoren hingewiesen worden sein soll. Die Zeitung beruft sich dabei auf Zeugenaussagen. Zur Zeit ermittelt die Kanzlei Jones Day im Volkswagenkonzern, um die Abgasaffäre aufzuklären.

Das „Handelsblatt“ berichtete unterdessen am Montag, dass während der Ermittlungen von Jones Day bei Audi „nichts Belastendes“ gegen Audi-Chef Rupert Stadler gefunden worden sei. Stadler war am Mittwoch von Ermittlern der US-Kanzlei befragt worden und sollte dem Aufsichtsrat am Freitag einen Bericht vorlegen. Laut Handelsblatt habe ein Eingeweihter gesagt: „Bis jetzt ist dem Unternehmen nichts vorgelegt worden, was dafür sprechen würde, Herrn Stadler zu entlassen.“

Audi offenbar stärker an Dieselgate beteiligt als gedacht

21.09.2016 – Laut Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung sollen Audi-Ingenieure jahrelang bei dem 3-Liter-V6-Diesel eine Manipulationssoftware eingesetzt haben. Dies soll die Anwaltskanzlei Jones Day während ihrer Ermittlungen in der Abgasaffäre erfahren haben. Doch nicht nur das: Audi-Ingenieure sollen „maßgeblich an den Manipulationen im Mutterkonzern VW mitgewirkt haben“, schreibt die Süddeutsche Zeitung weiter. Brisant ist als zentrales Fundstück der Ermittler eine E-Mail aus dem Jahr 2007, in der ein Audi-Ingenieur einem größeren Kreis von Managern des Autoherstellers schrieb: „ganz ohne Bescheißen“ werde man es nicht schaffen, die US-Grenzwerte einzuhalten. Am Donnerstag und Freitag soll sich der Aufsichtsrat von Audi mit den Ermitlungen beschäftigen. Inzwischen prüft die Staatsanwaltschaft München II, ob einen Anfangsverdacht für Ermittlungen gibt. Audi-Entwicklungsvorstand Stefan Knirsch ist beurlaubt.

Audi-Chef Stadler wird von internen Ermittlern verhört

20.09.2016 – Nach Mitteilung des Spiegel soll Audi-Chef Rupert Stadler von Zeugen belastet worden sein. Die vom Aufsichtsrat beauftragten internen Ermittler der Kanzlei Jones Day haben dazu Stadler ausführlich mehrere Stunden befragt. Nach Angaben der Zeugen soll Stadler bereits im Jahr 2010 von dem Einsatz der verbotenen Software erfahren haben. Ein Audi-Sprecher gab dazu keinen Kommentar ab.

Volkswagen will Händlern in Nordamerika helfen

25.08.2016 – Laut einer Pressemitteilung von Volkswagen of America stehen die Gespräche mit Händlern in Nordamerika kurz vor dem Abschluss. Laut dieser Meldung hat Volkswagen „zugestimmt, den Händlern mit Geld und zusätzlichen Leistungen zu helfen, um angebliche Verluste des Lizenzwerts in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beizulegen.“ Beide Seiten diskutieren noch, bis Ende September soll die Einigung da sein. Volkswagen-Nordamerika-Vorstand Hinrich J. Woebcken sagte dazu:„Unsere Händler sind unsere Partner und wir schätzen ihre Loyalität und Leidenschaft für die Marke Volkswagen.“

1.2-Liter-TDI zur Nachrüstung freigegeben
14.8.2016 – Das Kraftfahrt Bundesamt hat für die Umrüstung der 1,2-Liter-TDI-Motoren im VW Polo und Seat Ibiza grünes Licht gegeben. Eine modifizierte Software wird installiert. Mehr Infos hier.

Millionen-Strafe für VW in Italien

8.8.2016 – Die italienische Wettbewerbsbehörde fordert von Volkswagen wegen des Abgas-Skandals bis zu fünf Millionen Euro Strafe. Die Behörde teilte am Montag mit, dass es dabei um Autoverkäufe auf dem italienischen Markt gehe, bei denen die Zulassung durch die Software-Manipulation erreicht worden war.

Mehr Schummelsoftware bei Audi

7.8.2016 – VW-Tochter Audi gerät noch mehr unter Druck. Die US-Behörden hätten beim 3,0-Liter-Diesel von Audi drei nicht genehmigte Software-Programme entdeckt, schreibt die „Bild am Sonntag“. Demnach schaltet sich die Abgasreinigung bei Fahrzeugen mit dem großen TDI-Motor – der auch beim Porsche Cayenne und dem VW Touareg verbaut ist – nach rund 22 Minuten einfach ab. Messverfahren zur Ermittlung der Abgaswerte dauern in der Regel knapp 20 Minuten.

Auch Baden-Württemberg erwägt Klage

3.8.2016 – Nach Bayern denkt auch Baden-Württemberg über eine Schadenersatzklage gegen VW nach. Es gehe dabei um die Aktienkursverluste, die dem Sondervermögen entstanden sind, das Baden-Württemberg errichtet hat, um Versorgungsaufwendungen für Beamte und Richter zu finanzieren, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Auch im hessischen Finanzministerium werde eine Klage geprüft.

Das Bundesland Bayern will VW verklagen

2.8.2016 – Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) will den VW-Konzern auf Schadenersatz verklagen. Grund sei der Aktienkurs-Verfall und die dadurch entstandenen Verluste für den bayerischen Pensionsfonds für die Landesbediensteten. Nach Angaben von Söder werde der Pensionsfond noch im September Klage beim Landgericht Braunschweig einreichen. Bayern hält nach Angaben des Spiegel 58.000 Vorzugsaktien – der Verlust soll maximal 700.000 Euro betragen.

Südkorea stoppt Verkauf von VW-Modellen

2.8.2016 – Südkorea hat die Zulassung von 80 Modellen der Marken VW, Audi und Bentley zurückgezogen und gegen den VW-Konzern einen Strafe in Höhe von 14,3 Millionen Euro verhängt. Volkswagen kündigt rechtliche Schritte dagegen an, hatte aber bereits im Juli den Verkauf der meisten Fahrzeuge selbst gestoppt.

US-Gericht stimmt Vergleich zu
26.7.2016 – In einer fast zweistündigen Anhörung vor Richter Charles R. Breyer vom United States District Court for the Northern District of California musste Volkswagen die Details seines Vergleichsvorschlags in Höhe von 15 Mrd. US-Dollar erklären. Danach zeigte sich Richter Breyer zufrieden und genehmigte den Vergleich vom 28.6. vorläufig. Mehr dazu hier.

US-Staatsanwaltschaft verklagt VW-Führung
19.7.2016 – Der Generalstaatsanwalt von New York hat eine Klage mehrerer Bundesstaaten vorgestellt, die „Hunderte Millionen Dollar“ an Strafen beinhaltet. Demnach sollen Dutzende VW-Mitarbeiter und Manager an dem Betrug beteiligt gewesen sein. Auch der ehemalige VW-Boss Winterkorn sowie sein Nachfolger Matthias Müller werden genannt. Mehr hier.

Abgastricks früh erkannt
15.7.2016 – Die EU-Kommission soll bereits 2010 von den Abgasmanipulationen bei VW erfahren haben, auch die Bundesrepublik hatte angeblich schon 2012 Einblick, warum die Abgaswerte von Diesel-Pkw nur auf den Prüfstand gesetzeskonform waren. Die Hintergründe hier.

Rückruf-Plan für 3,0-Liter-Diesel in den USA abgelehnt

14.7.2016 - Die kalifornische Umweltbehörde CARB hat den VW-Rückrufplan zur Reparatur der 3,0-Liter-Diesel-Motoren von VW, Audi und Porsche abgelehnt. In den USA sind 85.000 Fahrzeuge, in Kalifornien 16.000 Modell betroffen. Mehr hier.

Bußgeldverfahren gegen VW wird eröffnet
11.7.2016 – Die Staatsanwaltschaft in Brauschweig will den erwirtschafteten Gewinn mit den manipulierten Diesel-Fahrzeuge abschöpfen. Weitere Informationen hier.

VW zahlt Strafe in den USA
7.7.2016 – 86 Millionen Dollar (rund 78 Mio Euro) zahlt VW wegen des Abgasskandals an den Bundesstaat Kalifornien.

Einigung in den USA
28.6.2016 – Volkswagen erreicht in den USA einen Vorschlag zur Einigung mit Behörden und Kunden ein. Zirka 15 Milliarden Dollar (rund 13,5 Mrd. Euro) werden für Rückkauf der 2,0-Liter-Diesel-Modelle, für Umweltschutz und Strukturmaßnahmen angeboten. Hier alle Details.

In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen, welche Modelle vom Diesel-Skandal in Deutschland betroffen sind.

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