VW-Currywurst als Fertiggericht: Bald im Supermarkt

VW-Currywurst als Fertiggericht
Kult-Wurst bald im Supermarkt

Zuletzt aktualisiert am 28.05.2025

Damit geht der Autobauer aus Wolfsburg nach einem Bricht der Deutschen Presseagentur (dpa) einen weiteren Schritt zur Kommerzialisierung eines Produkts, das inzwischen mehr verkauft wird als viele seiner Fahrzeuge.

VW-Currywurst bei Edeka und Netto

Bereits 1973 wurde die VW-Currywurst erstmals in der Fleischerei der werkseigenen Volkswagen Service Factory hergestellt – ursprünglich nur für den Verzehr in den eigenen Kantinen. Mittlerweile ist sie nicht nur fester Bestandteil des Speiseplans im Wolfsburger Werk, sondern auch in ausgewählten Supermärkten und im Stadion des VfL Wolfsburg erhältlich. Die neue Fertigvariante, die lediglich in der Mikrowelle erwärmt werden muss, soll nun den nächsten Vermarktungsschub bringen.

"Das wollen wir jetzt noch einmal steigern", sagte Dietmar Schulz, Leiter der Volkswagen-Fleischerei, in Wolfsburg. Die neue Variante soll zunächst in Nord- und Ostdeutschland bei Edeka und Netto angeboten werden, später dann bundesweit. Der Clou: Im Gegensatz zu anderen Produkten dieser Art wird das Currygewürz nicht separat mitgeliefert. Schulz begründet das so: "Bei uns ist das Gewürz schon in der Wurst selbst, ebenso im Ketchup. Da ist schon genug Curry drin. Da muss kein Pulver mehr drauf."

Currywurst als Fertiggericht nicht neu

Tatsächlich gehört die VW-Currywurst zu den meistverkauften Produkten des Konzerns. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 8,552 Millionen Stück verkauft – deutlich mehr als die rund 5,2 Millionen Fahrzeuge mit VW-Logo, die im selben Zeitraum abgesetzt wurden. Zählt man alle Konzerntöchter wie Audi, Škoda oder Seat mit ein, kommt Volkswagen auf 9,03 Millionen Fahrzeuge – damit liegt die Wurst knapp dahinter, was das Absatzverhältnis betrifft. Dennoch zeigt sich: Während der Autoabsatz zuletzt stagnierte, legte die Nachfrage nach dem fleischlichen Werkserzeugnis weiter zu.

Die Idee, die Currywurst als Fertiggericht anzubieten, ist nicht neu. Schon seit 2001 verkauft etwa der niedersächsische Hersteller Meica ein entsprechendes Produkt, ebenfalls für die Mikrowelle. Auch andere Marken zogen nach. Seit 2007 ist die VW-Wurst zudem in Norddeutschland im Einzelhandel erhältlich – bislang jedoch ausschließlich als rohe Variante zum Selbstbraten.

Die Fertigversion soll nun neue Kundengruppen ansprechen. Schulz zeigt sich optimistisch: "Ich bin überzeugt, dass wir uns sehr schnell über Norddeutschland hinaus entwickeln werden."

VW-Currywurst mit eigener Teilenummer

Die Wurst ist längst ein Teil der VW-Kultur. Sie trägt sogar eine eigene Teilenummer im Konzernkatalog: 199 398 500 A. Bundesweite Aufmerksamkeit erlangte sie 2021, als VW beschloss, in einer seiner Kantinen auf fleischlose Alternativen umzusteigen – was zu heftigen Reaktionen führte. Besonders SPD-Altkanzler Gerhard Schröder hatte sich damals vehement für den Erhalt des "Kraftriegels der Facharbeiterin und des Facharbeiters" ausgesprochen. 2023 wurde die Entscheidung schließlich revidiert, die Currywurst ist seither wieder durchgängig im Angebot.

Mit dem neuen Fertiggericht setzt VW jetzt auf eine breitere Distribution – in einem Markt, der sich durch Trends wie fleischfreie Ernährung zwar im Wandel befindet, in dem Klassiker wie die Currywurst jedoch weiterhin eine stabile Nachfrage genießen.