Über gefälschte Internetseiten und vermeintliche Angebotskataloge werden derzeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz Fahrzeuge beworben, die in Wirklichkeit nicht existieren. Die Täter zielen auf Zahlungen für imaginäre Autos ab – unter dem Deckmantel scheinbar seriöser Markenkommunikation.
Gefälschte Seiten, erfundene Autos, echte Schäden
"Auf täuschend echt gemachten Internetseiten und mittels gefälschter Angebotskataloge werden derzeit gebrauchte Volkswagen-Modelle zu besonders günstigen Preisen angeboten. Damit sollen potenzielle Kundinnen und Kunden geködert und zur An- beziehungsweise Bezahlung nicht existierender Volkswagen-Gebrauchtwagen animiert werden", heißt es in einer offiziellen Warnung des Herstellers.
Die Masche funktioniert über E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Bankverbindungen, die auf den ersten Blick authentisch wirken, tatsächlich aber von den Tätern gefälscht wurden. Auch der Einsatz von realitätsnahen Layouts und Begriffen aus der Markenkommunikation von Volkswagen trägt zur Glaubwürdigkeit der Angebote bei – eine gezielte Täuschung, auf die potenzielle Käufer:innen hereinzufallen drohen.
Volkswagen fordert Betroffene dazu auf, umgehend die Polizei einzuschalten.
Audi, Mercedes und der ADAC ebenfalls betroffen
Die Masche ist nicht neu – und längst nicht auf Volkswagen beschränkt. Bereits im Mai hatte die Konzerntochter Audi eine nahezu identische Betrugswelle gemeldet. Auch hier wurde mit fingierten Katalogen und Websites gearbeitet, um Fahrzeuge zu verkaufen, die es nie gab. Im Unterschied zu VW wurden bei Audi bereits mehrere Kund:innen nachweislich geschädigt. Das Unternehmen hat Strafanzeige erstattet und sich öffentlich entschuldigt.
Auch Mercedes-Benz warnt seit April vor gefälschten E-Mails, Kaufverträgen und angeblichen Sonderangeboten. In den Schreiben, so Mercedes, würden sogar reale Namen und Standorte verwendet, um Authentizität vorzutäuschen. "Die Täter geben sich dabei als autorisierte Vertreter des Unternehmens aus", teilte der Stuttgarter Hersteller mit. Strafanzeige sei auch hier gestellt worden.
Parallel dazu verzeichnet auch der ADAC eine Zunahme betrügerischer Aktivitäten. Anders als bei den Autoherstellern zielen die Täter beim Automobilclub auf Mitgliedsdaten und Zugangsinformationen. Unter dem Vorwand vermeintlicher Umfragen oder Sonderaktionen sollen persönliche Daten erschlichen oder Schadsoftware installiert werden. Teilweise gibt es sogar Fake-Anrufe und Stellenausschreibungen im Namen des Clubs.
Vorsicht bei Schnäppchen und Zahlungen im Voraus
Die Fälle zeigen: Derzeit ist besondere Vorsicht beim Gebrauchtwagenkauf im Internet geboten – insbesondere dann, wenn Fahrzeuge zu auffällig niedrigen Preisen angeboten werden. Verbraucher:innen sollten grundsätzlich niemals vorab Geld überweisen, ohne das Fahrzeug selbst begutachtet oder den Händler eindeutig verifiziert zu haben.
Volkswagen, Audi, Mercedes und der ADAC empfehlen:
- Angebote genau zu prüfen und bei Unsicherheiten den Hersteller direkt zu kontaktieren
- Zahlungen erst nach persönlicher Inaugenscheinnahme und bei bekannten Händlern zu tätigen
- verdächtige Kataloge, Websites oder Mails sofort der Polizei zu melden