Stellantis holt sein legendäres Performance-Kürzel SRT zurück. SRT steht für "Street and Racing Technology" – dies ist der Name einer hauseigenen Tuning-Abteilung, die jetzt wieder für die Topmodelle von Chrysler, Dodge und Jeep zuständig ist. Unter der Führung des ehemaligen Stellantis-Chefs Carlos Tavares fiel SRT ins Koma – seit 2021 ist nur noch das SUV Dodge Durango SRT 392 im Angebot. Im Rahmen einer deutlichen Machterweiterung für Ram- und Dodge-Chef Tim Kuniskis ist dieser auch für den Wiederaufbau der SRT-Abteilung verantwortlich. Dafür möchte er die "besten Ingenieure für Antriebsstrang und Fahrzeugdynamik" zusammenrufen.
SRT hat starke – beinahe schon kultige – Wurzeln: Die Gründung geht mit dem Team Viper auf die Truppe zurück, welche die legendäre von 1992 bis 2017 verkaufte Dodge Viper entwickelt hat. Über eine Fusion mit dem Entwicklungsteam des optisch extrovertierten Plymouth Prowler und nach ein paar Umbenennungen stand der Performance-Markenname "SRT" ab 2004 fest. Und die Spezialisten waren bei der Auswahl der Klassen nicht wählerisch. Der kompakte und aus US-Sicht eher zu den Kleinwagen zählende Dodge SRT-4 (2003 bis 2005), der als Coupé und Roadster angebotene Chrysler Crossfire SRT-6 (2005 bis 2006), die Mittelklasse-Limousine Chrysler 300C 392 Hemi SRT-8 (2012) und der Geländewagen Jeep Grand Cherokee 392 Hemi SRT-8 (ebenfalls 2012) gehören zu den bekanntesten Errungenschaften des Teams.
Wiederaufbau nach Tavares-Delle
Unter der Regentschaft des im Dezember 2024 zurückgetretenen Carlos Tavares hatte SRT keine Zukunft, wie auch sonst der US-amerikanische Teil von Stellantis kräftig leiden musste. Tavares wollte aus den margenstarken US-Marken noch mehr Gewinn herauspressen – und belastete vor allen Dingen die Kunden mit hohen Preisen. Zudem diktierte er eine Abkehr von V8-Motoren. Kunden, Händler, Mitarbeiter und Zulieferer frustrierte dies zutiefst. Tausende viel zu teure SUV und Pick-ups der Marken Dodge, Ram und Jeep rotteten auf Halden vor sich hin. Zeitweise stoppten die Verantwortlichen die Produktion. Nur noch massive Rabatte halfen – und ruinierten die einst stolzen Margen.
Mit der Übernahme des US-Geschäfts durch Antonio Filosa kehrte auch Tim Kuniskis zurück zu Dodge und Ram. Kuniskis ist ein Fan von Motorleistung und Performance und er scheint die US-Kunden erheblich besser zu verstehen als Tavares. Die US-Händler fühlen sich nun wohler, da sie wieder auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen können; die Aktion Kundenrückgewinnung ist in vollem Gange. Den Boden dafür hatte der jetzige Stellantis-Chef Antonio Filosa gelegt, der nach dem Abtritt von Tavares von Werk zu Werk und Händler zu Händler gereist war, um die Bedürfnisse der Mitarbeiter und Kunden besser zu verstehen. Kuniskis hat sich zu seinem wichtigsten Mann auf dem US-Markt entwickelt – folgerichtig ist es auch Kuniskis, der den Wiederaufbau von SRT verantwortet.

Stellantis belebt sein Performance-Label SRT wieder - neue SRT-Varianten von Charger und Challenger sind wahrscheinlich. Im Bild Modelle des Dodge Challenger SRT Hellcat Redeye Widebody von 2019.
Direct Connection kommt zu SRT
Auf seiner Website bietet SRT aktuell nicht nur den Dodge Durango SRT 392 an; als künftige Modelle kündigen die Performance-Spezialisten auch einen Dodge Charger SRT Hellcat Redeye und einen Challenger SRT Hellcat an. Außerdem kümmert sich die wiederbelebte SRT-Abteilung um Mopars Performance-Teile-Programm Direct Connection. Mopar (Motor parts – Motorteile) ist ein zu Stellantis gehörender Zulieferer, der auch andere Unternehmen mit Motorsport- und Tuningteilen versorgt.