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Goodyear
Trump ruft zum Boykott auf

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch (19.8.2020) via Twitter zum Boykott des Reifenherstellers Goodyear aufgerufen, weil der Reifenhersteller Trump-Slogans verboten habe.

The Beast Cadillac Präsidentenlimousine mit Trump Perücke
Foto: Stefan Baldauf

Der Hintergrund: Goodyear soll unter anderem das Tragen von Kappen und Mützen mit der Aufschrift "Make America Great Again" oder kurz "MAGA" auf internen Veranstaltungen verboten haben.

Goodyear Fake-Foto
Nachdem Goodyear zunächst das Bild als unecht bezeichnete hat das Unternehmen nun die Echtheit bestätigt. Allerdings stammt die Präsentationsfolie von einem Angestellten und wurde nicht authorisiert.

Ein entsprechendes Foto einer Präsentationsfolie mit Logo für eine Schulung im Goodyear-Werk im US-Bundesstast Kanasas zeigt angeblich, dass neben MAGA-Slogans auch "Blue Lives Matter" (Unterstützung für die Polizei) sowie All Live Matter (Rassismus gegen Schwarze sollte nicht gesondert hervorgehoben werden) sowie weitere politische Mottos unerwünscht sind. Dagegen sollen "Black Lives Matter" (gegen Polizeigewalt gegen Schwarze) sowie die "Pride-Zeichen" für Toleranz gegenüber sexuellen Minderheiten erlaubt sein.

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Darauf twitterte der Präsident: "Kauft keine Goodyear-Reifen – sie haben die MAGA-Mützen verboten. Kauft bessere Reifen für viel weniger Geld!"

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Sein Boykottaufruf trifft jedoch ein ur-amerikanisches Unternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat Ohio mit über 60.000 Mitarbeitern. Dazu trifft den Präsidenten der Boykott auch indirekt selbst. Sein "Firmenwagen" Cadillac One, kurz "the Beast" steht auf Reifen der Marke Goodyear.

Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany und dann auch er selbst relativierten den Boykottaufruf im Laufe des Tages dann mit dem Verbot von Symbolen von "Blue Live Matters".

Goodyear reagierte zunächst in einer Stellungnahmen und gab an, das im Netz kursierende Bild sei nicht echt. Es wurde "weder von Goodyear Corporate erstellt oder verbreitet, noch war es Teil eines Diversity-Schulungskurses." Für ein Arbeitsfeld, das frei von Belästigungen und Diskriminierung ist, bittet Goodyear seine Mitarbeiter grundsätzlich auf alle politischen Darstellungen und Ausdrucksformen zu verzichten. Darüber hinaus betont der Reiferhersteller auch nochmal mit Nachdruck die Wertschätzung der Arbeit, die die Polizei "im Namen unserer Gemeinschaft leistet." Das könne nicht stark genug betont werden.

Unterdessen reagierte Rich Kramer, CEO von Goodyear. In einer persönlichen Stellungnahme stellte er klar, das die Folie doch von einem Werksmitarbeiter angefertigt wurde. Sie war indes nicht von Goodyear autorisiert und wurde außerhalb des Werks nicht verbreitet. Er bedauere dies. "Wir haben in unsere Richtlinien klargestellt, dass Mitarbeiter ihre Unterstützung für die Strafverfolgungsbehörden durch Bekleidung in Goodyear-Einrichtungen zum Ausdruck bringen können", sagte Kramer in der Erklärung vom Donnerstag (20.8.2020). Und weiter: "Goodyear unterstützt keine politischen Organisationen, Parteien oder Kandidaten. Wir verfolgen eine langjährige Unternehmenspolitik, in der Mitarbeiter aufgefordert werden, am Arbeitsplatz nicht ihre Unterstützung für Kandidaten oder politische Parteien auszudrücken."

Fazit

Ein inoffizielles Internet-Foto und ein paar Zeilen Dummfug auf Twitter reichen aus, um ein Unternehmen oder Personen zu diskreditieren. Das ist das Rezept von Trump und allen Populisten dieser Welt – und es funktioniert leider immer wieder.

Dabei ist es völlig egal, ob es sich wie in diesem Fall um ein ur-amerikanisches Unternehmen handelt. Hauptsache, es dient der eigenen politischen Agenda und bedient die Ressentiments der Gefolgschaft.

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