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Neue Freigabe für Land Cruiser und Hilux
Toyota dieselt künftig mit Frittenfett

Toyota passt ab 2023 die großen Dieselmotoren in Hilux und Land Cruiser für HVO-Kraftstoff an. Der HVO-Diesel soll den CO2-Ausstoß drastisch senken.

Toyota Hilux 2.8 (2020) Fahrbericht
Foto: Harald Dawo

Toyota gibt künftig die Dieselmotoren der Modelle Hilux und Land Cruiser für den Betrieb mit synthetisch hergestelltem HVO-Diesel frei. Alle ab dem ersten Quartal 2023 produzierten Motoren dieser Modelle werden entsprechend angepasst. Die Abkürzung HVO steht für "Hydrotreated Vegetable Oil", zu Deutsch "hydriertes Pflanzenöl" und beschreibt treffend, worum es sich bei diesem Kraftstoff handelt: Der Diesel-Ersatz wird aus Pflanzenfetten und -ölen, darunter auch gebrauchte Speiseöle aus der Gastronomie und der Nahrungsmittelindustrie, gewonnen.

Unsere Highlights

Gebrauchtes Speiseöl als Basis

In Deutschland spielt HVO-Diesel für Privatkunden nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle und ist nur an einer Handvoll Tankstellen für Privatkunden zum selbst tanken verfügbar, während der Treibstoff in Skandinavien, Belgien und den Niederlanden stärker verbreitet ist und an vielen Tankstellen angeboten wird. Hersteller des Pflanzenfett-basierten Kraftstoffs errechnen eine bis zu 90-prozentige Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei der Nutzung. Bei Motoren unterhalb der Abgasnorm Euro 4 sollen außerdem die Feinstaubemissionen sowie der Ausstoß von Stick- und Schwefeloxiden stark reduziert werden, wofür bei den moderneren Motoren ab Euro 5 allerdings ohnehin auch bei Diesel-Betrieb die Abgasnachbehandlung sorgt.

Im Video: Der Toyota 1GD-FTV-Dieselmotor

Laut Toyota gibt es in Belgien, Dänemark, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, den Niederlanden, Norwegen und Schweden bereits rund 1.000 Zapfsäulen für HVO. Der Hersteller wird die Motoren der GD-Familie für den HVO-Einsatz modifizieren, dabei wird die Einspritzanlage angepasst. Die 1GD-FTV (2,8 Liter Hubraum) und 2GD-FTV (2,4 Liter) kommen weltweit in Toyota-Modellen mit Leiterrahmen zum Einsatz, neben dem auch bei uns angebotenen Land Cruiser und dem Pick-up Hilux (siehe Bildergalerie) zum Beispiel im Hiace oder dem Geländewagen Fortuner. Der in drei Werken weltweit gebaute GD-Motor wurde schon bei seiner Markteinführung im Jahr 2015 auf eine jährliche Produktionskapazität von über 700.000 Einheiten und dem Vertrieb in 150 Märkten ausgelegt, es ist entsprechend ein echter Weltmotor.

Toyota 1GD FTV Dieselmotor Land Cruiser und Hilux
Toyota
Die GD-Motorenfamilie von Toyota wird auf der ganzen Welt angeboten und wurde bereits mehrere Millionen mal produziert.

Durch die Auslegung für HVO-Kraftstoff soll die Leistung der Toyota-Motoren geringfügig steigen. Der japanische Hersteller reiht sich mit der HVO-Freigabe in eine inzwischen bereits recht lange Liste ein. So erlauben unter anderem BMW, Peugeot, Citroen und Renault die HVO-Verwendung in allen Pkw-Dieselmotoren, weitere Hersteller wie Audi, Mercedes und VW zumindest bei verschiedenen Vier- und Sechszylindermotoren. Durch die Kooperation mit dem Stellantis-Konzern beim Toyota Proace sind außerdem auch dessen Dieselmotoren bereits für HVO freigegeben.

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Fazit

Mit Toyota gibt nun ein weiterer Hersteller seine Dieselmotoren für den Betrieb mit dem aus Pflanzenöl gewonnenen HVO-Diesel frei. Solcher Kraftstoff kann durch die Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen zu einer Reduzierung von bis zu 90% des CO₂-Ausstoßes gegenüber regulärem Diesel beitragen, rechnen die Hersteller vor. Dem rund 15 Cent höheren Preis gegenüber regulärem Diesel stehen die besseren Produkteigenschaften gegenüber, so verbrennt HVO-Diesel sehr sauber und ist bis -30 Grad kältesicher.

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