Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft fordert im Sinne der Verkehrssicherheit, dass Menschen bis 25 stets nüchtern fahren. Viele von ihnen würden sich bei dem Thema nicht auskennen oder überschätzen.
Wie eine wissenschaftliche Studie der UDV zeigt, sind viele Fahrer in diesem Alter entwicklungsbedingt noch nicht gefestigt genug, in sogenannten Trink-Fahr-Konflikten, in denen sie sich zwischen Alkoholkonsum und Fahren entscheiden müssen, abzulehnen. Je häufiger sie in diese Konflikte kommen, je weniger sie es als moralisch verwerflich empfinden und je weniger Freunde und Familie Vorbild sind, desto häufiger fahren sie alkoholisiert.
Junge Fahrer mit hohem Risiko
Dabei hat diese Altersgruppe im Vergleich zu Erwachsenen mittleren Alters ein doppeltes (21 bis 24 Jahre) bis dreieinhalbfaches (18 bis 20 Jahre) Unfallrisiko gemessen an ihren Fahrstrecken. Insgesamt verursachten nach UDV-Angaben 18- bis 24-jährige Autofahrer im Jahr 2023 1.287 Alkoholunfälle, bei denen 18 Menschen getötet und 372 Menschen schwer verletzt wurden.
Bis einschließlich des 20. Lebensjahres ist Alkohol am Steuer gesetzlich verboten. Sobald mit 21 Jahren das Alkoholverbot und damit das Schutzargument wegfällt, wird für viele Fahren unter zumindest geringen Alkoholmengen zur neuen Norm. Dabei ist den meisten unbekannt, dass auch unterhalb von 0,5 Promille rechtliche Konsequenzen drohen können.
Die UDV fordert, in der Fahrausbildung verpflichtend den Umgang mit Trink-Fahr-Konflikten zu trainieren und Reaktionsstrategien zu vermitteln. Auch schärfere Alkoholkontrollen sind nötig. Für mehr Verkehrssicherheit wäre es zudem sinnvoll, die Verlängerung des Alkoholverbots bis zum Ende der Fahranfänger- und Jugendlichkeitsrisikophase einschließlich des 24. Lebensjahres zu prüfen. Entscheidend für weniger Alkoholunfälle junger Fahrer sei aber auch ein breites Angebot des öffentlichen Nahverkehrs, an Fahrgemeinschaften oder alternativer Mobilitäts-Angebote.