Wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichten, setzt Prime Video dabei auf ein deutlich jüngeres und internetaffines Trio: Thomas Holland, James Engelsman und Francis Bourgeois.
YouTube trifft TikTok – Das neue Gesicht der Autoshow
Die beiden Kanadier Thomas Holland und James Engelsman betreiben gemeinsam den erfolgreichen YouTube-Kanal "Throttle House", der laut "MailOnline" über 3,2 Millionen Abonnenten zählt. Dort testen und vergleichen sie Fahrzeuge verschiedener Hersteller – vom Supersportwagen bis zum Alltagstypen. Ihre Videos erzielen regelmäßig mehr als 2,5 Millionen Aufrufe pro Folge.
Thomas Holland, ein Biologie-Absolvent, hatte den Kanal eigenen Angaben zufolge "aus Langeweile" im Jahr 2015 gestartet. James Engelsman stieß drei Jahre später dazu – man habe sich zuvor auf einem Miata-Treffen kennengelernt. Beide gelten in der Szene als fachlich versiert und charismatisch.
Noch ungewöhnlicher wirkt auf den ersten Blick der dritte Name im Bunde: Francis Bourgeois. Der Londoner, mit bürgerlichem Namen Luke Magnus Nicolson, wurde 2021 durch seine enthusiastischen Zugspotting-Videos auf TikTok bekannt. Seitdem hat er über 3,3 Millionen Follower auf der Plattform sowie 2,4 Millionen auf Instagram gesammelt. Seine humorvollen Beiträge machten ihn unter anderem bei den britischen Royals bekannt – 2023 drehte er ein Video gemeinsam mit dem Prinzen- und Prinzessinnenpaar von Wales.

Das neue Moderatoren-Team (v.l.n.r.): Thomas Holland, James Engelsman, Francis Bourgeois
Gegenüber "The Sunday Times" erklärte er weiter: "Wir hatten einfach keine Orte mehr, an die wir fahren konnten. Und uns gingen die Ideen aus, was man mit einem Auto noch machen kann." Bereits im April 2025 war mit "The Not Very Grand Tour" eine Art Abschiedsspecial auf Amazon Prime Video erschienen. Richard Hammond und James May zeigten sich kürzlich in einem YouTube-Video von May nostalgisch, als sie das alte "Top Gear"-Studio besuchten. "Das ist der Raum, in dem wir uns jede Woche trafen, an Skripten arbeiteten, uns stritten. Ich fühle mich seltsam. Als wäre es gestern gewesen, aber auch 100 Jahre her", sagte Hammond.
Ein Insider erklärte gegenüber "The Sun": "Thomas und James sind ebenso kenntnisreich in Sachen Autos wie Jeremy, Richard und James – nur sind sie jünger, cooler und deutlich versierter im Umgang mit sozialen Medien. Francis wurde mit seiner Begeisterung für Züge berühmt und bringt seinen Humor in die Sendung ein."
Das Ende einer Ära
Clarkson (64), Hammond (55) und May (62) hatten im September 2024 ihre letzte Folge von "The Grand Tour" ausgestrahlt. Die finale Episode mit dem Titel "One for the Road" führte das Trio durch Simbabwe. Clarkson kommentierte damals: "Nach 36 Jahren, in denen ich im Fernsehen über Autos gesprochen habe, höre ich auf – weil ich zu alt und zu dick bin, um in die Autos zu steigen, die ich mag. Und ich habe kein Interesse daran, die zu fahren, die ich nicht mag."
May ergänzte: "Der Geruch hier ist fast traumatisierend. Wenn ich diese Tür öffne, landen wir vielleicht wieder im Jahr 2000."
Hintergrund zur Show
"The Grand Tour" war 2016 als Nachfolgeprojekt zu "Top Gear" gestartet, nachdem die drei Moderatoren dort ausgeschieden waren. Die Sendung führte sie in fünf Staffeln und mehreren Specials rund um die Welt. Zunächst im klassischen Studiostil konzipiert, wandelte sich das Format ab 2019 hin zu reinen Reisedokumentationen mit Schwerpunkt auf Autoabenteuer – unter anderem in Namibia, Skandinavien und Südamerika.
Die größten Sprüche von Jeremy Clarkson sehen Sie in der Fotoshow.