Tesla veröffentlicht neue Absatzzahlen: Kommt Tesla jetzt wieder auf die Füße?

Tesla veröffentlicht neue Absatzzahlen
Kommt Tesla jetzt wieder auf die Füße?

Veröffentlicht am 04.07.2025
Assistenzsysteme Mercedes, Nio, Volvo, Tesla
Foto: Arturo Rivas

Tesla hat in den USA die Zahlen für das zweite Quartal 2025 vorgestellt. Die sehen besser aus als befürchtet, aber auch alles andere als gut. US-Analysten waren davon ausgegangen, dass Tesla im zweiten Quartal, also von April bis Juni, nur rund 355.000 Fahrzeuge weltweit wird ausliefern können. Tatsächlich waren es aber nach der Angabe von Tesla exakt 384.122 Tesla-Modelle, die einen Kunden fanden.

Mehr verkauft als befürchtet

Das ist einerseits ein deutlicher Sprung gegenüber dem ersten Quartal 2025 (336.681 ausgelieferte Teslas). Andererseits jedoch immer noch ein deutlicher Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal 2024, als die Tesla-Auslieferungen mit 443.956 Fahrzeugen noch deutlich höher lagen – ein Minus von 13,5 Prozent. Kurios dabei: Die Produktion lag in Q2/2024 mit rund 411.000 Fahrzeugen auf dem fast identischen Level wie im jetzt abgelaufenen Q2/2025. Bedeutet: Vor einem Jahr konnte Tesla noch Bestandfahrzeuge abbauen, inzwischen werden die Lager voller.

In Deutschland hat sich die Lage für den US-Autobauer nach wie vor nicht gewandelt. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat zeitgleich zu Teslas Quartalszahlen die Neuzulassungsstatistik für das erste Halbjahr 2025 vorgestellt – und Tesla ist tiefrot. Um 58 Prozent stürzte die Marke gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 ab, nur 1.860 Teslas wurden im Juni 2025 in Deutschland zugelassen. Interessant vor diesem Hintergrund: Vor wenigen Tagen hat Elon Musk sich von Omead Afshar, dem für den Absatz in Europa und den USA verantwortlichen Vizepräsidenten des Unternehmens getrennt. Nach neuesten Brancheninfos kümmert sich der Tesla-Chef jetzt höchstpersönlich um die Verkäufe in den Krisenregionen.

Das könnte eine gute Idee sein, denn Trumps Ausflug in die US-Politik mit dem ehemals Best-Buddy Donald Trump hat bei manchem in der Stammkundschaft für Irritationen gesorgt. Und zweifellos Zeit-Ressourcen des umtriebigen Unternehmers gekostet, die er nicht in die Marke investieren konnte. Neben dem politisch aufgeladenen Teil der Erklärungsversuche für den Tesla-Absturz gibt es eine weitere Komponente, den Generationswechsel beim wichtigsten Auto der Marke, dem Model Y.

In China steigen die Tesla-Zulassungen

In Deutschland wurde der Anstieg des Auslieferungsvolumens auf das zweite Halbjahr prognostiziert, in den kommenden Monaten werden wir Gewissheit hierüber bekommen. Einen ersten Fingerzeig, dass diese Theorie zutrifft, könnte der chinesische Markt bieten: In der letzten Juni-Woche stiegen dort die Tesla-Neuzulassungen um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Politik hin, Modellwechsel her, hat Tesla jedoch ein schwerwiegenderes Problem, die Konkurrenzfähigkeit. In China wird die Marke von allen Seiten durch einheimische Marken attackiert; in Europa haben viele Hersteller den ehemaligen Technik- und Innovationsvorsprung von Tesla aufgeholt. Tesla braucht dringend neue Produkte, die Abhängigkeit vom Model Y, an dem praktisch das Wohl und Wehe der ganzen Marke hängt, ist erdrückend.