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Tesla-Fabrik Grünheide
Elon Musk plant größte Batteriefabrik der Welt

Tesla-Chef und Ankündigungs-Weltmeister Elon Musk hat in einer für ihn typischen Art die Pläne zur Tesla-Gigafactory in der Nähe von Berlin konkretisiert.

Tesla-Fabrik in Grünheide
Foto: Twitter/Elon Musk

Steht die weltweit größte Fabrik für Elektroautos bald in der Nähe von Berlin? Wenn man der jüngsten Ankündigung von Elon Musk glauben darf, dann lautet die Antwort: ja! Bei der "European Conference on Batteries", die im Zuge der deutschen EU-Ratspräsidentschaft vom Bundeswirtschaftsministerium veranstaltet wurde, sagte der per Video zugeschaltete Tesla-Chef, er sei ziemlich zuversichtlich, dass die neue Fabrik in Grünheide die größte Batteriefabrik der Welt werden wird. Im ersten Schritt solle die Produktions-Kapazität bei etwa 100 Gigawattstunden pro Jahr liegen; später könne sie auf 250 Gigawattstunden ausgebaut werden.

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Musks Ankündigung kommt etwas überraschend, schließlich war anfangs nicht klar, dass in Grünheide überhaupt eine Batterieproduktion etabliert wird. Sinnvoll erscheint sie durchaus, schließlich will Tesla in Brandenburg perspektivisch 500.000 Fahrzeuge pro Jahr bauen. Dafür die Batterien aus den anderen Gigafactorys in Nevada/USA oder Shanghai/China zu importieren, dürfte nicht nur deren Kapazitäten sprengen, sondern zudem logistisch sehr herausfordernd sein. Zumal noch nicht absehbar ist, wie sich das Thema "Strafzölle" unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden entwickeln wird.

Mit Fördergeldern des Wirtschaftsministeriums

Auch nicht ganz unwichtig: Die europäischen Regierungen sind stark daran interessiert, die Fertigung von Batterien und deren Zellen möglichst großflächig in der EU anzusiedeln. Entsprechend groß sind die Fördergelder, die für derartige Projekte fließen. Teslas Batteriefabrik in Grünheide beispielsweise wird umfangreich mit Geldern des Bundeswirtschaftsministeriums unterstützt.

Als der Ankündigungs-Weltmeister Musk einmal in Fahrt war, stellte er direkt einen auf den europäischen Markt zugeschnittenen Tesla in Aussicht. Dieser solle kleiner sein als die bisherigen Modelle und eine größere Reichweite bieten. "In den USA neigen die Autos dazu, größer zu sein", sagte Musk bei der Veranstaltung. "Ich fuhr mit einem Model X in Berlin herum, und wir hatten ziemliche Schwierigkeiten, einen Parkplatz zu finden." Wann das neue Modell kommen könnte, ließ Musk offen. Bisher ist geplant, in Grünheide die Model 3- und Model Y-Exemplare zu fertigen, die in Europa verkauft werden.

Noch kein Bauantrag und keine -genehmigung

Im ersten Halbjahr 2021 soll die deutsche Gigafactory ihren Betrieb aufnehmen. Allerdings wurde dem brandenburgischen Umweltministerium zufolge noch immer kein offizieller Bauantrag gestellt. Entsprechend fehlt weiterhin eine abschließende Genehmigung; bisher baut Tesla dort mit vorläufigen Erlaubnissen. Sobald die Fabrik fertig ist, sollen am Tesla-Standort Grünheide etwa 10.000 Mitarbeiter beschäftigt werden.

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Na klar. Elon macht das schon!Auf keinen Fall. Das wird die Bürokratie schon verhindern!

Fazit

Dieses gegenseitige Umgarnen zwischen der Politik und Elon Musk ist durchaus unterhaltsam und interessant zu beobachten. Hier die Regierungen und Ministerien, die dem Tesla-Chef enorme Summen versprechen, wenn er seine Geschäfte in ihrem Verantwortungsbereich ansiedelt. Dort der Visionär, der genau jene Ankündigungen macht, welche die Gegenseite hören möchte.

Freilich ist es für den Hersteller sinnvoll, an seine Elektroauto-Fabrik auch eine Batterie(zellen)-Produktion anzuschließen. Schließlich müssen irgendwann eine halbe Million Autos pro Jahr mit den passenden Akkus ausgerüstet werden. Ob diese dann aber auch die größte der Welt ist, muss dagegen die Zukunft zeigen. Denn ob Musk weiß, was die ebenfalls in großen Dimensionen denkenden asiatischen Batteriehersteller im Detail planen, darf bezweifelt werden.

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