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Teilemangel wegen Nahost-Konflikt
Tesla und Volvo mit Produktionsstopp

Die Angriffe durch Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer wirken sich auch auf die europäische Automobilproduktion aus. Fehlende Teile zwingen Tesla, die Produktion im Werk Grünheide ab Ende Januar zu stoppen. Volvo muss die Fertigung in Gent pausieren.

Karosserien Tesla-Fabrik in Grünheide
Foto: Tesla

Es mutet an wie ein Déjà-vu, doch diesmal ist der Grund sehr viel ernster. Erneut scheinen sich Verzögerungen im Schiffstransport auf die eng getakteten Lieferketten in der Automobil-Produktion auszuwirken. Während es im März 2021 das festgefahrene Containerschiff "Ever Given" im Suezkanal war, welches die internationale Schifffahrt auf riesige Umwege schickte, sind es nun Angriffe der Huthi im Yemen. Deren andauernde Attacken auf zivile Frachtschiffe führen dazu, dass die meisten Reedereien aktuell ihre Schiffe aus Asien Richtung Europa statt durch den Suezkanal auf den Weg rund um Afrika schicken.

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Tesla und Volvo pausieren

Tesla hat am 12. Januar 2024 angekündigt, wegen dieser Beeinträchtigung der Lieferketten die Produktion im Werk Grünheide vom 29. Januar bis zum 11. Februar zu unterbrechen. Durch den Umweg verlängern sich die Fahrzeiten der Schiffe in Richtung Europa durchschnittlich um zehn Tage. Große Reedereien wie Maersk und Hapag-Lloyd schicken ihre Schiffe bereits seit Beginn der Angriffe aus dem Yemen auf die längere Reise um das Kap der Guten Hoffnung statt durch den Suezkanal. Rund eine Million Dollar kostet dabei im Durchschnitt der zusätzliche Kraftstoffverbrauch pro Schiff.

Tesla dürfte mit der angekündigten Produktionspause jedoch nicht der einzige Hersteller sein, dem die Einschränkungen in den Lieferketten zu schaffen machen. Laut Medienberichten hat der chinesische Autohersteller Geely ebenfalls bereits angekündigt, dass die längeren Schiffslaufzeiten zu Verzögerungen bei Auslieferungen nach Europa führen werden.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, zwingen die Rebellen-Angriffe auch den Autobauer Volvo die Bänder in seinem Werk im belgischen Gent in der dritten Januar-Woche für drei Tage anzuhalten. Dem Hersteller fehlen eigenen Angaben zufolge Getriebe, die per Schiff geliefert werden sollten.

Der Stellantis-Konzern, zu dem neben Fiat unter anderem die Marken Peugeot, Citroen und Opel gehören, setzt hingegen auf Luftfracht, um die "vorübergehend längeren Seewege" zu kompensieren, berichtet die Automotive News Europe. Bisher hätten die Probleme kaum Einfluss auf die Produktion. Der deutsche Automobilverband VDA sieht derzeit keine Probleme für seine Mitglieder. BMW sieht seine Versorgung als gesichert an. VW rechnet derzeit ebenfalls nicht mit Produktionseinschränkungen.

Folgen weitere Engpässe?

Ein Ende der Auseinandersetzungen an der Bab-al-Mandab-Straße zwischen dem Yemen und Dschibuti auf dem Weg zum Suez-Kanal ist aktuell nicht absehbar. Am Freitag, 12.1.2024, wurde bekannt, dass die USA und Großbritannien in einer gemeinsamen Militäraktion Ziele im Yemen angegriffen haben, um die Attacken der Huthi-Rebellen auf die zivile Schifffahrt zu unterbinden.

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Fazit

Der Krisenherd im Nahen Osten wirkt sich auch auf die internationalen Frachtrouten aus. Wegen erheblich längerer Laufzeiten der Containerfrachter zwischen Asien und Europa haben erste Automobilhersteller angekündigt, die Produktion kurzfristig zu stoppen. Ob und wann sich die Einschränkungen auf weitere Autohersteller in Europa auswirken, bleibt abzuwarten.

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