Der Fahrzeugindustrie sind im Januar die Privatkäufer abhanden gekommen. Vorgezogene Käufe wegen der im Dezember noch gesenkten Mehrwertsteuer sind der eine Grund, der Lockdown mit abermaliger Schließung aller Autohändler der andere. So brachen auch die Zulassungen im Handel auf ein historisches Tief ein. Das Analyse-Unternehmen Dataforce berichtet sogar vom niedrigsten Wert in diesem Bereich seit über 20 Jahren.
SUV Neuzulassungen Januar 2021
Im Ergebnis gingen die Neuzulassungen im deutschen Markt auf 169.754 Fahrzeuge zurück, ein Minus um minus 31,1 Prozent. Dabei krachten die SUV zwar ebenfalls ein, aber nicht ganz so tief: Minus 26,4 Prozent. Insgesamt wurden im Januar 2021 58.981 SUV erstmals in Deutschland zugelassen.
In diesem Umfeld ist es schon ein Verdienst, weniger als der Durchschnitt verloren zu haben, aber immerhin 17 der 103 aktuell registrierten Modelle konnte sogar einen Zuwachs verzeichnen. Hervorzuheben sind dabei vor allem der Ford Kuga mit plus 116 Prozent, der Renault Kadjar mit plus 78 Prozent, der Volvo XC40 mit plus 48 Prozent und der Skoda Karoq mit plus 19 Prozent. Bemerkenswert dabei: Kuga und Karoq verzeichnen einen überdurchschnittlichen Privatkundenanteil im Januar.
Ganz oben auf dem Treppchen steht ein deutsches Trio, bestehend aus VW Tiguan, VW T-Roc und Mercedes GLC. Doch auch bei den Spitzenreitern wurden die Verkaufszahlen geschreddert, zwischen 21 und 32 Prozent ging es für die drei Modelle nach unten.
Aufmerksamkeit erregen andere Modelle, zum Beispiel der Toyota RAV4. Im Dezember mit über 1.100 Neuzulassungen noch heiß begehrt, im Januar mit nur noch 285 Neuzulassungen nach hinten durchgereicht. Besser lief es hingegen für den Cupra Formentor (beim KBA als Seat gelistet), der mit fast 1.200 Neuzulassungen weit nach vorne fahren kann. Der letzte Neuzugang im SUV-Lager scheint sich als Treffer zu erweisen.
Tabelle: Die Top 25 Neuzulassungen der SUV im Januar 2021
Modellreihe | Anzahl | Veränd. ggü. 01/20 in % |
MERCEDES GLB | 926 | X |
VOLVO XC60 | 949 | -19,2 |
AUDI Q3 | 950 | -61,1 |
VW TOUAREG | 973 | 35,3 |
SKODA KAMIQ | 1.025 | -41,8 |
BMW X5 | 1.101 | -10,1 |
RENAULT KADJAR | 1.117 | 77,6 |
VOLVO XC40 | 1.119 | 47,6 |
OPEL GRANDLAND X | 1.158 | -50,4 |
SEAT FORMENTOR | 1.191 | X |
AUDI Q5 | 1.195 | -51,6 |
RENAULT CAPTUR | 1.460 | -14,5 |
MERCEDES ML-KLASSE, GLE | 1.512 | -3,8 |
OPEL CROSSLAND X | 1.514 | 5,4 |
SKODA KODIAQ | 1.516 | -23,4 |
VW T-CROSS | 1.586 | -38,2 |
SEAT ATECA | 1.658 | -19,9 |
HYUNDAI KONA | 1.694 | 1,9 |
SKODA KAROQ | 1.911 | 18,7 |
BMW X1 | 1.944 | -9,7 |
BMW X3 | 2.543 | 7,8 |
FORD KUGA | 2.613 | 116,5 |
MERCEDES GLK, GLC | 2.977 | -26,3 |
VW T-ROC | 2.981 | -21,2 |
VW TIGUAN | 4.784 | -32,8 |
Weitere Neuzugänge gibt es nicht zu berichten, dafür einige Abgänge, temporär oder dauerhaft. Aktuell nicht in der Zulassungsstatistik vertreten sind der Ssangyong Rexton, der Rolls Royce Cullinan, der Ford Mustang Mach E, der Suzuki Across, der Suzuki Jimny und der Jeep Grand Cherokee. Von letzterem werden wir uns in diesem Jahr generell allmählich verabschieden können, nach der Vorstellung der neuen Generation in den USA wird es eine Weile dauern, bis diese auch bei uns eintrifft. Wahrscheinlich bis zum kommenden Jahr.
Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.
Fazit
Der Lockdown und vorgezogene Käufe im Dezember verhageln die Zulassungsstatistik im Januar auch bei den SUV. Nur wenige Lichtblicke gibt es in der Statistik zu entdecken, fast überall sind die Zahlen tief rot.