Ein Ergebnis leicht unter dem Vorjahresmonat für den Gesamtmarkt und zweistellige Zuwachsraten bei den SUV: Auch im April wieder das gewohnte Bild bei den Neuzulassungen in Deutschland. Von den 310.715 erstmals zugelassenen Pkw (-1,1 Prozent im Vergleich zu April 2018) bekamen 89.846 Fahrzeuge aus dem Segment der Geländewagen und SUV ihr erstes deutsches Kfz-Kennzeichen. Das bedeutet bei den SUV eine Steigerung um 18,2 Prozent.
SUV Neuzulassungen April 2018
Der Siegeszug der Benzinmodelle, ausgelöst vom Dieselskandal, scheint vorerst gestoppt. Hier ging der Anteil in Gesamtmarkt um -5,1 Prozent zurück. Stark angestiegen sind hingegen die Zulassungen von Modellen mit alternativen Antrieben. Speziell bei den Hybrid-Modellen ist ein echter Boom zu verzeichnen, sie steigerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 54,9 Prozent. Das ist auch deshalb im Bezug auf SUV wichtig, weil gerade die Hybridmodelle in den oft schwereren und aerodynamisch ungünstigeren SUV eine brauchbare Alternative zum Dieselmotor sein können.
Aktuell legen einige Modelle aus Japan und Korea stark zu. Der Hyundai Kona gewinnt im April sogar das Rennen um die höchste Zuwachsrate. Mit insgesmt 2.009 neu zugelassenen Kona und einer Steigerung um fast 180 Prozent sortiert sich das Kompakt-SUV weit vor vielen europäischen Konkurrenten ein. Unter den Fahrzeugen mit vierstelligen Verkaufszahlen können außerdem Nissan mit dem Qashqai und Mitsubishi mit dem Outlander jeweils um 80 Prozent zulegen.
Speziell der Mitsubishi Outlander verdient unter dem Stichwort Hybrid eine gesonderte Betrachtung. Rund 70 Prozent des Mittelklasse-SUV werden inzwischen mit Stecker ausgeliefert, mit 30 Prozent Anteil am Gesamtmarkt der Plugin-Hybrid-Pkw ist der Outlander inzwischen Marktführer in Deutschland. Das mag auch an der recht üppigen Verkaufsförderung liegen, die dem Kunden aktuell inklusive BAFA-Zuschuss 8.000 Euro Prämie beschert und den Outlander-Plug-in-Hybrid auf unter 30.000 Euro Basispreis drückt.
Modellreihe | Anzahl | Veränd. ggü. 04/18 in % | gewerbl. Halter Anteil in % |
RENAULT KADJAR | 1.366 | 27,3 | 62,4 |
OPEL GRANDLAND X | 1.458 | 10,1 | 70,3 |
MAZDA CX-3 | 1.501 | 48,0 | 30,6 |
OPEL MOKKA | 1.520 | -9,7 | 73,4 |
SKODA KODIAQ | 1.521 | -28,6 | 56,5 |
MAZDA CX-5 | 1.779 | 15,9 | 49,0 |
MERCEDES GLA | 1.797 | 49,9 | 41,5 |
SEAT ARONA | 1.948 | 27,5 | 33,2 |
AUDI Q2 | 2.005 | -0,9 | 59,3 |
HYUNDAI KONA | 2.009 | 179,4 | 55,9 |
OPEL CROSSLAND X | 2.020 | 12,8 | 60,0 |
NISSAN QASHQAI | 2.076 | 79,6 | 49,1 |
SEAT ATECA | 2.165 | 16,6 | 50,8 |
RENAULT CAPTUR | 2.275 | 29,7 | 71,6 |
FORD ECOSPORT | 2.338 | 91,6 | 34,4 |
SKODA KAROQ | 2.366 | 62,9 | 35,4 |
BMW X3 | 2.509 | 65,4 | 69,4 |
AUDI Q3 | 2.537 | 71,0 | 44,1 |
DACIA DUSTER | 2.540 | -2,8 | 15,9 |
HYUNDAI TUCSON | 2.827 | 44,2 | 62,8 |
MERCEDES GLK, GLC | 2.988 | -10,0 | 64,5 |
FORD KUGA | 3.308 | -18,9 | 63,0 |
BMW X1 | 3.540 | 63,5 | 40,1 |
VW T-ROC | 4.531 | 28,8 | 48,1 |
VW TIGUAN | 7.313 | 2,9 | 58,5 |
Wo Gewinner feiern, muss es auch Verlierer geben. Während unter den Modellen mit prozentual hohen Verlusten naturgemäß solche mit ohnehin geringen Stückzahlen dominieren, fällt der seit Monaten zu beobachtende Niedergang des Nissan X-Trail besonders auf. Eigentlich ein Erfolgsmodell für die japanische Marke, reiht er sich mit einem Rückgang von -96,8 Prozent und gerade einmal 25 Neuzulassungen im April bei Exoten wie dem Tesla Model X (-40%) und dem Maserati Levante (-32%) ein. Die Erklärung: Momentan werden nur noch Restbestände verkauft, frühestens im Juni erwartet Nissan die Auslieferung der X-Trail mit den neuen Motoren, die im Qashqai bereits eingeführt wurden.
Als Aufsteiger des Monats nach Stückzahlen küren wir diesmal einen Koreaner: Der Hyundai Tucson scheint den Geschmack des Publikums zu treffen, als bestes Import-SUV überhaupt fährt er unter die Top-10. Das ist auch deshalb erwähnenswert, weil das Kia-Schwestermodell auf derselben Plattform und mit gleicher Technik, der Sportage, mit einem Rückgang von -15 Prozent nur etwas mehr als ein Drittel der Sportage-Zulassungszahlen erreicht.
Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.