Forscher des Beijing Institut of Technology und der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston haben Neuwagen auf mögliche Ausdünstungen im Innenraum hin untersucht.
Ausdünstungen messbar
Das Ergebnis: An besonders warmen Tagen können bestimmte flüchtige organische Verbindungen (VOC, volatile organic compounds) in Neuwagen-Innenräumen so hohe Konzentrationen aufweisen, dass sie krebserregend sein können. Wie die Automobilwoche mit Bezug auf die Studie berichtet, wurden bei den Messungen in realen Neuwagen-Innenräumen von den Forschern insbesondere hohe Konzentrationen von Formaldehyd festgestellt. Etwa ein Drittel der Messungen überschritt dabei den Grenzwert für die Luftqualität im Innenraum.
Bei den Grenzwerten richteten sich die Forscher nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie nach den chinesischen Bestimmungen. 37,5 Prozent der Messungen ergab Formaldehyd-Resultate, die über den in China geltenden Grenzwerten lagen.
Studie nur sehr beschränkt aussagekräftig
Relativiert wird das Studienergebnis allerdings dadurch, dass die Forscher in ihrem Labor in Peking nur ein einziges Automodell untersucht hatten. Der Fahrzeugtyp wird in der Studie nicht genannt. Gemessen wurde über sieben Tage im Sommer. Insgesamt untersuchten die Forscher zwölf verschiedene flüchtige organische Verbindungen.
Entsprechend weisen die Forscher darauf hin, dass die Ergebnisse der Studie daher nicht verallgemeinert werden könnten. Zudem beeinflussen viele Faktoren das Ergebnis der Messungen. Wesentlich für die Konzentration der flüchtigen organischen Verbindungen sei nach dem Bericht der Automobilwoche die Temperatur auf den Oberflächen der Fahrzeuge. Weniger wichtig dagegen sei die Lufttemperatur in den Fahrzeugen. Dabei sind nicht alle VOCs schädlich.
Auch die Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug spielt eine Rolle, ebenso der Luftaustausch. Wird viel gelüftet, sind die Konzentrationen weitaus geringer. Nicht zuletzt spielt die Aufenthaltsdauer im Fahrzeug eine große Rolle. Vor allem für Berufskraftfahrer, also Taxifahrer und ähnliche Berufe kann ein Neuwagen somit ein erhöhtes Krebsrisiko darstellen.
Fazit
Bei sehr hohen Temperaturen können Innenräume von Neuwagen krebserregende Ausdünstungen haben, sagt eine Studie von amerikanischen und chinesischen Wissenschaftlern. Die haben allerdings nur ein Auto und das nur über sieben Tage untersucht. Die Aussagekraft des Ergebnisses ist also entsprechend gering.