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Studie des Max-Planck-Instituts und der Yale-Uni
Asphalt-Schweiß schädlicher als Autos

Neue Studie zeigt auf, dass Asphalt bald mehr Schadstoffe emittiert als Autos. Diese Umkehr liegt allerdings nicht am Asphalt, sondern an den sauber werdenden Autos.

Stau in Mexiko City
Foto: erlucho/iStock

Umweltschutz ist eine Sisyphusaufgabe. Kaum werden die Autos immer sauberer und der damit im Verbindung gebrachte automobile Feinstaub weniger, kommt der nächste Feinstaub-Herd ums Eck. Um es in der Windows-Systemsprache zu sagen: Neben all den zu erwartenden Problemen ist dies nun ein "unerwarteter Fehler". Genauer gesagt geht es um in der Sonne schwitzenden Asphalt.

Was sich im ersten Moment wie ein lustiges Bild vor das geistige Auge malt, ist in Wahrheit ein großes Umweltproblem. Zu diesem Schluss kommt eine gemeinsame Studie des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz und der Yale-Universität in New Haven, USA. In der Studie ging es vornehmlich darum, die Ausdünstungen von Asphalt bei unterschiedlichen Wetterbedingungen zu messen und anschließend zu analysieren. Eine Veröffentlichung der Studie ist aktuell in der Zeitschrift "Science Advances" zu lesen. Weltweit werden 122 Millionen Tonnen Flüssigasphalt verarbeitet – pro Jahr.

Unsere Highlights

122 Mio. Tonen Flüssigasphalt pro Jahr

Dass Materialien bei großer Hitzeeinstrahlung ausdünsten, ist vielen Menschen durchaus bekannt. Bislang unbekannt waren die Probleme, die sich bei "schwitzendem" Asphalt aus erdölbasiertem Bitumen-Gesteinsgemisch ergeben. Denn das austretende Gemisch aus flüchtigen organischen Chemikalien verändert sich mit dem Eintritt in die Luft.

Asphalt Sri Lanka
Marcel Sommer
Nicht nur in Sri Lanka sind Asphalt-Arbeiten noch echte Handarbeit.

Der zunächst gasförmige "Schweiß" wird zu Feinstaub von einer Größe von weniger als 2,5 tausendstel Millimetern. Und genau in diesem Größenformat liegt das gesundheitsgefährdende Problem für den Menschen, da diese Partikelgrößen als besonders gefährlich angesehen werden. Scheint nun die Sonne verstärkt auf den Asphalt und sorgt für eine Oberflächentemperatur von 60 Grad Celsius, steigt dieser Anteil um das Doppelte. Bei jeder weiteren Steigerung um 20 Grad Celsius steigt der Gesamtemissionsfaktor um weitere 70 Prozent.

Allein in der Region Los Angeles in Kalifornien übertreffen die Feinstaubemissionen durch Asphalt bereits heute die Emissionen von Pkw und Lkw. Dabei muss erwähnt werden, dass auch der Asphalt, der als Belag auf Dächern aufgebracht wird, zur Asphalt-Feinstaub-Emissionen hinzugezählt wird. Bis zu 50 Prozent der dort freigesetzten Feinstaubemissionen sind auf von der Sonne aufgeheizte Asphaltflächen zurückzuführen.

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Wir müssen schnellstens alternative Baumaterialien entwickeln.Irgendwas ist immer. Ohne Asphalt geht´s eben nicht.

Fazit

Jetzt werden die Autos immer sauberer und nun fängt der Asphalt an gefährlich zu schwitzen. Na gut. Das Problem bestand offensichtlich schon lange. Doch warum fällt Wissenschaftlern das erst jetzt auf? Die Suche nach Asphalt-Alternativen ist eröffnet.

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