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Stellantis im Krisenmodus
Das sagt Stellantis zum angeblichen Maserati-Aus

Der Stellantis-Konzern hat aktuell mit schlechten Zahlen zu kämpfen. CEO Carlos Tavares kündigt harte Maßnahmen an, auch die Einstellung von Marken.

Stellantis 2024 Investor Day
Foto: Stellantis

Bei Stellantis läuft es aktuell nicht ganz so rund. Nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2024 rumort es deutlich hörbar im Konzern. Ein starker Rückgang der Marge (also letztlich dem Gewinn pro verkauftem Auto) und ein Gewinneinbruch von 48 Prozent steht im Geschäftsbericht. Carlos Tavares, Vorstandsvorsitzender von Stellantis, ist nicht für Sentimentalitäten bekannt, entsprechend klare Kante zeigte er angesichts der nicht so schönen Zahlen.

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"Wir können es uns nicht leisten, Marken zu haben, die kein Geld verdienen", so der Stellantis-CEO gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Und weiter: "Wenn sie kein Geld verdienen, werden wir sie schließen". Damit ist das Thema gesetzt und es darf spekuliert werden, ob im Stellantis-Verbund weiterhin 14 Marken existieren werden.

Schwere Zeiten für kleine Stellantis-Marken

Auf der potentiellen Streichliste stehen einige Problemkinder, doch nicht alle stehen zur Disposition. Zumindest nur schwer vorstellbar ist beispielsweise, dass Chrysler in den USA aufgegeben wird. Und das, obwohl der einstige Autogigant nur noch ein Schatten seiner selbst ist, das einzige aktuelle Modell von Chrysler in den USA ist der Minivan Pacifica. Dennoch wird speziell in den US-Medien spekuliert, dass Chrysler auf der Abschussliste steht.

Wahrscheinlicher wird die Axt an die europäische Markenvielfalt gesetzt. Citroën, Fiat, Opel und Peugeot sind da als Volumenmarken kaum in Gefahr. Doch bei Citroëns Edelableger DS und bei der zuletzt mit viel Elan in die Zukunft gestarteten Traditionsmarke Lancia sollten die Alarmglocken läuten. Stellantis weist keine Ergebnisse für einzelne Marken aus. Dennoch ist klar, dass DS und Lancia nicht zu den Großverdienern im Konzern zählen, eher im Gegenteil.

Wird Maserati verkauft?

Lediglich für Maserati wurden Zahlen genannt. Demnach wies die Sportwagenmarke im ersten Halbjahr 2024 einen operativen Verlust von 82 Millionen Euro aus. Das führte zu Spekulationen, dass Stellantis die hochemotionale, aber defizitäre Marke Maserati verkaufen könnte. Wenige Tage nach der Verkündung der Quartalszahlen gab es zu diesem Gerücht jedoch ein offizielles Dementi.

Gegenüber US-Medien erklärte der Konzern: "Stellantis hat nicht die Absicht, die Marke Trident (Anm: Dreizack, das Markenzeichen von Maserati) zu verkaufen, genauso wie es nicht die Absicht gibt, Maserati mit anderen italienischen Luxuskonzernen zusammenzufassen. Stellantis bekräftigt sein unerschütterliches Engagement für die glänzende Zukunft von Maserati als einzigartige Luxusmarke unter den 14 Stellantis-Marken".

Maserati ist allerdings nicht die einzige Baustelle für das Stellantis-Management. In den USA laufen die Geschäfte schlecht, die Stellantis-Verkäufe gingen um 18 Prozent zurück. Hauptgrund dafür ist die schlechte Performance des Ram Pick-up. Hier hat es Stellantis gleich mit mehreren Baustellen zu tun. Qualitätsprobleme bei der Produktion sorgen für eine hohe Nachbesserungsquote. Außerdem wurde bei der Produktion offenbar kein passender Modellmix gewählt.

In den USA sind Neuwagenkäufer gewohnt, ihr Auto sofort beim Händler mitzunehmen. Entsprechend wichtig ist es für die Hersteller, besonders gefragte Modellvarianten zu erkennen. Das ist beim Ram zuletzt offenbar nicht gelungen, weshalb der große Pick-up aktuell massenhaft auf Halde steht, weil die von Stellantis gelieferten Trucks unbeliebte Ausstattungsvarianten sind.

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Fazit

Viele Kinder, viele Probleme: Im Stellantis-Konzern knirscht es im Getriebe. Die Zahlen sind unschön, hinzu kommen Qualitäts- und Lieferprobleme in den USA. Angesichts der schwachen Ergebnisse im zweiten Quartal stürzte der Börsenkurs regelrecht ab. Dies und die unmissverständlichen Ansagen von Stellantis-Chef Carlos Tavares lassen vermuten, dass es einigen unprofitablen Marken demnächst an den Kragen geht.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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