Stauwarnung für Nordsee-Urlauber: Niederlande sanieren Autobahnen im Rekordtempo

Stauwarnung für Nordsee-Urlauber
Niederlande sanieren Autobahnen im Rekordtempo

Veröffentlicht am 25.06.2025
Niederlande Autobahn Stau
Foto: canart7 via Getty Images

Laut Infrastrukturministerium und dem niederländischer Automobilclub ANWB wird 2025 ein Jahr mit außergewöhnlich vielen Baustellen, betroffen sind unter anderem zentrale Autobahnabschnitte Richtung Amsterdam und die Küstenorte in Nord- und Südholland.

Die Ursache liegt in einem massiven Infrastrukturprogramm, das bis Ende des Jahrzehnts über 100 Großprojekte umfasst. Viele Brücken, Tunnel und Viadukte stammen aus den 1950er- und 1960er-Jahren und haben das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Damit wird nun ein Sanierungsstau aufgearbeitet, der aufgrund jahrelanger Mittelknappheit entstanden ist. Für Reisende bedeutet das: mehr Umleitungen, längere Fahrtzeiten und häufige Staus – auch tagsüber und unter der Woche.

Besonders problematisch sind dabei die Verkehrsachsen A1, A4, A9 und der Autobahnring A10 rund um Amsterdam. Diese sind Dreh- und Angelpunkte für den Verkehr Richtung Zandvoort, Noordwijk, Katwijk oder Bloemendaal. Die niederländische Straßenbehörde Rijkswaterstaat warnt vor mehrtägigen Stauspitzen, vor allem im Zeitraum vom 20. bis 24. August 2025, wenn gleichzeitig das Großereignis "Sail Amsterdam" stattfindet – eines der größten Hafenfeste weltweit.

Das müssen Autofahrer beachten:

  • Die Bauarbeiten betreffen ganzjährig wichtige Verkehrsachsen rund um die Randstad und führen bis mindestens Oktober 2025 zu Einschränkungen.
  • Besonders stark betroffen sind Verbindungen zur Nordseeküste: Zandvoort, Katwijk, Noordwijk, Bloemendaal, Egmond, Ijmuiden und Bergen.
  • Die größte Staubelastung droht im Zeitraum 20. bis 24. August 2025 aufgrund des Sail-Festivals in Amsterdam.
  • Auch Wochenenden und Urlaubswechselzeiten gelten 2025 als besonders staugefährdet, da viele Arbeiten nicht mehr ausschließlich nachts oder in Ferienzeiten stattfinden.

Die niederländische Regierung hat bewusst beschlossen, Arbeiten nicht länger nur in verkehrsarmen Zeiten durchzuführen. Laut Rijkswaterstaat ist diese "Verschnellerungsstrategie" notwendig, um die überalterte Infrastruktur zügig zu modernisieren. Man werde künftig öfter auch tagsüber und werktags arbeiten, um die Arbeiten schneller abzuschließen. Eine vollständige Vermeidung von Staus sei dabei jedoch nicht möglich.

Für deutsche Urlauber, die etwa von Nordrhein-Westfalen oder Niedersachsen an die niederländische Küste aufbrechen wollen, heißt das: Frühzeitige Routenplanung ist unerlässlich. Die ANWB empfiehlt, regelmäßige Updates über Verkehrs-Apps wie "ANWB Onderweg" oder über die offizielle Seite "vanAnaarBeter.nl" einzuholen. Auch Alternativen wie die deutsche Ostsee, die belgische Küste oder Polen könnten in der Ferienplanung berücksichtigt werden, um das Schlimmste zu vermeiden.