Zwischen Innsbruck und dem Brennerpass ist die Autobahn häufig nur einspurig befahrbar. Die Sanierungen auf der vielbefahrenen Route sollen bis 2030 andauern und führen schon jetzt zu langen Staus und erheblichen Verkehrsbehinderungen. Wer seine Reise nach Italien möglichst entspannt gestalten möchte, sollte sich rechtzeitig mit Alternativrouten vertraut machen.
Reschenpass: Mautfrei, aber Baustellenbelastet
Vorteile: Der Reschenpass verbindet über die A7, Reutte, Landeck und die B180 Nordtirol mit Südtirol. Die Strecke ist ganzjährig befahrbar und eine der wenigen Möglichkeiten, Italien ohne Autobahnmaut zu erreichen. Die Landschaft entlang des Reschensees ist zudem äußerst reizvoll.
Nachteile: Ab dem Jahr 2025 werden auf dem Reschenpass umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt. Zeitweise Sperrungen und Umleitungen, auch über die Schweiz, sind eingeplant. Besonders in der Hauptreisezeit kann es zu langen Wartezeiten kommen.
Tauernautobahn: Komfortabel für Gespanne, aber mit Baustellen
Vorteile: Die Tauernautobahn (A10) führt von Salzburg über Villach nach Udine. Sie ist autobahntauglich und damit ideal für Wohnmobile und Wohnwagengespanne. Die Strecke ist durchgehend gut ausgebaut und ermöglicht eine komfortable Fahrt ohne anspruchsvolle Passüberquerungen.
Nachteile: Bis Sommer 2025 ist der Tauerntunnel wegen Bauarbeiten nur einspurig befahrbar. Besonders in den Ferienzeiten ist mit erheblichen Staus zu rechnen. Zusätzlich fallen auf der Strecke Mautgebühren für die Nutzung der österreichischen Autobahnen an.
Gotthard-Route: Ganzjähriger Tunnel, aber Staugefahr
Vorteile: Die Gotthard-Route verläuft von Basel über Luzern und durch den Gotthard-Tunnel bis nach Chiasso. Der Tunnel ist ganzjährig geöffnet und erspart die Überquerung hoher Alpenpässe. Für viele Reisende bietet diese Route eine sichere und vergleichsweise entspannte Passage.
Nachteile: Gerade an Wochenenden und in der Ferienzeit kommt es regelmäßig zu langen Staus vor dem Tunnel. Zudem wird der Gotthard-Tunnel 2025 an 36 Abenden und Nächten wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Die Nutzung der Schweizer Autobahnen ist nur mit einer Vignette erlaubt.
Brennerstraße: Nah an der Autobahn, aber schnell überlastet
Vorteile: Die Brennerstraße (B182) verläuft parallel zur Autobahn von Innsbruck über Matrei und Steinach bis zum Brennerpass. Sie ist landschaftlich schön und ermöglicht die Brennerüberquerung ohne Autobahnmaut.
Nachteile: Bei Staus auf der Autobahn wird die B182 stark frequentiert und ist schnell überlastet. Immer wieder kommt es auch zu Sperrungen, um die Anrainer-Gemeinden zu entlasten. Für größere Fahrzeuge ist die schmale Straße wenig geeignet.
Timmelsjoch: Spektakulär, aber nur im Sommer
Vorteile: Das Timmelsjoch verbindet das Ötztal mit dem Passeiertal. Die Hochalpenstraße bietet ein beeindruckendes Panorama und ist besonders für landschaftsbegeisterte Fahrer ein Erlebnis.
Nachteile: Die Strecke ist nur von Juni bis Oktober geöffnet und unterliegt einer Mautpflicht. Aufgrund der steilen und engen Straßenführung eignet sich das Timmelsjoch nicht für Wohnwagengespanne oder große Wohnmobile.
Weitere Alternativen: Plöckenpass, Felbertauern und San Bernardino
Vorteile: Der Felbertauerntunnel bietet eine ganzjährige Verbindung nach Osttirol, während der Plöckenpass im Sommer eine landschaftlich schöne Alternative darstellt. Der San-Bernardino-Tunnel in der Schweiz ist eine gut ausgebaute Alternative zur Gotthard-Route und häufig weniger stauanfällig.
Nachteile: Der Plöckenpass ist nur in den Sommermonaten geöffnet. Der Felbertauerntunnel ist mautpflichtig, und auch beim San-Bernardino muss die Schweizer Autobahnvignette erworben werden. Wartungsarbeiten können zusätzliche Behinderungen verursachen.
Wichtige Hinweise für die Jahre 2025 und 2026
Viele Alternativrouten sind in den kommenden Jahren ebenfalls von Bauarbeiten betroffen. Insbesondere auf dem Reschenpass und der Tauernautobahn sollten Reisende mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Zudem sind einige Alpenpässe wie das Timmelsjoch und der Plöckenpass nur saisonal geöffnet. Eine aktuelle Prüfung der Verkehrslage vor Reiseantritt ist deshalb dringend empfohlen.
Für Fahrten durch die Schweiz ist zusätzlich eine Autobahnvignette erforderlich, und für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen fällt eine zusätzliche Schwerverkehrsabgabe an.