Parallel zur Suche neuer Investoren plant der südkoreanische Autohersteller SsangYong den Bau eines neuen Werks. In der Stadt Pyeongtaek, etwa 65 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul gelegen, soll eine neue Fabrik für "grüne und autonome Fahrzeuge" entstehen.
Das bisher genutzte Werk soll im Zuge der Neustrukturierung des Unternehmens verkauft werden. Um eine Unterbrechung der Produktion zu vermeiden, soll das aber erst nach der Fertigstellung der neuen Fabrik passieren. SsangYong plant die beschleunigte Entwicklung moderner Autos, die umweltverträglich sind und automatisiertes Fahren ermöglichen.
Erstes Elektroauto auf Basis des Korando
"Dies ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung des Unternehmens", erklärt Yong-won Chung, Verwalter der SsangYong Motor Company. "Wir monetarisieren unseren aktuellen Standort und errichten gleichzeitig eine neue, hochmoderne Produktionsanlage, die die Autos der Zukunft herstellt." Mit dem Korando e-Motion kommt in diesem Herbst das erste Elektroauto von SsangYong auf den Markt. 2022 soll ein weiterer Elektro-SUV folgen, der aktuell den Codenamen J100 trägt.
HAAH steht vor dem Aus
Angaben aus Korea zufolge werden mit mehreren Interessenten Verhandlungen über die Übernahme von SsangYong oder Investitionen in das Unternehmen geführt. Auch die US-amerikanische HAAH Automotive Holding zählte zu den potenziellen neuen Eigentümern. HAAH hat geplant, in den USA Modelle des chinesischen Herstellers Chery unter den Marken Vantas und T-Go zu vermarkten.
SsangYong als Teil des Unternehmens hätte nicht nur den für den US-Markt interessanten Pick-up Musso Grand mit eingebracht, sondern HAAH auch ein eigenes Werk zur Verfügung stellen können.
Aufgrund der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China konnte der bereits mehrfach verschobene Plan eines Marktstarts von Vantas und T-Go bislang nicht realisiert werden. Zuletzt ging HAAH davon aus, dass Chery im Jahr 2022 mit der Produktion von Autos für die USA beginnen kann. Auch daraus wird nichts. Medienberichten zufolge schlitterte HAAH in die Pleite und muss aufgeben.
Fazit
HAAH, ein potenzieller Investor von SsangYong, muss aufgeben. Der Plan, chinesische SUV in China zu verkaufen, wird nicht realisiert. Das hindert die Südkoreaner nicht daran, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Kommende Modelle sollen in einem neuen Werk gebaut werden.