Spritpreise: Die Fahrt in den Sommerurlaub wird 23 % teurer

Spritpreise zur Ferienzeit
Die Fahrt in den Sommerurlaub wird 23 % teurer

Veröffentlicht am 09.07.2021
Zapfsäule Tanken
Foto: Getty Images

Autofahrer müssen in diesem Sommer deutlich mehr für die Fahrt in den Urlaub ausgeben als vor einem Jahr. Im Juni lag der Preis für Superkraftstoff (E5) im Bundesdurchschnitt 23 % über dem Juni-Preis des Vorjahres. Binnen Jahresfrist stieg der Literpreis für Super um 29 Cent von 1,27 Euro auf jetzt 1,56 Euro. Das ist das Ergebnis einer Marktanalyse des Online-Portals MEHR-TANKEN. Ein Urlauber, der von Hamburg an den Bodensee mit dem Auto fährt (820 km, 9l/100km), zahlt in diesem Sommer 230 Euro allein für den Kraftstoff auf Hin- und Rückfahrt. Im Juni 2020 waren es nur 188 Euro, also 42 Euro weniger.

An der Autobahn noch teurer

Noch tiefer in die Tasche greifen müssen diejenigen, die entlang der Autobahnen tanken, um Zeit zu sparen. An den 350 Autobahnraststätten und Autohöfen, deren Preise MEHR-TANKEN auswertet, lag der Preis für E5 im Juni bei 1,69 Euro – die Urlaubsfahrt kostet dann sogar 249 Euro. Der starke Anstieg der Preise – auch für E10 und Diesel – geht im Wesentlichen auf die neue CO2-Steuer und gestiegene Preise an den Rohölmärkten zurück. Erstaunlich: Auch E10 mit seinem höheren Biosprit-Anteil hat fast die gleiche Spritpreiserhöhung hinter sich wie E5. So stieg der Literpreis seit Juni 2020 von 1,24 Euro auf 1,50 Euro – eine Steigerung um 26 Cent.

Auf MEHR-TANKEN können Sie jederzeit die aktuellen Spritpreise in Ihrer Umgebung checken und vergleichen

MEHR-TANKEN Produktleiter Matthias Wucherer rechnet damit, dass die Preise im Juli noch einmal deutlich zunehmen. "Derzeit kennen die Spritpreise nur eine Richtung: nach oben. Im Juni war der Liter E5, E10 und Diesel jeweils knapp drei Cent teurer als im Mai. Und ein Ende des Anstieges ist nicht absehbar, erst recht nicht während der Ferienzeit und der damit einhergehenden erhöhten Mobilität im Juli."

Allerdings sind die regionalen Unterschiede weiterhin enorm, besonders an den Autobahnraststätten und Autohöfen. So verlangten die Autobahntankstellen in Hamburg im Schnitt 1,82 Euro für den Liter Super E5, gefolgt von den Durchreiseländern NRW (1,78 Euro), Rheinland-Pfalz (1,77 Euro) und Baden-Württemberg (1,75 Euro). In Sachsen verlangen die Autobahntankstellen 1,73 Euro, in Bayern 1,71 Euro. Am günstigsten tankten Reisende im Juni entlang der Autobahnen in Berlin und im Saarland (1,60 Euro) sowie in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg (1,63 Euro). Zwischen dem teuersten Bundesland Hamburg und den günstigen Ländern Berlin und Saarland beträgt der Unterschied also 22 Cent! Große Unterschiede ergeben sich aber auch anhand der Tageszeit. Zu welchen Zeiten Sie besser nicht tanken sollten, erfahren Sie hier.

MEHR-TANKEN rät Reisenden, besonders in den stark vom Reiseverkehr betroffenen Ländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, also der Reiseroute Richtung Schweiz, Frankreich und Italien, auch mal von der Autobahn abzufahren, um beim Tanken kräftig zu sparen.

Stefan Karcher, verantwortlicher Publisher für MEHR-TANKEN bei der Motor Presse Stuttgart, betont: "Der Literpreis liegt in diesen Ländern abseits der Reiserouten 18 bis 22 Cent unter dem Preis an der Autobahn. Wer Richtung Österreich fährt und deshalb die Autobahnen in Hessen und Bayern nutzt, kann 13 bis 14 Cent pro Liter sparen, wenn er abseits der Autobahn tankt. Richtung Norden liegen die Preise der Autobahntankstellen mit 1,64 bis 1,65 Euro im Mittelfeld, da lassen sich abseits der Autobahn nur rund acht Cent sparen."