Zu Ostern kommt normalerweise der Frühling. Dann wird es Zeit für Sommerreifen, denn nur sie garantieren auch bei hohen Temperaturen besten Grip und damit Sicherheit. Überlässt man die Umrüstung den Reifenprofis aus der Werkstatt, sollte eigentlich sichergestellt sein, dass die eingelagerten Pneus aus der letzten Saison überprüft wurden und bei Bedarf zur Montage neuer Reifen geraten wird. Doch worauf sollte man achten, wenn man den Wechsel selbst erledigt und die Sommerreifen in der eigenen Garage überwintert haben?
Mindestens drei Millimeter Profil
Der erste Blick gilt dem Allgemeinzustand. Gibt es sichtbare Beschädigungen, Risse im Profil oder gar eingefahrene Nägel oder Schrauben, sollte der Weg direkt zum Reifenhändler führen. Wie alt sind die Pneus? Das zeigt die DOT-Nummer auf der Seitenwand, "1613" bedeutet etwa die 16. Woche 2013. Reifen altern und verlieren dadurch an Grip, weshalb man sie spätestens nach acht Jahren gegen neue tauschen sollte. Und das natürlich auch dann, wenn die Profiltiefe noch gut sein sollte. Der Gesetzgeber schreibt hier nur magere 1,6 Millimeter vor, ein Relikt aus vergangenen Tagen. Denn derart abgefahrene Reifen erhöhen drastisch das Aquaplaning-Risiko, zudem gerät der Bremsweg aus 80 km/h bis zum Stillstand bei Nässe fast doppelt so lang wie bei neuen Reifen mit etwa acht Millimetern Profil.
Das wurde von Continental bei Versuchen mit einem C-Klasse-Mercedes und Reifen der Dimension 205/55 R 16 V ermittelt. Weshalb man auf Nummer sicher gehen und die Pneus schon bei einer Profiltiefe von nur noch drei Millimetern ersetzen sollte. Ist bis hierhin alles in Ordnung, bleibt nur, den korrekten Luftdruck einzustellen. Den gibt der Fahrzeughersteller – angepasst an den jeweiligen Einsatzzweck – vor. Die Daten finden sich in der Bedienungsanleitung oder direkt am Fahrzeug, etwa in der Tankklappe oder im Türholm.
Winterreifen im Sommer? Besser nicht!
Die Versuchung ist groß, Winterreifen das ganze Jahr hindurch zu fahren. Schließlich hatte man damit im vergangenen Winter ja auch keine Probleme, zudem bieten die weichen Gummis einen angenehmen Komfort. Doch die Sache hat einen Haken, und der heißt: warme Außentemperaturen. Spätestens im Hochsommer werden die für kalte Tage ausgelegten Pneus weich, was nicht nur die Bremswege dramatisch verlängert und das präzise Handling – wichtig etwa bei plötzlichen Ausweichmanövern – beeinträchtigt, sondern auch den Rollwiderstand nach oben treibt.
Der liegt dann um bis zu 15 Prozent über dem von Sommerreifen, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Verbrauch. Last, but not least steigern die Sommertemperaturen auch den Verschleiß der Winterspezialisten drastisch. Auch wenn's Mühe macht: Winterreifen gehören nur im Winter ans Auto!