Auf die Verkaufszahlen der S-Klasse war lange Zeit Verlass. Die Luxus-Limousine brachte Mercedes-Benz zuverlässig zweistellige Umsatzrenditen, doch in den vergangenen sechs Monaten sanken die Verkaufszahlen. Dem Handelsblatt liegen die Absatzzahlen von Marklines und Dataforce vor, die wenig erfreulich klingen. Demnach verkaufte der Stuttgarter Konzern zwischen Januar und Juni 2024 weltweit 28.100 Modelle der aktuellen S-Klasse. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 steht unter dem Strich ein Minus von 25 Prozent. In den USA und Europa beträgt der Rückgang sogar 30 Prozent.
Das Handelsblatt berichtet nun von Kürzungen der Produktion von S-Klasse und EQS in Sindelfingen. Mercedes soll auf Nachfrage bestätigt haben, dass eine Schicht ab dem vierten Quartal 2024 eingestellt werden soll. Bereits 2023 strichen die Verantwortlichen in der sogenannten Factory 56 die Nachtschicht. Laut Handelsblatt hat diese Kürzung keine Auswirkung auf die Belegschaft.
Zuvor klang der schwäbische Autohersteller zuversichtlich, da die Rendite der Pkw-Sparte im zweiten Quartal 2024 wieder in den zweistelligen Bereich auf zehn Prozent zu steigern. "Die Gesamtverkäufe der S-Klasse entsprechen unseren Erwartungen an den Produktlebenszyklus und dem Verlauf der vorherigen Baureihe”, erklärt ein Sprecher von Mercedes gegenüber auto motor und sport.
Die Hoffnung liegt auf den kommenden Modellen
Allgemein schrumpft der Absatz von sogenannten Top-End-Vehicle im ersten Halbjahr 2024 bei Mercedes auf 22 Prozent. Dazu zählt die Marke alle Limousinen, Geländewagen, SUV und Sportwagen, die in der Basisausstattung mehr als 100.000 Euro kosten. Gegenüber auto motor und sport versichert Mercedes, dass die Verkäufe der Top-End-Vehicle im zweiten Quartal wieder um sechs Prozent gestiegen sind, sie bleiben aber unter dem Vorjahresniveau. Das ist hauptsächlich auf "Modellwechsel und die Ausrichtung auf profitable Verkäufe in einem verhaltenen Marktumfeld zurückzuführen”, betont der Mercedes-Sprecher. Das Unternehmen rechnet für die zweite Jahreshälfte mit einem deutlichen Anstieg der Top-End-Verkäufe dank der neuen G-Klasse-Generation, weiteren AMG-Modellen und des überarbeiteten EQS.
Der EQS schwächelt stark
Für das Elektromodell sah es zuletzt laut Handelsblatt ebenfalls nicht gut aus. Der EQS verkaufte sich nur 7.000-mal. 2023 waren es noch 14.100 Modelle, die den Besitzer wechselten. Bereits 2023 berichtete auto motor und sport über die schleppende Verkaufs-Entwicklung des EQS. Positiv zu erwähnen, ist dagegen der Verkauf der Kleintransporter. Hier kletterte die Marge von 15,5 auf fast 17 Prozent.
In der Fotoshow sehen Sie die ersten Erlkönige der S-Klasse 2025.
Fazit
Die Verkaufszahlen der S-Klasse sind im ersten Halbjahr 2024 um 25 Prozent gesunken. Besonders betroffen sind die USA und Europa mit einem Rückgang von 30 Prozent. Der EQS schwächelt ebenfalls stark. Mercedes setzt auf neue Modelle wie die G-Klasse und AMG-Modelle, um die Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte zu steigern. Die Rendite der Pkw-Sparte konnte im zweiten Quartal wieder auf zehn Prozent gesteigert werden. Insgesamt bleibt der Absatz von Top-End-Vehicle unter dem Vorjahresniveau, zeigt aber im zweiten Quartal eine leichte Erholung.
