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Siegfried Wolf wollte Autoindustrie wiederaufbauen
Porsche-Funktionär bot wohl Hilfe für Putin an

Siegfried Wolf, Aufsichtsratsmitglied der Porsche SE Holding, hat Russlands Staatschef Wladimir Putin Medienberichten zufolge ein brisantes Angebot unterbreitet.

Wladimir Putin - Bernie Ecclestone - GP Russland 2015 - Sochi - Rennen
Foto: xpb

Siegfried Wolf, Aufsichtsratsmitglied der Volkswagen-Dach-Holding Porsche SE, hat offenbar Wladimir Putin angeboten, beim Wiederaufbau von Russlands Autoindustrie zu helfen. Das berichtet der "Spiegel". In einem Bericht zitiert das Nachrichtenmagazin aus einem ihm vorliegenden Brief von Wolf, der an den russischen Präsidenten gerichtet war.

Demnach sollten die ehemaligen Volkswagen-Werke in Kaluga und Nischni Nowgorod reaktiviert und dort in einem ersten Schritt Fahrzeuge der Volkswagen-Konzernmarke Skoda gefertigt werden. Danach hätte Wolf "die legendäre russische Wolga-Marke" wiederbeleben und dafür sowohl die Fabrikanlagen als auch Know-how des VW-Konzerns nutzen wollen. Die Modelle sollten dem Bericht zufolge "äußerlich grundlegend umgestaltet" werden sowie qualitativ hochwertig und zuverlässig sein.

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Kreditanfrage bei Putin

Betreiber der Werke sollte Wolfs eigenes Unternehmen PromAvtoKonsalt in Partnerschaft mit dem russischen Autobauer GAZ sein. Dieses Vorhaben sollte "über 12.000 Hightech-Arbeitsplätze" schaffen und "die Grundlage für die weitere Entwicklung einer unabhängigen und modernen Automobilindustrie in der Russischen Föderation" bilden, so der "Spiegel" weiter. Dafür habe Wolf Putin in dem Brief um einen Kredit über 60 Milliarden Rubel (aktuell umgerechnet knapp 676 Millionen Euro) gebeten, schreibt die österreichische Tageszeitung "Der Standard" in ihrer Online-Ausgabe.

In seinem Brief schreibt Wolf angeblich, eine "grundsätzliche Einigung mit dem Top-Management von Volkswagen" erzielt zu haben. Der Autokonzern distanziert sich jedoch von dieser Aussage. Der VW-Vorstand habe "keinerlei Kenntnis" von dem Brief "und dessen irritierenden Inhalt". Ähnlich reagierte der VW-Großaktionär Porsche SE. "Von dem von Ihnen erwähnten Brief von Herrn Wolf hat und hatte die Porsche SE keine Kenntnis", heißt es laut "Spiegel".

VWs Russland-Aktivitäten ruhen

VW bestätigte lediglich, dass PromAvtoKonsalt zu den Kaufinteressenten des ehemaligen VW-Werks in Kaluga nahe Moskau gehörte. Den Zuschlag erhielt jedoch die russische Autohandelsgruppe Avilon, die vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine VW-Modelle verkaufte. Darüber hinaus sieht sich VW derzeit in Russland mit einem Rechtsstreit konfrontiert. Ein russisches Gericht hatte Mitte März 2023 alle Vermögenswerte des Autokonzerns in dem Land beschlagnahmt. Anlass war eine Klage des ehemaligen VW-Auftragsfertigers GAZ, nachdem Volkswagen die Produktion in Nischni Nowgorod eingestellt hatte.

Verwirrung gibt es noch um den Zeitpunkt, an dem Wolfs Brief an Putin verschickt wurde. Dem "Spiegel" zufolge stammt er vom Januar 2023. "Der Standard" zitiert dagegen einen Sprecher von Wolf; demnach soll das Schreiben älter sein, "grob geschätzt ein Jahr". Er sei zu einem Zeitpunkt verschickt worden, als Russland bereits in der Ukraine einmarschiert sei, aber noch "gewisse Unsicherheit" hinsichtlich der internationalen Sanktionen gegen Russland geherrscht habe. Wolf plane dem Sprecher zufolge keine Geschäfte in Bereichen, die von Sanktionen betroffen seien.

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Fazit

Offenbar hat Siegfried Wolf, Aufsichtsratsmitglied der VW-Dach-Holding Porsche SE, Wladimir Putin angeboten, mit seiner eigenen Firma PromAvtoKonsalt und Hilfe des Volkswagen-Konzerns Russlands Autoindustrie wiederaufbauen zu wollen. Das berichtet der "Spiegel". Allerdings wollen weder VW noch Porsche SE etwas von dem Schreiben wissen. Zudem herrscht Unklarheit darüber, wann genau der Brief versandt wurde.

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