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Automarkt Russland 2022
Lada-Land am Boden

Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine haben zahlreiche Autohersteller dem russischen Markt den Rücken gekehrt. Pkw aus China und aus eigener Produktion konnten jedoch den Absturz nicht aufhalten – der russische Automarkt lag 2022 am Boden. Hier die Details.

Russland Zulassungen Lada Chery Dongfeng Collage
Foto: Hersteller / Patrick Lang

2021 konnte Russland mit 1.666.780 Modellen noch einen Zuwachs von 4,3 Prozent verbuchen, trotz Halbleiterkrise, Anstieg der Materialkosten und Logistikproblemen. Auch für das Jahr 2022 sagten Analysten eine Absatzsteigerung von 3,3 Prozent auf 1.722.000 Fahrzeuge voraus. Dann startete Russland am 24. Februar 2022 den Angriffskrieg auf die Ukraine. Es folgen Sanktionen gegen Russland, in deren Zuge sich viele Autohersteller teilweise komplett aus dem russischen Markt zurückzogen. Aber auch die heimischen Marken gerieten in dem Krieg führenden Land in den Abwärtsstrudel. In der Folge sank der Absatz von Pkw 2022 um 58,8 Prozent ein. Insgesamt wurden nur noch 687.370 Pkw und leichte Nutzfahrzeuge verkauft.

Unsere Highlights

Lada bleibt unangefochten vorne – VW 80 Prozent down

Als Marktführer 2022 steht nach wie vor Lada mit 188.645 abgesetzten Fahrzeugen fest auf dem ersten Platz – doch die Marke musste im Berichtsjahr einen Verlust von 46 Prozent hinnehmen. Mit Blick auf die weiteren Marken können der Automobilhersteller Chery (+ 4 %) sowie deren Untermarke Cheryexeed (+ 264 %) Zuwächse einfahren, aber die Marktverluste nicht auffangen. Die Stückzahlen von rund 38.000 bzw. 13.000 Modellen sind dazu zu gering. Auch der russische UAZ-Konzern verbucht fünf Prozent Zuwachs. Unter die Markt-Profiteure gesellen sich noch die chinesische Dongfeng Motor Corporation (DFM) mit 1.666 Fahrzeugen (+213 %) sowie der japanische Lkw-Hersteller Hino (164 Fahrzeuge, +204 %).

Automarkt Russland 2022 Marken-Ranking

Marke

Absatz 2022

Absatz 2021

Veränderung

Lada

188.645

350.714

-46%

Kia

66.095

205.801

-68%

Hyundai

54.811

167.331

-67%

GAZ*

42.110

56.468

-25%

Chery

38.497

37.118

4%

Renault*

39.578

131.552

-70%

UAZ*

33.906

32.420

5%

Haval

33.642

39.126

-14%

Geely

24-419

24.587

-1%

Toyota*

19.645

97.941

-80%

Škoda

18.299

90.443

-80%

VW

17.555

86.108

-80%

Nissan

14.688

51.338

-71%

Cheryexeed

13.686

3.756

264%

Mercedes-Benz

9.595

43.011

-78%

BMW

9.423

46.802

-80%

Mazda

9.084

29.177

-69%

Mitsubishi

8.451

27.699

-69%

Ford*

6.186

20.840

-70%

Changan

5.627

5.705

-1%

Audi

3.512

16.404

-79%

Peugeot*

2.482

8.727

-72%

FAW

2.254

3.137

-28%

Lexus

1.857

19.362

-90%

Volvo

1.707

9.088

-81%

* inkl. leichte Nutzfahrzeuge

Mit Ausbruch des Krieges endete auch die Avtovaz-Allianz aus Lada sowie Renault, Nissan, Mitsubishi, Infiniti und Datsun. Diese Kooperation hatte 2021 noch einen Marktanteil von 33,8 Prozent und setzte über 563.000 Modellen ab. Nun steht Lada mit einem Marktanteil von 27,4 Prozent an der Spitze – mit lediglich 188.645 abgesetzten Fahrzeugen. Platz zwei auf dem in sich zusammengebrochenen Markt geht an Kia mit 9,6 Prozent Marktanteil (- 2,7 %) und Platz drei an Hyundai mit 8,2 Prozent (- 2,1 %). Es folgen die chinesische Chery-Group mit 7,8 Prozent (+ 5,4 %) und GAZ, der russische Hersteller von leichten Nutzfahrzeugen kann seinen Marktanteil von 2,7 auf 6,1 Prozent erhöhen.

VW Tiguan und Polo in Russland beliebt

Mit Blick auf die Modellstatistik ist klar, dass sich in erste Linie Fahrzeuge aus der heimischen Produktion weit vorne positionieren. Kia steht mit dem Rio auf Rang vier, Hyundai mit dem Solaris auf dem 5. Platz. Ein erster Renault platziert sich auf der Nummer 9. Volkswagen steht trotz des massiven Absatzrückgangs mit dem Polo noch auf dem 11. Rang – als einziger deutscher Hersteller. Das erste japanische Modell findet sich an 17. Stelle, welches? Das sehen Sie in unserer Fotoshow.

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Fazit

Der russische Automarkt bekommt die Sanktionen und die Marktflucht der westlichen Autohersteller voll zu spüren: Um fast 60 Prozent bricht der Markt in dem Krieg führenden Land ein – da helfen auch die automobilen Alternativen aus der eigenen und der chinesischen Produktion nicht mehr, um den Absturz aufzuhalten. Branchen-Experten gehen davon aus, dass sich der Automobilmarkt in den kommenden Jahren in Russland nicht mehr erholen wird.

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