Tesla startete bereits im Februar 2025 gemeinsam mit der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA in den Vereinigten Staaten einen Rückruf für die Baureihen Model 3 und Model Y . Nun wird die Aktion auf den Rest der Welt ausgeweitet – auch auf Deutschland. Waren in den USA ursprünglich 376.241 Autos betroffen, geht es jetzt dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zufolge weltweit um 552.780 Fahrzeuge. 39.200 von ihnen sind in Deutschland registriert. Der Bauzeitraum infragekommender Autos erstreckte sich demnach vom 28. Februar bis zum 11. Oktober 2023.
Ausfall der Servolenkung droht
Laut Tesla kann bei den zurückgerufenen Fahrzeugen aufgrund einer Überspannung die elektrische Servounterstützung der Lenkung ausfallen. Tritt der Fehler während der Fahrt auf, wird die Lenkung nicht beeinträchtigt und das Auto zeigt lediglich eine optische Warnung an. Die Servolenkung kann jedoch außer Betrieb gehen, sobald das Auto zum Stillstand gekommen ist. Die Lenkung arbeitet grundsätzlich zwar weiter, jedoch ohne elektrische Servounterstützung.
Tesla hatte das Problem mit dem Software-Update 2023.38.4 behoben. Sollte die Software eines betroffenen Autos noch auf einem früheren Stand verharren, kann sie auch jetzt noch jederzeit kostenfrei aktualisiert werden. Wie bei Tesla üblich wird das Software-Update "over the air" angeboten; das Auto muss also nicht in eine Werkstatt gebracht werden.
Die Benachrichtigungsschreiben für die Eigentümerinnen und Eigentümer werden in den USA seit März verschickt. Kundinnen und Kunden in Deutschland sollen sich nach KBA-Angaben direkt an Tesla oder eine Vertragswerkstatt wenden. Die Behörde überwacht die Aktion und führt sie unter der Referenznummer 14811R. Der Tesla-Code für die Maßnahme lautet Code SB-25-00-004, bei der NHTSA läuft der Rückruf unter der Kampagnennummer 25V-092. Unfälle, Verletzungen oder gar Todesfälle, die mit diesem Problem in Zusammenhang stehen könnten, sind Tesla nicht bekannt.
Zusammenhang mit Rückruf 2023?
Kurioserweise musste Tesla schon einmal eine Rückrufaktion wegen problembehafteter Servolenkungen starten, die in Deutschland und anderen Teilen der Welt im Sommer 2023 durchgeführt wurde. Die damalige Problembeschreibung laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA): "schwergängige, hakelige Lenkung bei niedrigen Umgebungstemperaturen". Seinerzeit wurden die Besitzerinnen und Besitzer dazu aufgefordert, die Software-Version ihres Autos auf die Version 2023.38 oder höher zu aktualisieren. In den USA wurde im fraglichen Zeitraum allerdings kein offiziell von der NHTSA überwachter Rückruf durchgeführt.
Ob beide Aktionen tatsächlich zusammenhängen, konnte ein Tesla-Sprecher auf Nachfrage nicht bestätigen. Der damalige Rückruf lief unter der KBA-Referenznummer 12321 und unter dem Tesla-Code SB-24-32-001. Er betraf weltweit 133.277 Fahrzeuge, 11.633 von ihnen in Deutschland.