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Rückruf Cruise LLC
Erster Rückruf eines autonomen Fahrzeugs

Die General-Motors-Tochter Cruise ruft in den USA 80 vollautonome Fahrzeuge für ein Software-Update zurück. Das soll die Vorhersagefähigkeit verbessern.

03/2018, GM Cruise AV
Foto: Jeffrey Sauger

Eine Weltpremiere: Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) und der Automobilhersteller Cruise haben eine Rückrufaktion für ein vollautonomes Fahrzeug gestartet. Das 2013 von Kyle Vogt gegründete Unternehmen Cruise stellt selbstfahrende Autos her. Im Jahr 2016 erwarb GM den Automobilhersteller Cruise. Microsoft, GM, Honda, Walmart und institutionelle Investoren investierten bislang zusammen 2,75 Milliarden Dollar in das Unternehmen und erhöhen damit die Bewertung von Cruise auf über 30 Milliarden Dollar. Aktuell sind über 300 Fahrzeuge in den USA (vor allem in San Francisco) im Einsatz.

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Der Autobauer hat herausgefunden, dass das vollautonom fahrende Fahrzeug in bestimmten Situationen einen plötzlichen Fahrtrichtungswechsel eines mit überhöhter Geschwindigkeit und die Fahrspur unrechtmäßig verlassenden Verkehrsteilnehmers falsch vorhersagen könnte. In Folge könnte das vollautonome Fahrzeug selbst falsch reagieren. Bei über 123.560 vollautonom durchgeführten "ungeschützten Linkskurven" ist solch eine Situation jedoch lediglich ein einziges Mal vorgekommen.

In diesem speziellen Fall leitete am 3. Juni 2022 in San Francisco das vollautonome Fahrzeug an einer Kreuzung ein Linksabbiege-Manöver ein. Ein entgegenkommendes Fahrzeug war auf der Rechtsabbiegespur mit stark überhöhter Geschwindigkeit (65 statt der erlaubten 40 km/h) unterwegs. Hätte der "Rechtsabbiegende" sein Manöver durchgezogen, hätte sich der Cruise LLC, wie etwa 123.560 Male zuvor, hinter ihm in den Verkehr eingeordnet. Allerdings entschied sich der zu schnell fahrende Verkehrsteilnehmer im letzten Moment, das Abbiegemanöver abzubrechen und fuhr geradeaus über die Kreuzung, woraufhin er mit dem vollautonomen Fahrzeug rechts am Heck kollidierte. Der Fahrzeughersteller Cruise hat festgestellt, dass in dieser einzigartigen Linksabbieger-Situation das automatisierte Fahrsystem (ADS) zwischen zwei verschiedenen Risikoszenarien zu entscheiden hatte und dasjenige mit dem geringsten Potenzial für eine schwere Kollision wählte. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als das entgegenkommende Fahrzeug plötzlich die Richtung änderte. Im Polizeibericht ist nachzulesen, dass der Unfallgegner die Hauptschuld trägt.

Dieses Modell ist vom Rückruf betroffen:

  • Cruise LLC aus dem Produktionszeitraum 13.05.2022 bis 05.07.2022 (80 Fahrzeuge)

Als Teil des normalen Verlaufs des kontinuierlichen Verbesserungs- und Freigabeprozesses hat Cruise am 6. Juli 2022 ein neues Software-Update veröffentlicht, das unter anderem die Vorhersagefähigkeit des ADS in verschiedener Hinsicht verbessert. Bei der NHTSA ist der Rückruf unter der Fallnummer 22E-072 zu finden.

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Fazit

Cruise muss in den USA bei 80 vollautonom fahrenden Fahrzeugen nachbessern. In bestimmten Situationen könnte sich das Fahrzeug für ein falsches Fahrmanöver entscheiden.

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