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Rosenbauer Feuerwehr Akku-Löschsystem
Neuer Ansatz zur Brandbekämpfung bei Elektroautos

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Der österreichische Spezialausrüster Rosenbauer hat ein neues System zum Löschen von Fahrzeugbatterien entwickelt. Es eignet sich vor allem für den schnellen Notfalleinsatz

Rosenbauer Feuerwehr Akku-Loeschsystem
Foto: Rosenbauer

Rosenbauer aus Leonding in Oberösterreich ist in der Öffentlichkeit vor allem durch die zahlreichen Spezialfahrzeuge für Feuerwehren bekannt, etwa die spektakulären Flughafen-Löschfahrzeuge wie der Rosenbauer Panther 8x8. Neben solchen Komplettfahrzeugen entwickelt und vertreibt Rosenbauer jedoch auch spezielle Komponenten für Feuerwehren wie zum Beispiel Tragkraftspritzen.

Die neueste Entwicklung bei Rosenbauer ist ein Akku-Löschsystem für Elektroautos. Das Thema brennende Akkus begleitet die Elektromobilität seit langem, weil sich ein solcher Batteriebrand von Lithium-Ionen-Zellen mit konventionellen Mitteln kaum unter Kontrolle bringen lässt und durch die Selbstentzündung beschädigter Akkus auch nach längerer Lagerzeit zusätzliche Brisanz hat.

Unsere Highlights

Im Video: Akkubrand im Tunnel

Dem steigenden Anteil an Elektroautos auf den Straßen und damit auch zwangsläufig dem zunehmenden Problem, dass bei Unfällen solche Batteriebrände entstehen können, sind viele Feuerwehren noch nicht gewachsen. Das Konzept, das komplette Unfallfahrzeug in einem Abrollcontainer unter Wasser zu setzen, ist aktuell die ultimative Lösung, aufgrund der Logistik aber speziell für kleinere Wehren sowie den schnellen Ersteinsatz nur bedingt geeignet.

Hier setzt das neue Rosenbauer Löschsystem für Elektroauto-Akkus mit einer portablen Lösung an, die sich für die Aufrüstung vorhandener Einsatzfahrzeuge eignet. Der Grundgedanke dabei ist es, das kompakte Löschsystem schnell an den Einsatzort – in aller Regel unter das beschädigte oder bereits brennende Fahrzeug – zu platzieren,wo sich bei den modernen E-Autos die Akkupakete befinden. Die Löscharbeiten lassen sich anschließend aus sicherer Entfernung durchführen.

Hierzu verfügt die Löscheinheit über eine Lanze, die mit hohem Druck in das Akkupaket gepresst wird und dort mit Löschwasser sowohl den Brand bekämpft als auch die übrigen Akkuzellen kühlt, damit diese nicht "durchgehen". Dabei wird praktisch das gesamte Batteriepaket von innen geflutet. Es ist auch möglich, das System über den Innen- und Kofferraum beziehungsweise bei seitlich oder am Dach liegenden Fahrzeugen von der Oberseite eindringen zu lassen. Auf diese Weise kann Zeit gewonnen werden, um bis zum gesicherten Abtransport des Fahrzeugs die Brandausweitung und die Entstehung giftiger Rauchgase zu vermeiden. Dabei kann das Löschsystem während des Transports und auch am späteren Lagerort des Unfallfahrzeugs im Einsatz bleiben.

Komplettes Akkupaket wird geflutet

Zur Versorgung des Löschsystems genügt wegen des vergleichsweise geringen Löschwasserbedarfs ein herkömmliches Tanklöschfahrzeug, eine Normaldruck-Löschwasserpumpe ist ebenfalls ausreichend. Bei der Entwicklung des Systems hat Rosenbauer unter anderem mit Porsche Leipzig und der dortigen Werkfeuerwehr zusammengearbeitet. Hierzu Patrick Looß, Leiter der Werkfeuerwehr bei Porsche Leipzig: "Das Löschsystem zählt nach dem heutigen Stand zu einem der besten und innovativsten seiner Art, um die Ausbreitung eines Batteriebrandes einzudämmen. Die Bedienung ist sehr anwenderfreundlich und effektiv. Das System ist aus meiner Sicht für jede Feuerwehr ein Must-have."

Das Akku-Löschsystem ist laut Rosenbauer ab sofort bestellbar und wird ab Anfang 2022 ausgeliefert.

Umfrage
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... gering, Benziner und Diesel können auch Feuer fangen.... höher als bei Verbrennern, schon wegen der komplizierten Akkus.

Fazit

Mit dem neuen Löschsystem hat Rosenbauer ein wirkungsvolles Werkzeug entwickelt, um Feuerwehren in der Fläche für die besonderen Bedingungen brennender Elektroautos auszurüsten. Auch wenn Elektroautos nicht häufiger in Brand geraten als herkömmlich angetriebene Pkw, sorgt der stark wachsende Anteil von E-Autos auf den Straßen schon aus statistischen Gründen dafür, dass solche Akkubrände zunehmen werden.

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Erscheinungsdatum 07.12.2023

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