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Wichtiger Rohstoff für Elektroauto-Batterien
BMW erhält Kobalt künftig aus Marokko

Nun ist es offiziell: BMW wird in den nächsten fünf Jahren für 100 Millionen Euro Kobalt in dem nordafrikanischen Land kaufen. Der Rest kommt aus Australien.

BMW Kompetenzzentrum
Foto: BMW

Nachdem BMW vor anderthalb Jahren bereits eine Absichtserklärung geschlossen hatte, ist der Deal mit dem Bergbau-Unternehmen Managem Group jetzt unter Dach und Fach. Bis 2025 wird der Autohersteller 20 Prozent des Kobalts für seine Elektroauto-Batterien also direkt aus Marokko beziehen. "Das Vertragsvolumen beträgt rund 100 Millionen Euro", sagt Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk. Die restlichen 80 Prozent des wichtigen Rohstoffs erhält BMW aus Australien.

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"Verdreifachung des Bedarfs bis 2025"

Bis 2023 will BMW 25 elektrifizierte Modelle im Angebot haben, über die Hälfte davon soll vollelektrisch fahren. Entsprechend steigt der Bedarf an Rohstoffen: "Allein für Kobalt rechnen wir bis 2025 etwa mit einer Verdreifachung unseres heutigen Bedarfs", sagt Wendt. Ein großes Problem für die Autohersteller ist dabei sicherzustellen, dass beim Abbau der Rohstoffe hohe Umweltstandards gelten und die Menschenrechte eingehalten werden. An diesen beiden Aspekten entzündet sich immer wieder Kritik, weil beim Abbau von Kobalt oft die Natur ausgebeutet wird und es zu Kinderarbeit kommt.

BMW will in dieser Hinsicht gegensteuern: "Kobalt und andere Rohstoffe müssen unter ethisch verantwortlichen Bedingungen gewonnen und verarbeitet werden", sagt Wendt. Ralf Hattler, Bereichsleiter für Einkauf Indirekte Güter und Leistungen, Rohstoffe und Produktionspartner, ergänzt: "Wir beschäftigen uns intensiv mit den Lieferketten für Batteriezellen – bis in die Rohstoffminen hinein." Die nötige Transparenz soll eine auf der Firmen-Webseite veröffentlichte Liste jener Länder schaffen, von denen BMW sein Kobalt bezieht.

BMW will auch Lithium direkt kaufen

In Kürze will BMW zudem damit beginnen, auch sein Lithium – und damit das zweite wichtige Ausgangsmateriel für Elektroauto-Batterien – direkt beim Erzeuger einzukaufen. Beide Rohstoffe will der Autohersteller dann den beiden Batteriezell-Herstellern CATL sowie Samsung SDI zur Verfügung stellen. Auf seltene Erden will BMW ab 2021 komplett verzichten: "Damit machen wir uns unabhängig von deren Verfügbarkeit", sagt Wendt.

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Fazit

Wer auf Nummer sicher gehen will, macht es am besten selbst: Nach dem Motto verfährt BMW künftig beim Einkauf der Rohstoffe für seine Elektroauto-Batterien. Dass die Münchner so agieren und ihren Zulieferern offenbar nicht bis ins letzte Detail trauen, gibt subtile Hinweise darauf, dass sie bei sich höhere Standards anlegen, als sie in der Branche anscheinend üblich sind.

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