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Joint-Venture von Renault, Geely und Aramco
Hybrid- und Verbrennerantriebe künftig von Horse

Das Horse Power Limited getaufte Gemeinschaftsunternehmen soll Hybrid- und Verbrennermotoren für Renault, Dacia, Geely, Volvo, Lynk & Co, Proton, Nissan und Mitsubishi fertigen. Als neuer Anteilseigner steigt der Mineralölkonzern Aramco ein.

Renault Geely Verbrennermotoren Joint-Venture Horse
Foto: Renault

Die Langfristplanung beim französischen Autobauer Renault sieht eine Trennung der Elektromobilität vom Verbrennergeschäft vor. Einen großen Schritt auf diesem Weg hatten die Franzosen bereits im Juli 2023 mit dem chinesischen Autobauer Geely eingefädelt. Alle Verbrennungs- und Hybridantriebe sollen zukünftig zusammen mit dem neuen Partner in einem ausgelagerten Joint-Venture entwickelt und gefertigt werden. Das neue Horse Powertrain Limited getaufte Unternehmen wurde am 31. Mai 2024 offiziell gegründet.

Unsere Highlights

Motoren für alle Allianzpartner

Die Renault Group und der chinesische Automobilhersteller Geely halten am neuen Gemeinschaftsunternehmen jeweils 50 Prozent der Anteile. Allerdings hat der saudische Ölmulti Aramco am 28. Juni 2024 eine verbindliche Vereinbarung über den Erwerb einer 10-prozentigen Beteiligung an Horse Powertrain Limited unterzeichnet. Aramco wird seine Beteiligung zu gleichen Teilen von der Renault Group und Geely erwerben, die jeweils 45 Prozent der Anteile behalten werden. Der von Aramco bei Abschluss der Transaktion zu zahlende Preis, der den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich des Erhalts der behördlichen Genehmigungen, unterliegt, wird auf einer Unternehmensbewertung von 7,4 Milliarden Euro basieren.

Insgesamt sind auf drei Kontinenten 17 Motorenwerke sowie fünf Forschungs- und Entwicklungszentren mit rund 19.000 Mitarbeitern geplant, die 130 Länder beliefern sollen. Die Gesamtkapazität wird sich auf über fünf Millionen Verbrennungs-, Hybrid- und Plug-in-Hybridmotoren sowie Getriebe pro Jahr belaufen. Das gemeinsame Produktportfolio und die globale Präsenz des neuen Unternehmens könnte Lösungen für 80 Prozent des weltweiten Verbrenner-Marktes liefern. Der Jahresumsatz wird mit 15 Milliarden Euro prognostiziert. CEO des neuen Unternehmens wird Ex-Vitesco-Manager Matias Giannini. Offizieller Sitz von Horse Powertrain Limited ist London.

Das neue Unternehmen wird als eigenständiger, globaler Hersteller von Antriebssystemen aufgestellt. Zum Start wird das neue Unternehmen voraussichtlich mehrere Industriekunden beliefern, darunter Renault, Dacia, Geely Auto, Volvo, Lynk & Co, Proton sowie Nissan und Mitsubishi. Die neuen Antriebstrangtechnologien sollen aber auch anderen Automarken angeboten werden. Zudem zeigt sich das Joint-Venture offen, auch neue Partner aufzunehmen.

Hybrid mit Range Extender

Als ersten neuen Motor kündigt Horse einen Range Extender-Hybrid für den Einsatz in Pkw und leichten Nutzfahrzeugen an. Die rein batterieelektrische Reichweite soll bei rund 200 Kilometer liegen, der Einsatz des Range Extenders liefert weiter 600 Kilometer Reichweite.

Horse Powertrain Limited Range Extender Dreizylinder
Horse Powertrain Limited

Der Range Extender-Dreizylinder soll in Pkws und leichten Transportern angeboten werden.

Der nicht näher spezifizierte Dreizylinder-Verbrenner treibt in der Pkw-Version einen 50 kW starken Generator an, in der Nfz-Variante leistet der 80 kW. Dank des Range Extenders soll die Größe und das Gewicht der Hochvolt-Batterie um etwa die Hälfte reduziert werden können.

Die Produktion bereits angelaufen ist im rumänischen Werk Mioveni für einen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner. Der HR12 getaufte Drilling leistet 130 PS und stellt ein maximales Drehmoment von 230 Nm bereit. Ausgelegt ist er für die Euro 6D-Norm, kann aber nach Unternehmensangaben auch auf Euro 7 angepasst werden. Jährlich sollen 450.000 Motoren gebaut werden.

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Nein, die CO2-Einsparung ist nicht so hoch, dass es sich lohnenwürde, die Nachteile in der Praxis in Kauf zu nehmen.Ja, E-Autos brauchen weniger Energie, emittieren insgesamt weniger CO2 und das Thema Reichweite erledigt sich wegen zunehmender Energiedichten und Ladegeschwindigkeiten der Akkus.

Fazit

Renault lagert auf dem Weg hin zum reinen E-Mobilitätsanbieter sein komplettes Motorengeschäft mit Verbrennern und Hybridantrieben in ein neues Joint-Venture mit dem chinesischen Autobauer Geely aus.

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