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Eine Milliarde Euro für Werke in Frankreich
Renault investiert in Elektromobilität

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Wo die Sonne scheint und Wind weht, da herrschen optimale Bedingungen für eine nachhaltige Stromerzeugung. Das nutzt der Autohersteller Renault für einen Feldversuch. In Frankreich investiert der Konzern eine Milliarde Euro in E-Mobilität.

02/2018, Renault Zoe auf Porto Santo
Foto: Renault

Porto Santo ist eine kleine portugiesische Insel nordöstlich von Madeira. In gut eineinhalb Stunden Flugzeit erreicht man von Lissabon aus den 42 Quadratkilometer großen Flecken Land, auf dem nicht einmal 6.000 Menschen leben. Die Fahrtzeit nach Madeira beträgt mit der Fähre zwei bis drei Stunden.

Warum wir das hier erwähnen? Porto Santo soll ein Schaufenster für die Elektromobilität des französischen Autoherstellers Renault werden.

Das Ziel ist ein Verkehr mit Elektroautos, die ihren Strom komplett aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. Dafür herrschen auf Porto Santo die idealen Voraussetzungen: Windparks und Solaranlagen sind auf der Insel bereits im Dienst.

Unsere Highlights

Auf der kleinen Insel stehen 40 Ladesäulen

Renault E-Kangoo
Renault

14 Renault Zoe und sechs Kangoo Z.E. fahren im ersten Schritt des Projektes beinahe lautlos über die Insel. Gesteuert werden sie von 20 Anwohnern, die sich freiwillig für den Feldversuch gemeldet haben. Den Fahrzeugen stehen auf Porto Santo 40 Ladesäulen zur Verfügung.

Gemeinsam mit dem lokalen Energieversorger Empresa de Electricidade da Madeira (EEM) werden die elektrischen Renaults auch für Vehicle-To-Grid (V2G) vorbereitet. Darunter versteht man die Möglichkeit, die in den Elektroautos verbauten Akkus als dezentrale Stromspeicher zu nutzen. Es kann also nicht nur Strom geladen, sondern auch in das Netz gespeist werden.

Ein vollgeladenes Elektroauto, das am Kabel hängt, kann also Strom abgeben, wenn durch nächtliche Dunkelheit und Windflaute gerade Bedarf besteht und der Fahrer das Fahrzeug nicht benötigt. Ende 2018 soll diese zweite Phase des Feldversuchs starten.

18 Monate Feldversuch

Eric Feunteun, Business Director Electric Vehicles and New Business bei Renault, sieht den 18 Monate dauernden Feldversuch auf Porto Santo als Startschuss.

„Unser Ziel ist es, ein Szenario zu entwickeln, dass auf andere Inseln, ökologisch handelnde Landkreise oder Städte übertragbar ist. Dabei streben wir danach, einen groß angelegten Marktstart zu erreichen, damit unsere elektrischen Mobilitätslösungen für jeden finanziell erreichbar ist.“

In naher Zukunft möchte Renault in Porto Santo auch ein Netzwerk von gebrauchten Akkus aus Elektroautos aufbauen, in dem der Strom aus Sonnen- und Windkraft gespeichert werden kann. Ein Teil der Fahrzeuge kann so auch nach dem Ende des Autolebens auf nützliche Art und Weise zum Einsatz kommen.

Eine Milliarde Investment in E-Mobilität

Die Aktivitäten auf Porto Santo sind nur ein kleiner Baustein in Renaults Elektro-Strategie. Im Heimatland Frankreich investiert der Automobilkonzern eine Milliarde Euro in die vier Werke Douai, Flins, Cléon und Maubeuge.

Damit setzt man ein klares Bekenntnis zur Elektromobilität und gibt den Angestellten in Frankreich eine Perspektive beim Übergang vom Verbrenner zum E-Auto. Im nordfranzösischen Douai wird eine neue Technikplattform entwickelt, die auch Stromer von Renaults Allianzpartnern Mitsubishi und Nissan nutzen werden.

Die Kapazitäten für den Renault Zoe, von dem 2017 im Werk Flins knapp 30.000 Exemplare gefertigt wurden, sollen für die Nachfolgegeneration des elektrischen Kleinwagens verdoppelt werden. In Maubeuge soll der Nachfolger des aktuellen Kangoo gebaut werden, von dem es auch wieder eine Elektroversion geben wird.

Für das Jahr 2021 hat Renault eine neue Generation von E-Motoren angekündigt. Die sollen in Zukunft aus französischer Produktion wohl auch in Modellen von Mitsubishi und Nissan eingesetzt werden, die Fabrik in Cléon wird für eine Verdreifachung der Fertigungskapazitäten fit gemacht.

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