Das war ein sehr kurzes Gastspiel: Erst im Oktober 2020 begann Alejandro Mesonero-Romanos seinen Job bei der Renault-Gruppe. Von seinem ehemaligen Chef Luca de Meo von Seat nach Frankreich gelotst, war der Spanier im Firmenverbund für das Design von Dacia und Lada zuständig und sollte die Formensprache der beiden Discount-Marken moderner gestalten. Doch nun zieht es Mesonero-Romanos schon wieder weiter, und zwar zu einem stilistisch anspruchsvolleren Autohersteller.
Alfa-Romeo-Start am 1. Juli
Wie die Stellantis-Marke nun offiziell bekanntgibt, wechselt Alejandro Mesonero-Romanos als neuer Design-Chef zu Alfa Romeo. Bei dem Tochterunternehmen des weltumspannenden Konzerns wird der Designer seinen neuen Posten am 1. Juli antreten. Stellantis-Boss Carlos Tavares will Alfa Romeo nach vielen Jahren am Rande der Existenz wieder in die Gewinnzone führen. Dabei soll ein Design helfen, dass die italienischen Autos wieder begehrenswert macht.
Die Oberaufsicht über die generelle Design-Ausrichtung des Konzerns hat Jean-Pierre Ploué inne, der quasi im Nebenjob die Formensprache neuer Lancia-Modelle entwirft. "Alejandro Mesonero-Romanos ist ein Auto-Enthusiast und hat bei Cupra einen wunderbaren Job gemacht", sagt der Franzose. "Die Ankunft von Alejandro stellt eine große Chance für Alfa Romeo dar."
Berichte, nach denen sich Mesonero-Romanos' Vorgänger Daniele Calonaci künftig ausschließlich auf das Design der weiteren Stellantis-Marke Jeep konzentriert, bestätigte Stellantis bisher nicht. Zuvor hatte er in Personalunion ebenfalls die Gestaltung von Alfa Romeo verantwortet.
Hin und Her zwischen Renault und Seat
Vor seinem Renault-Engagement war Mesonero-Romanos für die Gestaltung von Seat Ibiza, Leon und Co. verantwortlich. Aber auch am Design und sofortigen Aufschwung der sportlichen Submarke Cupra war der Spanier beteiligt. Es war für Mesonero-Romanos ein Hin und Her zwischen den Design-Abteilungen beider Hersteller: Bereits in den Jahren 2007 bis 2009 arbeitete er für Renault; in dieser Zeit gestaltete er unter anderem das letzte Renault Laguna Coupé. 2009 wurde er zum Design-Direktor von Renault Samsung Motors in Südkorea ernannt. Seine Karriere begann der Absolvent des Royal College of Art in London 1994 bei seiner Heimatmarke, bevor er für diverse Marken des VW-Konzerns Design-Aufgaben übernahm. Nach dem Renault-Intermezzo kehrte der Spanier zu Seat zurück.
Mesonero-Romanos Nachfolger könnte aus den eigenen Reihen kommen: Nur einen Monat später als der Spanier fing ein weiterer Top-Designer bei der Renault-Gruppe an. Der Franzose Gilles Vidal (48) verantwortete seit 2010 das Design der Marke Peugeot und war dort unter anderem für den 3008 und den aktuellen 508 verantwortlich. Vidal war von Beginn an beim PSA-Konzern tätig: 1996 startete er seine Karriere bei Citroën, wo er den C4, den C4 Picasso und diverse Konzeptstudien entwarf. Eine Hierarchiestufe über Vidal steht bei Renault aber weiterhin Laurens van den Acker. Der Niederländer ist Design-Chef der Franzosen und gehört seit 2015 als Senior-Vizepräsident dem Renault-Vorstand an.
An welche Design-Ikonen Alejandro Mesonero-Romanos bei seiner Arbeit anknüpfen muss, zeigen wir Ihnen in unserer Fotoshow. Darin können Sie einen virtuellen Rundgang durch das Werksmuseum in Arese machen.
Fazit
Ein fortwährendes Kommen und Gehen ist in den Design-Abteilungen der Autohersteller nichts Ungewöhnliches. Dass es jedoch derart schnell geht wie bei Alejandro Mesonero-Romanos, verwundert dann doch. Von Seat über Renault zu Alfa Romeo in einem Dreivierteljahr, das sieht man nicht alle Tage. Nun bleibt jedoch abzuwarten, ob der Spanier bei den Italienern sesshaft wird.