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Ratgeber Rückrufe
Wie es zu einem Rückruf kommt

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Beim Thema Rückruf schrillen sowohl bei den Herstellern als auch den Autofahrern die Alarmglocken. Zudem nimmt die Zahl der Rückrufe erheblich zu, jeder kann betroffen sein. Kommt es zu einem Rückruf, sollten Sie auf folgende Punkte achten.

Wie es zu einem Rückruf kommt
Foto: dpa

Was ist ein Rückruf?
Damit reagieren Hersteller auf Produktmängel, die häufig mechanische oder elektronische Ursachen haben.

Wer ist für einen Rückruf überhaupt verantwortlich?
Für eine Rückrufaktion ist der Fahrzeughersteller verantwortlich – er weiß genau, welche seiner Modelle betroffen sind. Deshalb bleibt der Autobauer selbst dann Ansprechpartner für die Kunden, wenn die Halter vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeschrieben wurden. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Serviceleistung des KBA. Übrigens nutzen viele Autobauer das Angebot der Flensburger Behörde. Einige Hersteller wie etwa Audi oder Toyota informieren aber auch auf ihren Internetseiten per Eingabe der Fahrgestellnummer, ob das Auto des Kunden betroffen ist.

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Wann handelt das KBA als Produktsicherheitsbehörde?
Das KBA schaltet sich ein, wenn der Behörde Informationen über Mängel an Fahrzeugen oder Fahrzeugteilen bekannt werden, die zu ernsten Gefährdungen von Personen führen können. Dafür muss das KBA nicht direkt angeschrieben oder informiert werden. Quellen können auch die Medien darstellen.

Kann das KBA Rückrufe anordnen?
Das KBA kann Rückrufe anordnen. Das ist der Fall, wenn eine ernste Gefährdung vorliegt und Sofortmaßnahmen des Herstellers nicht ausreichen, um die Gefahr zu beseitigen.

Gibt es einen Unterschied zu einer Serviceaktion?
Bei der Behebung von nicht sicherheitsrelevanten Mängeln spricht man von einer Serviceaktion. Das KBA prüft aber im Vorfeld, ob eine ernste Gefahr vorliegt.

Wann tritt überhaupt der Fall einer ernsten Gefährdung ein?
Das hängt immer vom Einzelfall ab. Dennoch gibt es Kriterien, die für eine ernste Gefahr sprechen. Ein Beispiel: Wenn eine Spurstange defekt ist und es dadurch zu Problemen beim Einlenken kommen kann, dann spricht man von einer ernsten Gefährdung. Fällt dagegen nur die Lenkunterstützung aus, also die Servolenkung, liegt keine ernste Gefährdung vor, da sich das Fahrzeug noch steuern lässt.

Muss man an einer Rückrufaktion teilnehmen?
Ja, denn Rückrufaktionen werden nur bei Mängeln ausgelöst, die Einfluss auf die Verkehrssicherheit oder Umwelt haben. Zu bedenken ist: Für den verkehrssicheren Zustand des Fahrzeugs ist der Besitzer verantwortlich.

Was blüht dem Halter, wenn er die Rückrufaktion missachtet?
Am Ende einer Rückrufaktion meldet das KBA die nicht reparierten Fahrzeuge an die Zulassungsbehörden. Sie können die so genannte Betriebsuntersagung verhängen. Erst wenn das Fahrzeug instand gesetzt wurde, darf es wieder im Verkehr bewegt werden.

Was kostet die Rückrufaktion?
Den Halter nichts. Der Hersteller muss die Kosten tragen, er ist für die Beseitigung des Mangels verantwortlich.

Was ist, wenn man als Fahrzeugbesitzer vergessen wurde?
Die Autohersteller nutzen nicht bei jeder Rückrufaktion die Adressdatenbank des KBA. Wer feststellt oder vermutet, dass sein Auto betroffen ist, er aber nicht angeschrieben wurde, sollte sich an den Hersteller oder Autohändler wenden.

Wie lange kann man sich über eine Rückrufaktion informieren?
In der Regel speichern die Hersteller über Jahre hinweg die Informationen zu den Teilnahmen an den Rückrufaktionen. Somit können vor allem Gebrauchtwagenkäufer schnell herausfinden, was es für Rückrufe gab und ob das Auto auch an jeder Aktion teilgenommen hat.

Was ist zu tun, wenn ein Rückrufschreiben für ein Auto zugeht, das man nicht mehr Besitzt?
Dies sollte man dem Hersteller mitteilen und ihm die Adresse des neuen Besitzers geben.

Die größten Rückrufaktionen
MarkeModelleAnzahlGrundJahr
ChryslerMinivans500.000Probleme mit Fahrerairbag, Hupe und Geschwindigkeitskontrolle2002
Minivans1,2 MillionenProblemem mit dem Seitenairbag2004
Firestone (Reifenhersteller)15-Zoll-Reifen6,5 Millionen Reifen2000
FordMinivan Windstar, Pickups, Geländewagen (Ford, Lincoln, Mercury)insg. 16 MillionenTempomat-Schalter kann Brand auslösen2009
Pickups und Geländewagen3,8 Millionenfehlerhaftes Geschwindigkeits-Begrenzungssystem2005
MercedesE-Klasse und CLS1,3 MillionenProbleme mit der Batterie und den Bremsen2005
Nissan, Subaru, MazdaNissan March/ Micra, Cube/ Subaru Leone/ Mazda Familia2,56 MillionenFehlerhafte Motosensoren2003
ToyotaYaris, Belta, Ractis1,35 Millionenmangelhafte Sicherheitsgurte und Abgasanlagen2009
RAV4, Corolla, Matrix, Avalon, Camry, Highlander, Tundra und Sequoia (alle USA)2,3 Millionenklemmendes Gaspedal2010
Corolla, Avensis, Priusca. 950.000Probleme mit der Lenkung2006
Camry, Avalon, Prius, Tacom, Lexus ES 350, Lexus Tundra, Lexus IS 250, Lexus IS 3503,8 MillionenLose Fußmatten2009
VWFox (Brasilien)477.000Probleme mit dem Klappmechanismus der Rückbank2008
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