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Raser-Unfall in Stuttgart
Kein Mord - fünf Jahre Jugendstrafe

Im März 2019 hat ein 20-Jähriger im Stadtgebiet von Stuttgart die Kontrolle über seinen gemieteten Jaguar verloren und ist mit einem Kleinwagen kollidiert. Dessen Fahrer und Beifahrer starben bei dem Unfall. Jetzt sprach das Stuttgarter Landgericht den 21-Jährigen wegen verbotenen Autorennens mit Todesfolge schuldig.

VW E-Golf Polizei
Foto: VW

Das Tempo des Rasers: 160 bis 165 km/h. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage wegen Mordes erhoben. Das von der Ermittlungsbehörde in Auftrag gegebene Unfallgutachten hat nach Angaben der „Stuttgarter Nachrichten“ eine Aufprallgeschwindigkeit des Jaguar F-Type Coupés von 100 bis 110 km/h ermittelt. Jetzt hat das Stuttgarter Landgericht den Raser wegen eines verbotenen Autorennens zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Neben den fünf Jahren Jugendstrafe soll der Verurteilte auch für vier Jahre den Führerschein abgeben. Das Gericht unterstrich, dass der Unfall nicht als Mord zu werten ist.

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Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt

Die Staatsanwaltschaft und zwei der drei Nebenkläger hatten eine Jugendstrafe wegen Mordes gefordert, der dritte Nebenkläger eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes nach Erwachsenenstrafrecht. Die Verteidigung wertete den fatalen Crash als fahrlässige Tötung und plädierte für eine Bewährungsstrafe.

Die Mordanklage begründet die Staatsanwaltschaft damit, dass der 20-Jährige am Steuer des Jaguar durch seine Fahrweise zumindest billigend in Kauf genommen habe, dass ein Unfall bei dieser Geschwindigkeit „nur durch einen Zufall“ zu vermeiden gewesen wäre. Denn in dem Bereich der Rosensteinstraße befänden sich Ausfahrten aus den Parkhäusern und Einmündungen von Nebenstraßen. „Der Fahrer hätte also so unterwegs sein müssen, dass er bei ein- und abbiegendem Verkehr hätte reagieren können“, zitiert die Zeitung. „Ihm müsse klar gewesen sein, dass bei dieser Geschwindigkeit ein Unfall 'schwerwiegende Folgen' bis hin zum Tod für andere haben würde“, so die Staatsanwaltschaft weiter.

Aus dem Unfallgutachten geht auch hervor, dass der Fahrer des Jaguar mit 160 bis 165 km/h unterwegs war und das Gaspedal „bis zum Anschlag durchgedrückt“ habe.

Der 550 PS starke Jaguar F-Type wurde von dem Tatverdächtigen bei einem Autoverleiher gemietet. Die beiden Unfallopfer in dem Citroën C1 waren eine 22 Jahre alte Frau und ein 25-jähriger Mann aus Stuttgart.

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