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Quad-Unfallstudie
Quad-Fahrer verursachen 85 % der Unfälle selbst

Quad-Fahrer verursachen 85 Prozent der Unfälle, in die sie selbst verwickelt sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV).

Quad Crashtest UDV
Foto: UDV

Schwere Unfälle mit Quads 10-mal höher als mit Pkw

Demnach liegt das Risiko, bei einem Unfall mit einem Quad schwer verletzt oder getötet zu werden rund 10-mal höher, als mit einem Pkw. "Vor allem die Fahreigenschaften und Bedienung des Quads, gepaart mit Übermut, lassen viele junge Fahrer schwer verunglücken", so Siegfried Brockmann, Leiter der UDV, "deshalb sollte sowohl bei der Fahrzeugtechnik, als auch bei der Fahrausbildung schnellstmöglich gegengesteuert werden".

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Notwendig sei beispielsweise ein serienmäßiges Differential oder verpflichtende Einweisungsfahrten, so der UDV.

Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung:

  • Bauartbedingte Besonderheiten von Quads (fehlendes Differential und Daumengas) haben unmittelbaren Einfluss auf das Unfallgeschehen.
  • Überdurchschnittlich häufig hat der Quad-Fahrer Probleme mit dem Handling des Fahrzeugs.
  • Das Unfallrisiko pro gefahrenem Kilometer ist doppelt so hoch wie beim Pkw.
  • Kurvenfahrten stellen ein großes Problem im Unfallgeschehen dar: Zwei Drittel der Fahrunfälle von Quads sind der Unfallart "Abkommen von der Fahrbahn nach rechts/links" zuzuordnen. Dabei sind Alleinunfälle besonders häufig.
  • Junge Fahrer (18-24) stellen die größte Gruppe der unfallverursachenden Quad-Fahrer, gefolgt von den 25- bis 34-Jährigen. 
  • Typischer Unfallablauf: Der Quad-Fahrer verliert (oft in der Kurve) die Kontrolle über sein Fahrzeug, kollidiert mit dem Gegenverkehr oder einem Hindernis neben der Fahrbahn.

Unfälle mit Quads werden erst ab 2014 bundesweit ausgewiesen. Der UDV zog für seine Studie "knapp 500 Quad-Unfälle der Jahre 2009 bis 2012 aus Bayern sowie rund 140 schwere Quad-Unfälle aus den Unfallakten der Versicherer" heran.

Nach Angaben des UDV sind in Deutschland mehr 150.000 Quads unterwegs, eine konkrete Zahl lasse sich nicht erfassen, da es unterschiedliche Fahrzeuggattungen gebe. So gibt es kleinen Quads, die mit Versicherungskennzeichen ausgerüstet sind und ab 16 Jahren mit der Führerscheinklasse "AM" bewegt werden dürfen. Dazu kommen größere Quads, die mit Pkw-Führerschein gefahren werden dürfen, sowie ATV. Sie sind in der Regel land- oder forstwirtschaftliche Zugmaschinen und können mit der Führerscheinklasse "L" oder "T" gefahren werden.

Forderungen der Unfallforschung:

  • Bessere Unterscheidung von Quads und ATVs, mit einer Einschränkung der Nutzung von ATVs auf den landwirtschaftlichen Bereich.
  • Dokumentierte Einweisung und Übungsfahrt, da der Auto- bzw. Motorradführerschein eigentlich ungeeignet zum Führen eines Quads ist.
  • Freiwillige Ausstattung der Quads schon jetzt mit einem Differenzial, nicht erst ab 2016 - wie von der Europäischen Union vorgeschrieben. 
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