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Produktionsstopps wegen Ukraine-Krieg
Audi-Produktionsstopp für acht Baureihen

Bei den deutschen Autobauern führen Lieferengpässe im Angesicht des Ukraine-Kriegs zu massiven Einschränkungen bei der Produktion von Fahrzeugen.

VW ID.5 Produktion Werk Zwickau (2022)
Foto: Volkswagen

Teilweise kommt die Fertigung komplett zum Erliegen, weil wichtige Komponenten wie Kabelbäume fehlen. Hier bieten wir einen Überblick über die aktuelle Lage.

Audi

Auf Anfrage von www.auto-motor-und-sport.de heißt es von Audi: "Der Volkswagen Konzern hat mit großer Sorge und Betroffenheit die Nachrichten über den russischen Angriff auf die Ukraine zur Kenntnis genommen. Volkswagen hofft auf eine schnelle Einstellung der Kampfhandlungen und eine Rückkehr zur Diplomatie. Bei allen Aktivitäten vor Ort steht die Sicherheit und Unversehrtheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an erster Stelle. Zu dem weltweiten Zuliefernetz des Volkswagen Konzerns, das mehr als 40.000 Lieferanten umfasst, gehören auch Zulieferer in der West-Ukraine."

Unsere Highlights

Wegen der aktuellen Lage in dieser Region kann es zu Beeinträchtigungen in der Lieferkette kommen und in diesem Zuge zu Anpassungen der Produktion an einzelnen Konzernstandorten führen. Der Konzerneinkauf stehe nach Audi-Angaben in intensivem Austausch mit den entsprechenden Lieferanten und prüfe Alternativen. Zuletzt hatte die Händler ein Schreiben aus Ingolstadt erreicht, indem von einem weitreichenden Produktionsstopp gesprochen wurde. Erheblich längere Lieferzeiten gebe es demnach für Q4 E-Tron, A4, A5, A6, A7, TT, Q7 und Q8. Nicht oder nur geringfügig betroffen seien indes A1, A3, Q2 E-Tron und A8.

Für die deutschen Standorte bedeutet das im Einzelnen:

Werk Ingolstadt:

Die Produktion von Modellen der Baureihen Audi A4 und A5 ruht und soll innerhalb der ersten beiden April-Wochen wieder anlaufen.

Werk Neckarsulm:

Bei den Modellen Audi A6 und A7 ruht die Produktion ebenfalls bis Anfang April, das gilt auch für die A4- und A5-Varianten, die in Neckarsulm gebaut werden. In den Böllinger Höfen stand die Produktion von E-Tron GT und R8 vom siebten bis 18. März still.

Sonstige Standorte / Modelle:

Der Q4 E-Tron wird im VW Werk Zwickau zusammen mit ID.3 und Cupra Born gebaut. Die Produktion dürfte aber erst Mitte-Ende April wieder anlaufen und dann nur in reduzierter Form. Gleiches gilt für Q7 und Q8, die im slowakischen Bratislava vom Band laufen und den TT, der im ungarischen Werk Györ entsteht.

Porsche

Bei Porsche gibt es wegen Lieferschwierigkeiten von Kabelsträngen aus der West-Ukraine ebenfalls Probleme und es kommt zu Produktionsausfällen. "Der Grad der Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit wird fortlaufend durch Experten in einer Task Force ermittelt", heißt es nach einer Anfrage von www.auto-motor-und-sport.de. Entsprechend sind folgende Standorte betroffen:

Werk Leipzig:
Produktionsstopp ab zweiten März – hier werden die Modelle Macan und Panamera gebaut. Für die Beschäftigten beantragte Porsche Kurzarbeit.

Werk Zuffenhausen:
Im Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen konnte Porsche die Produktion für 911, 718 und Taycan zunächst noch aufrechterhalten. Am 9. März bestätigte der Autobauer aber, dass man die Produktion des Taycan zunächst bis zum Ende der KW 11 aussetzen müsse. Es fehlen Kabelbäume, die in der Ukraine gefertigt werden. Die dortigen Zulieferer haben die Fertigung zum Schutz ihrer Belegschaft ausgesetzt. Weiter ungehindert laufen die Produktion von 911 und 718.

Opel

Bei Stellantis-Tochter Opel scheint die Situation in der Ukraine noch keine spürbaren Auswirkungen zu entwickeln, wie uns ein Sprecher auf Anfrage mitteilt. Gleichwohl ist man sich der Tatsache bewusst, dass sich dieser Zustand möglicherweise von einem auf den anderen Tag ändern kann. Folgendes Statement hat uns erreicht:

"Wir beobachten die Situation genau und in Echtzeit, wobei wir das Wohlergehen unserer Beschäftigten sowie unsere Einrichtungen und Lieferketten im Auge behalten. Wenn notwendig, werden wir angemessene Maßnahmen im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen. Unsere russischen Aktivitäten, einschließlich der Fertigung, haben keine wesentlichen Auswirkungen auf unser globales Geschäft."

Volkswagen

Der Konzernvorstand hat "einen Krisenstab eingerichtet, der fortlaufend die möglichen Auswirkungen des Krieges auf das Unternehmen ermittelt. Im Zuge der ersten Kriegshandlungen verschärfte sich auch die Lage unserer in der Ukraine ansässigen Zulieferer, was Lieferengpässe zufolge hat", erklärt Volkswagen auf Anfrage. Betroffen sind aktuell:

Werke in Dresden und Zwickau

Die Produktion des ID.3 in Dresden sowie von sechs Elektroauto-Baureihen in Zwickau ist laut VW "bereits diese Woche vorübergehend eingestellt." In Zwickau produziert der Volkswagen-Konzern Audi Q4 E-Tron und Q4 Sportback E-Tron, Cupra Born sowie die VW-Modelle ID.3, ID.4 und ID.5. Laut Medienberichten fehlen im Werk aktuell Kabelstränge eines Zulieferers, der aktuell nach Alternativen zu seiner Produktion in der Ukraine sucht. Das Nürnberger Unternehmen Leoni versucht aktuell laut t-online.de, die Produktionausfälle der ukrainischen Werke in Stryi und Kolomyia, in denen normalerweise 7.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, mit Hochdruck auszugleichen. "Derzeit beliefere Leoni seine Kunden aus Werken in Marokko, Tunesien, Serbien und Rumänien", so die Meldung weiter.

Werk Wolfsburg

Die Produktion im Stammwerk (Golf und Tiguan) "läuft in der KW 9 noch weitgehend planmäßig", erklärt VW. Seit dem 7. März gab es allerdings erste Einschränkungen "auf verschiedenen Produktionslinien" bis hin zur Einstellung der Produktion. Seit der KW 12 hat VW die Produktion allerdings wieder hochgefahren, wie der NDR berichtet. Man habe mehr Teile als erwartet erhalten, so ein Konzern-Sprecher.

In Emden und Hannover läuft die Produktion aktuell noch, wie sich die Lieferkrise aufgrund des Ukraine-Krieges auswirkt, ist hier noch nicht sicher: "Darüber hinaus sind weitere Produktionsanpassungen nicht auszuschließen."

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Fazit

Wegen des Kriegs in der Ukraine stockt die Lieferung von Zubehörteilen für den Autobau. Sehr kurzfristig müssen die Autobauer Ihre Produktionslinien anhalten, weil wichtige Komponenten aus der Ukraine wie zum Beispiel Kabelstränge fehlen.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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