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Preiserhöhungen bei Volkswagen
VW schraubt auch die Golf-Preise hoch

Bei Volkswagen steigen die Neuwagenpreise teils heftig. Betroffen sind fast alle Modelle mit Verbrennungsmotoren. Für den günstigsten Golf reichen nun kaum noch 30.000 Euro.

VW Golf 8.5 GTI Clubsport
Foto: Volkswagen

Die Preisspirale bei VW-Neuwagen dreht sich weiter – scheinbar unaufhaltsam. Interessanterweise dreht sie sich in verschiedene Richtungen: Während die elektrischen ID.-Modelle gerade dauerhaft stark rabattiert angeboten werden, steigen erneut die Preise für jene Baureihen, die über Modellvarianten mit Verbrennungsmotoren verfügen. Wie VW auf Nachfrage bestätigt hat, sind die Tarife ab 12. September 2024 über alle Motoren- und Ausstattungslinien hinweg im Schnitt zwischen 2,1 und 3,2 Prozent teurer. Bezogen auf die Basispreise beträgt die Erhöhung gar bis zu 4,2 Prozent.

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Besonders stark ist den Berichten der Fachpublikation "Kfz-Betrieb Vogel" zufolge der Golf (siehe Video) von den Preissteigerungen betroffen. Seit dem 12. September kostet die günstigste Modellvariante (1.5 TSI mit 116 PS und Sechs-Gang-Handschaltung) 28.330 statt 27.180 Euro – ein Plus von 4,2 Prozent. Die Kombiversion Golf Variant wird in ihrer Einstiegsversion um 4,1 Prozent teurer (29.430 statt 28.280 Euro). Knapp dahinter liegt der Touareg, bei dessen günstigster Darreichungsform ein 3,5-prozentiger Preissprung von 71.275 auf 73.765 Euro erfolgt (siehe Tabelle und Fotoshow). Allein beim Einstiegsmodell Polo bleiben die Preise unverändert.

VW Preiserhöhung Verbrenner-Modelle 09/2024 (Quelle: Kfz-Betrieb Vogel)

Modell

Alter Preis (in Euro)

Neuer Preis (in Euro)

Differenz absolut (in Euro)

Differenz prozentual

Polo

19.835

19.835

0

0,0%

Taigo

22.375

22.865

490

2,2%

T-Cross

23.855

24.355

500

2,1%

T-Roc

27.085

27.850

765

2,8%

T-Roc Cabrio

36.040

36.910

870

2,4%

Golf

27.180

28.330

1.150

4,2%

Golf Variant

28.280

29.430

1.150

4,1%

Tiguan

37.150

38.250

1.100

3,0%

Touran

39.615

40.445

830

2,1%

Passat

42.165

43.490

1.325

3,1%

Arteon Shooting Brake

49.330

50.495

1.165

2,4%

Touareg

71.275

73.765

2.490

3,5%

Volkswagen hat vor der neuerlichen Preisrunde die eigenen Händler über den Schritt informiert; aus dem Schreiben zitierte zuerst die "Automobilwoche". Konkrete Gründe werden darin nicht genannt. Auf Nachfrage nennt eine Sprecherin "gestiegene Rohstoffpreise" als Ursache. Es liegt jedoch sehr nahe, dass die Preiserhöhung mit der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage des Konzerns zusammenhängt. Der Vorstand hatte vor wenigen Tagen drastische Sparpläne beschlossen und stellt dabei unter anderem Werksschließungen sowie die Aufhebung von Job-Garantien in Aussicht. Mit den Preissteigerungen dürfte VW die Lage entspannen wollen, denn sie sollen helfen, die traditionell schwache Marge bei den Modellen der Kernmarke zu stützen.

Basis-Golf 39 Prozent teurer als 2021

Noch deutlich heftiger fallen die Preissteigerungen aus, wenn man etwas weiter zurück in die Vergangenheit blickt. Beispiel Golf: Im Sommer 2021 kostete das Basismodell (1.0 TSI mit 90 PS) noch 20.395 Euro. Dann kamen der Chipmangel sowie zusammengebrochene Lieferketten und später Russlands Invasion in der Ukraine. VW strich erst den Basis-Golf aus dem Angebot und erhöhte dann zusätzlich mehrfach die Preise. Mit der Konsequenz, dass der aktuell billigste Golf – wie beschreiben – 28.330 Euro kostet. Innerhalb von nur drei Jahren hat sich das Golf-Einstiegsmodell also um fast 39 Prozent – also knapp 8.000 Euro – verteuert.

Neben den Einstiegspreisen steigen die Tarife vieler Sonderausstattungen. Insbesondere Schiebe- und Panoramadächer, Navigations- und Infotainment-Angebote sowie diverse Ausstattungspakete sollen teurer werden. Unter den Händlern regt sich laut "Automobilwoche" Unmut ob der Maßnahme des Konzerns. Der Ansatz, sich über höhere Preise zu sanieren, habe bisher nicht funktioniert und letztlich nur die Nachfrage abgewürgt, weshalb er völlig kontraproduktiv sei. Wenig erfreut sind die Händler zudem über ein neues Bonussystem, das ihnen bei gleichbleibender Leistung geringere Einnahmen beschert.

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Fazit

Wenn Volkswagen die Preise seiner Verbrenner-Modelle erhöht, dann regt sich nicht nur bei den Kundinnen und Kunden Unmut. Auch in der Händlerschaft kommt VWs neuerliche Preiserhöhung überhaupt nicht gut an. Schließlich sind es die Verkäuferinnen und Verkäufer, die die Teuerung gegenüber ihrer Kundschaft verargumentieren müssen.

Es wird spannend zu beobachten, wie sich die Preissteigerungen auf die Neuzulassungszahlen auswirken werden. Oder ob sie letztlich Makulatur sind, weil ohnehin der Markt die Preise macht. Sollte die Nachfrage angesichts der hohen Preise ausbleiben, könnte sich VW schnell zu Rabattaktionen gezwungen sehen. Und dieses auf Dauer ruinöse Spiel kennt der Konzern nur zu gut von seinen elektrischen ID.-Modellen.

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Erscheinungsdatum 12.09.2024

148 Seiten